Samstag, April 27, 2024
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Düsseldorf: Keine Spur vom iranischen Frauenmörder – aber Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung

Alarm in Düsseldorf: Dort, wo der flüchtige Ali Akbar Shahghaleh eine 36-jährige Deutsche erstach, wurden Flyer der „Identitären Bewegung“ gefunden. Die Polizei stellte diese sicher – nun ermittelt der Staatsschutz wegen Volksverhetzung. Denn auf dem Flugblatt stand die Frage „Deutschlands Zukunft?“.

In der vergangenen Woche tötete der 44-jährige Iraner die Frau. Durch die Messerattacke wurde sie so schwer verletzt, dass sie wenig später im Krankenhaus verstarb. Vom Täter fehlt jede Spur, dafür wurde die Polizei jetzt wenigstens politisch fündig.

Wie die Rheinische Post (RP) berichtet, sei am Donnerstagabend um 22.22 Uhr ein Anruf bei der Polizei eingegangen. „Ein Mann meldete uns, dass an dem Tatort an der Bachstraße Flyer ausgeteilt und am Zaun befestigt worden waren“, so eine Pressesprecherin der Polizei Düsseldorf. Auf den Flyern stand laut Polizei „Integration ist eine Lüge“ und „Deutschlands Zukunft?“. Urheber sei die „Identitäre Bewegung“.

Der gutmenschliche 30-jährige Hinweisgeber meldete sich am Freitagmittag dann auch noch bei der RP-Redaktion und tat seine Beweggründe kund: „Ich finde es einfach zum Kotzen, dass gerade nach so einer Tat die Identitären die Nationalität des Täters als Futter nehmen“. Für den Entrüster, der anonym bleiben möchte, spiele es keine Rolle, welche Nationalität der Täter habe. In so einer Situation sei keine rechtspopulistische Politik angebracht. Deshalb habe er zusammen mit Freunden die Flyer und Aufkleber zwischen Briefen, Blumen und Kerzen entfernt. Eine Freundin sei auf die „fragwürdige Werbung“ aufmerksam geworden und habe ihn gebeten, mit ein paar Leuten vorbeizukommen. Er verständigte auch die Polizei.

Und diese wurde tätig: Das Material wurden sicher gestellt und dem alarmierten Staatschutz übergeben. Dieser ermittle nun wegen Volksverhetzung. Dieses „Tat“ dürfte somit ebenfalls in die Liste des Berliner Innenministeriums mit aufgenommen werden. Das Ministerium gibt aufgrund einer Kleinen Anfrage einer Linken-Abgeordneten an, dass die IB in den vergangenen 16 Monaten mehr als 100 Straftaten verübt habe. Die Aufkleber am Ort, wo Ali Akbar Shahghaleh der 36-Jährigen das Leben nahm, dürfte somit die 101. Straftat sein, die die Identitäre Bewegung begangen haben soll.

Wie die Dresdner Neuesten Nachrichten berichten, handele es sich bei den benannten „Straftaten“ weit überwiegend um Vorfälle wie das Anbringen von Aufklebern, das Besprühen von Wänden und die Durchführung von nicht angemeldeten Versammlungen. (SB)

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