Samstag, April 27, 2024
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Egyptair-Flugzeug mit 66 Insassen über Mittelmeer abgestürzt

Eine in Paris mit dem Ziel Kairo gestartete Passagiermaschine der Egyptair ist in der Nacht auf Donnerstag offenbar im Mittelmeer abgestürzt. An Bord des Airbus A320 befanden sich 56 Passagiere und zehn Crew-Mitglieder. Die Maschine hätte kurz nach 5.00 Uhr auf dem Flughafen der ägyptischen Hauptstadt landen sollen. Sie verschwand um 2.30 Uhr MESZ vom Radar der griechischen Luftraumüberwachung.

Inzwischen haben Suchmannschaften zwei große orange Gegenstände im Meer vor Ägypten entdeckt. Es werde vermutet, dass es sich um Wrackteile des abgestürzten Flugzeugs handelt, hieß es. Das berichtete das griechische Staatsfernsehen unter Berufung auf den Generalstab. Die mutmaßlichen Teile der Egyptair-Maschine seien rund 230 Seemeilen (etwa 420 Kilometer) südöstlich der Insel Karpathos entdeckt worden.

Nach Angaben des griechischen Verteidigungsministers Panos Kammenos war das Flugzeug zum Zeitpunkt des Verschwindens auf einer Höhe von gut 37.000 Fuß (knapp 11.300 Meter) unterwegs. Etwa zehn bis 15 Seemeilen nach Erreichen des ägyptischen Flugraums habe es einen 90-Grad-Schwenk nach links gemacht und sei dann eine 360-Grad-Kurve nach rechts geflogen. Dann sei die Maschine auf eine Höhe von 15.000 Fuß gefallen. „Ihr Radarbild verschwand auf einer Höhe von 10.000 Fuß“, sagte der Minister.

Die Piloten haben sich nach Angaben des Chefs der griechischen zivilen Luftfahrtbehörde beim Verlassen des griechischen Flug-Kontrollraums südlich von Karpathos und südöstlich der Insel Kreta nicht – wie es eigentlich üblich ist – gemeldet. Der letzte Kontakt zur Besatzung fand statt, als der Airbus über dem Großraum Athen unterwegs war.

Der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB geht indessen von einem Anschlag aus. „Allem Anschein nach ist es ein Terrorakt, bei dem 66 Bürger verschiedener Staaten umgekommen sind“, sagte Alexander Bortnikow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Details nannte er nicht. „Wir rufen alle auf, einschließlich der Partner aus Europa, gemeinsam jene Personen aufzuspüren, die an diesem terroristischen Akt beteiligt sind“, sagte Bortnikow.

An Bord der Maschine befanden sich großteils Ägypter und Franzosen. Österreicher waren nicht in dem Flugzeug. Bei der Maschine handelte es sich um eine A320 aus dem Jahr 2003 und damit um eine neuere Maschine. Der Airbus gilt als zuverlässig, und seine Technologie wurde im Laufe der Jahrzehnte stetig verbessert. Der Unglücks-Airbus hatte am Mittwoch vor seinem Start in Paris mehrere Flüge zwischen Kairo und anderen Städten absolviert.

Flug MS804 verschwand mehr als sechs Monate nach dem Absturz einer A321-Maschine kurz nach dem Start im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich auf dem Weg nach St. Petersburg. Alle 224 Insassen, zumeist russische Urlauber, starben damals. Ermittler gehen davon aus, dass die Maschine von einer Bombe auseinandergerissen wurde. Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat erklärte anschließend, den Airbus zum Absturz gebracht zu haben.

Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde am Donnerstag die Befürchtung geäußert, auch der Absturz der Egyptair-Maschine könnte auf einen Terrorakt zurückzuführen sein. Politiker und Behördenvertreter aus Ägypten und Frankreich betonten, dass es sich dabei um reine Spekulation handle. Quelle: MSN Nachrichten

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