Freitag, April 26, 2024
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Einzigartig: Neuseeland erklärt einen Fluss zur Person

Dem Whanganui River auf der Nordinsel des Pazifikstaates Neuseeland wurden nun per Gesetz die gleichen Rechte und Privilegien wie einem Mensch gewährt. Damit stellt er weltweit den ersten Fluss mit Menschenrechte dar.

Der Whanganui River ist mit 290 Kilometern der drittlängste Fluss des Pazifikstaates und für die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, ist er nicht nur ein gewöhnliches Gewässer, sondern sie haben eine ganz besondere spirituelle Verbindung zu ihm. So lautet ein Maori-Sprichwort: „Ich bin der Fluss, und der Fluss ist ich.“

Das neuseeländische Parlament in Wellington kam mit der Verabschiedung dieses Gesetzes den Forderungen der Urein-wohnernach, die schon seit den 1970er-Jahren den Schutz ihres Te Awa Tupua – wie der Whanganui River in der Maori-Sprache heißt – forderten. Jetzt gilt der Fluss offiziell als eine »juristische Person« und kann beispielsweise bei Gerichts-verfahren eigenständig vertreten werden. Der Unterschied zwischen natürlichen und juristischen Personen liegt nur darin, dass natürliche Personen ganz reale Menschen sind, im Gegensatz zu den juristischen Personen, die nur virtuell exis- tieren. Ansonsten unterliegen aber beide Rechtsformen den selben Rechten und Pflichten. Ab jetzt werden seine Rechte durch zwei Treuhänder vertreten, die sich aus einem Maori- sowie einem Regierungsbeauftragten zusammensetzen.

© Fernando Calvo, Foto: Prankster/Wikimedia  https://terra-mystica.jimdo.com/erde-mensch-natur/einzigartig-neuseeland-erkl%C3%A4rt-einen-fluss-zur-person/

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