Freitag, April 26, 2024
StartPolitikAggressionErdogan scheitert mit Blitzkrieg in Syrien

Erdogan scheitert mit Blitzkrieg in Syrien

Das aggressive Vorgehen der Türkei beschleunigt die geopolitische Spaltung der Region zu Ungunsten Russlands und Irans, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Mittwoch.

Die Berichte aus dem Norden der Provinz Aleppo offenbaren das schleppende Tempo der Offensive der Freien Syrischen Armee, die mit Unterstützung der Türkei vorgeht. Die „Operation Olivenzweig“ gegen die kurdischen YPG-Einheiten in Afrin wird durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss der türkischen Truppen unterstützt. Doch das half den Einheiten der Freien Syrischen Armee nur zum Teil, tief in die Provinz vorzurücken.

Die friedliche Bevölkerung verlässt das Kampfgebiet. Wie der Leiter des Zentrums für Versöhnung der sich gegenseitig bekämpfenden Seiten, Generalmajor Juri Jewtuschenko, berichtete, passierten am vergangenen Tag mehr als 1000 Frauen und Kinder den Grenzposten der russischen Militärpolizei bei Tel-Rifat.

Es stellt sich die Frage, warum Russland, das für die Aufrechterhaltung der territorialen Integrität Syriens eintritt, die Besetzung des Landes durch die Türkei zulässt? Laut türkischen Medien bereitet sich Ankara neben der Operation im Norden Syriens auch auf eine Offensive in anderen nördlichen Provinzen des Landes sowie im Irakischen Kurdistan vor.

Inzwischen geht Ankara gegen die YPG-Einheiten mit relativ kleinen Kräften vor (rund 25.000 Mann). Sie zeigen eine geringe Kampfbereitschaft. Anscheinend wird diese Operation lange dauern. Auf den ersten Blick ist das für Damaskus und Moskau vorteilhaft: Es wird auf die Bedingungen Ankaras eingegangen, zugleich werden auch die Vorbereitungen auf den von Präsident Wladimir Putin initiierten Kongress des nationalen Dialogs in Syrien fortgesetzt, an dem die bewaffnete syrische Opposition teilnehmen soll.

Laut dem kurdischen Experten Barie Bala wird die türkische Operation gegen die Kurden scheitern. „Unter dem Druck der USA wird die Türkei mit der Verfolgung der Kurden aufhören. Vielleicht bekommen sie auch bestimmte Rechte.“ Das Ziel der USA sei die Zähmung des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan, seine Rückkehr in die Kreise der USA und der Nato, damit die Türkei weiterhin als Trumpf gegen den Iran genutzt werden kann.

Der Experte beruft sich darauf, dass im Iran laut offiziellen Angaben rund 13 Millionen Turkmenen leben (nach inoffiziellen Angaben sogar 20 bis 40 Millionen).

„Mithilfe der Türkei werden die USA versuchen, diese Türken zum nationalen Befreiungskrieg gegen das iranische Regime zu bewegen. Das Hauptziel der USA ist momentan, wenn nicht in ganz Syrien, dann zumindest im syrischen Gebiet Rojava ihre Position zu stärken, das für Washington und Ankara Aufmarschgebiet im Kampf gegen den Iran werden wird“, so der Experte.

Ein solches Szenario ist weder für den Iran noch für Russland und das Syrien-Regime vorteilhaft, das sich auf schiitische Strukturen stützt. Laut dem Historiker Wladimir Popow ist die Türkei im Prinzip kein Verbündeter für Russland. Denn Ankara werde alles unternehmen, um seine Positionen im Nahen Osten zu festigen – im Irak, Iran und Syrien. Die Türken würden die Ausweitung ihrer Gebiete anstreben, die sie historisch für sich reklamieren.

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