Berlin – Neues zum Thema „Merkeldämmerung“: Der frühere Verteidigungsminister und ehemalige CDU-Generalsekretär Volker Rühe hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen ihrer Zugeständnisse an die SPD bei den Koalitionsverhandlungen scharf angegriffen. „Merkel hat für die Zukunft der CDU – und darum sollte es ihr mehr gehen als um ihre eigene Gegenwart – desaströs verhandelt“, sagte Rühe dem Magazin „Stern“. Er ergänzte: „Helmut Kohl hätte so etwas nie zugelassen.“
Für Rühe ist das kein Hindernisgrund, im Gegenteil: „Die CDU braucht jetzt ein Zukunftsteam, keine Ergebenheitstruppe“. Merkel hatte am Wochenende angekündigt, bei der Besetzung der CDU-Ministerposten auch jüngere Politiker zu berücksichtigen. Sie will die Namen noch vor dem CDU-Parteitag bekannt geben, der Ende Februar den Koalitionsvertrag billigen muss.
„Merkel macht einen strategischen Fehler. Jeder muss mal aufhören. Wer Nachfolger braucht, der muss auch Talente fördern, die zu Konkurrenten werden können.“ Andernfalls gebe es keine zukünftigen CDU-Kanzler. Scharf ging Rühe auch mit seiner Partei ins Gericht: „Mein Zorn gilt nicht nur dem Verhalten von Angela Merkel, sondern genauso einer weiteren CDU-Führung, die das alles geschehen lässt und die Zukunft der CDU verspielt.“ (Quelle: dts)