Freitag, April 26, 2024
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Friedensappell: „Wir Europäer sagen Nein zu Krieg gegen Russland!“

Unter dem Motto „Wir Europäer sagen Nein zu einem Krieg gegen Russland!“ haben die Autoren Rudolf Hänsel und Ullrich Mies einen Friedensappell initiiert. Im Sputnik-Interview warnt der Sozialwissenschaftler Mies: „Es gibt unglaublich viele Zeichen, die in Richtung eines dritten Weltkrieges weisen. Das ist auch die Grundlage unseres Appells.“

„Die Regierungen der ‚westlichen Wertegemeinschaft‘– insbesondere Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands unter Führung der USA und der Nato – sowie die Medien kommen ihrer Friedenspflicht nicht nach.“ So beginnt die auf Rubikon unter dem Titel „Zwei Weltkriege sind genug!“ veröffentlichte Erklärung. Zu den Erstunterzeichnern gehören neben dem Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe Rudolf Hänsel und dem Sozial- und Politikwissenschaftler Ullrich Mies auch Ernst Wolff, Daniele Ganser und Willy Wimmer.

Permanente Eskalation
Anlass für den Friedensappell sei die permanente Eskalation auf der internationalen politischen Bühne, die aktuell stattfinde, erklärt Ullrich Mies im Sputnik-Interview. Vor allem diese Zuspitzung der internationalen Lage sei besorgniserregend. Manche Menschen würden schon davon sprechen, dass die westlichen Staaten mittlerweile dabei sind, den dritten Weltkrieg vorzubereiten. Mies fragt:

„Wie lange wollen die noch an der Eskalationsschraube drehen? Es gibt unglaublich viele Zeichen, die in die Richtung eines dritten Weltkrieges weisen. Das ist auch die Grundlage unseres Appells gewesen. Es hat auch Appelle anderer Wissenschaftler gegeben, die aufgerufen haben, doch jetzt mal langsam zur Vernunft zu kommen seitens der politischen Eliten.“

Mies hat allerdings den Eindruck, dass diese ganzen Appelle ungehört verhallen.

Systematische Osterweiterung
Seit 1989/90 habe die Nato ihre Osterweiterung mit absoluter Systematik und gnadenlos vorangetrieben. Mies nennt hier insbesondere die Installierung der US-freundlichen Regierung in den Baltischen Staaten, die Ausrufung des „War on Terror“ nach 9/11 als weltweite Kriegführung und schließlich die Kündigung des ABM-Vertrages durch die Regierung Bush Junior im Jahr 2002. Die jüngsten Entwicklungen seien allgemein bekannt: Das Attentat in Großbritannien auf Skripal und der angeblich von der syrischen Regierung durchgeführte Giftgasanschlag. „Das sind alles systematisch betriebene Eskalationen seitens der westlichen Geheimdienste, um immer weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. Das halten wir für maximal brisant.“

Appell an die Öffentlichkeit
„Wir haben noch nie eine Regierung gehabt, die derart servil und unerträglich im internationalen Kontext agiert“, beklagt Mies. „Der neue Außenminister Maas meinte sogleich, Großbritannien und Frankreich in der Beurteilung des Giftgasanschlages, aber auch des Anschlages auf Skripal beipflichten zu müssen, ohne dass überhaupt irgendwelche plausiblen Beweise geliefert wurden.“

Von den Adressaten, den „herrschenden Eliten“, könne man gar nichts mehr erwarten, sagt Mies. Der Appell solle in die Öffentlichkeit ausstrahlen und etwas mehr Aufmerksamkeit auf die Brisanz der internationalen politischen Lage werfen. Die Bevölkerung müsse Druck gegen den ganzen „inszenierten Wahnsinn“ bis hin zu permanenten Militärmanövern an den russischen Grenzen aufbauen. „Wenn die Menschen nicht endlich aufwachen, dann finden sie sich vielleicht wirklich in einem Krieg wieder.“

Interview mit Ullrich Mies

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