Samstag, April 27, 2024
StartPolitikEuropaGabriel kritisiert Schäuble: Hat Europäische Union in „Scherbenhaufen“ verwandelt

Gabriel kritisiert Schäuble: Hat Europäische Union in „Scherbenhaufen“ verwandelt

Noch-Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat in einem Interview schwere Vorwürfe gegen den scheidenden Finanzminister Wolfgang Schäuble erhoben. Das reicht von oberlehrerhafter Starrsinnigkeit bis zu finanzpolitischer Orthodoxie, die viele in der EU gegen Deutschland aufgebracht hat.
Schäuble habe Europa in einen „Scherbenhaufen“ verwandelt, „der jetzt von anderen wieder mühsam zusammengesetzt werden muss“. Das sagte Gabriel in einem im Interview mit den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND).

„In Europa ist es Schäuble gelungen, nahezu alle EU-Mitgliedsstaaten gegen Deutschland aufzubringen.“

Deutschland gelte als Oberlehrer, der anderen immer wieder Vorschriften zum Sparen machen wolle. Natürlich habe Schäuble „vieles richtig gemacht“, fügte Gabriel hinzu. „Aber durch seine Starrsinnigkeit und seine finanzpolitische Orthodoxie hat er nicht nur große Teile Europas gegen uns aufgebracht, sondern auch im Internationalen Währungsfonds für erheblichen Zündstoff gesorgt“, kritisierte er weiter. Deutschland habe es nicht einmal geschafft, seine Reformen ohne neue Schulden zu machen. „Schäuble verlangt von anderen trotzdem das Gegenteil.“

Zur neuen Position des bisherigen Finanzministers an der Spitze des Bundestages sagte Gabriel, er gönne ihm das Amt „von Herzen“. Er fügte hinzu: „Die Rechtspopulisten der AfD werden schnell merken, dass Wolfgang Schäuble Form und Inhalt demokratischer Willensbildung im Deutschen Bundestag durchsetzen wird.“

Schäuble war seit 2009 Finanzminister. An diesem Dienstag soll er zum Präsidenten des Deutschen Bundestages gewählt werden.

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