Freitag, April 26, 2024
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Geheime Botschaften: So tricksen Codemacher und Codeknacker sich gegenseitig aus

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Es ist ein Wettlauf seit Jahrtausenden: Bis heute liefern sich Codemacher und Codeknacker ein erbittertes Duell. Das neue Buch des Kryptologie-Experten Klaus Schmeh gibt faszinierende Einblicke in dieFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) rätselhafte Welt der Verschlüsselung.

Verschlüsselungsexperte schildert jahrtausendelangen Kampf um die Codes.

In seinem Buch beschreibt er, wie massiv die Kryptologie die Weltgeschichte beeinflusst hat.

Zugleich ist das Kryptologie-Werk eine Art

Kuriositätenkabinett.

(Foto: Das Bild zeigt zwei Chiffrierscheiben mit mehreren Buchstabenringen. Sie sind die mit Abstand bedeutendsten Chiffrierwerkzeuge und wurden noch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt)

Schon Cäsar verschlüsselte seine Nachrichten, in der Renaissance wurde das Verfassen und Dechiffrieren geheimer Botschaften zum Diplomaten-Sport, in beiden Weltkriegen tobten erbitterte Schlachten auf dem Feld des Ver- und Entschlüsselns. Den jahrtausendealten Kampf um die Codes schildert der Kryptologie-Experte Klaus Schmeh in der überarbeiteten Neuauflage seines Buchs „Codeknacker gegen Codemacher. Die faszinierende Geschichte der Verschlüsselung.“

Von Mesapotamien bis in die Zukunft

Der Bogen, den der Autor auf mehr als 500 Seiten spannt, ist gewaltig. Er reicht vom Alten Mesopotamien bis hin zur Zukunftsvision von Quanten- und DNA-Computern. Den großen Kryptologie-Epochen entsprechend ist das Buch in drei übergreifende Abschnitte aufgeteilt: Auf das Zeitalter der Verschlüsselung von Hand folgt das der Verschlüsselungsmaschinen und schließlich das der Verschlüsselung mit dem Computer.

Adlige öffneten heimlich Briefe und ließen sie auswerten

So kann der Leser Schritt für Schritt nachverfolgen, wie sich die Kryptologie zur Wissenschaft entwickelte und welche bedeutende Rolle arabische Gelehrte dabei spielten. Er erfährt, wie die Kunst des Ver- und Entschlüsselns von Texten in der Renaissance bis dahin ungeahnte Höhen erreichte. Auch von den „Schwarzen Kammern“ der Barockzeit ist die Rede, in denen Adlige Briefe heimlich öffnen und auswerten ließen.

Die Kryptologie veränderte die Weltgeschichte

Nicht zuletzt zeigt das Buch, wie massiv die Kryptologie die Weltgeschichte beeinflusst hat. Etwa im Fall der so genannten Zimmermann-Depesche – eines Telegramms, das der damalige Staatssekretär des deutschen Außenministeriums Arthur Zimmermann Anfang 1917 verschickte, um Mexiko zum Kriegseintritt gegen die Vereinigten Staaten zu bewegen. Die Briten fingen die verschlüsselte Botschaft ab und dechiffrierten sie. Ihre Veröffentlichung trug maßgeblich dazu bei, dass die USA nun ihrerseits in den Krieg gegen das deutsche Kaiserreich eintraten.

Thriller der Enigma-Entschlüsselung

Natürlich darf in diesem Zusammenhang auch der Thriller um die Enigma nicht fehlen. Gleich mehrere Kapitel widmet Klaus Schmeh der weltbekannten Geschichte, dass britische Spezialisten im Zweiten Weltkrieg die deutsche Verschlüsselungsmaschine knackten. Interessanterweise schildert er nicht nur die historischen Abläufe, sondern auch relativ detailliert, wie die Enigma funktionierte, wo ihre Stärken und Schwächen lagen und welche Fehler der Deutschen den Alliierten zum Erfolg verhalfen.

Doch längst nicht alle Seiten von Klaus Schmehs „Codeknacker gegen Codemacher“ handeln von den großen Zusammenhängen der Weltgeschichte. Das Buch ist zugleich eine Art Kuriositätenkabinett. Viel Merkwürdiges, Rätselhaftes und auch Verrücktes gibt es dort zu entdecken. Die Codes von Verbrechern, Spionen und Geheimgesellschaften zum Beispiel. Oder verschlüsselte Tagebücher, Inschriften und sogar Schatzpläne.

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(Ein Kapitel in dem Buch von Klaus Schmeh handelt vom Voynich-Manuskript und gibt einen Überblick über den neuesten Forschungsstand zu dem Kryptologie-Klassiker)

Der neuste Forschungsstand zum Voynich-Manuskript

Dabei fehlen auch die Klassiker der Kryptologie nicht. Dem berühmten Voynich-Manuskript etwa ist ein langes Kapitel gewidmet, das den neuesten Forschungsstand berücksichtigt. Noch niemandem ist es bislang gelungen, den aus dem Spätmittelalter stammenden handgeschriebenen Text zu dechiffrieren.

Überblick über die bekanntesten Hilfsmittel

Für Hobby-Kryptologen bietet „Codeknacker gegen Codemacher“ zudem einen guten Überblick über verschiedenste Verfahren der Verschlüsselung. Hilfsmittel wie Chiffrierscheiben, -zylinder und -stäbe werden ebenso vorgestellt und beschrieben wie die Funktionsweise von Rotormaschinen und Geheimschreibern.

Auch für Kryptologie-Neulinge empfehlenswert

Auch demjenigen, der sich bislang noch nicht mit Kryptologie beschäftigt hat, ist das Buch in jedem Fall zu empfehlen. Grundbegriffe werden erklärt, die Sprache ist klar und einfach, zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die teilweise durchaus komplexe Thematik. Auf der anderen Seite dürften selbst fortgeschrittene Kenner der Materie bei der Fülle des Materials noch jede Menge Neues entdecken.

Das Buch füllt eine Lücke

Im deutschsprachigen Raum – und sogar darüber hinaus – füllt „Codeknacker gegen Codemacher“ eine Lücke. Umfangreich wie kaum eine andere Abhandlung präsentiert es die spannendsten und faszinierendsten Rätsel der Kryptologie. Und es ist auf dem neuesten Stand der Forschung. Für die dritte Auflage wurde das Buch aktualisiert und vor allem im ersten Teil nochmals erheblich erweitert.

Spannend und vielschichtig: Die Kryptologie-Geschichte

„Meiner Meinung nach gibt es kaum einen Teilbereich der Technikgeschichte, der so spannend und vielschichtig ist wie die Kryptologie-Geschichte“, urteilt Klaus Schmeh in seiner Einführung zu „Codeknacker gegen Codemacher“. Man wird dem Autor nach der Lektüre gerne zustimmen.

Er hat neben “Codeknacker gegen Codemacher” noch weitere Bücher zum Thema Kryptologie verfasst und betreibt den Blog „Klausis Krypto Kolumne“.

Literatur:

Das Voynich-Manuskript

Quellen: PublicDomain/FocusOnline vom 06.03.2015

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