Samstag, April 27, 2024
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Germanwings-Absturz: Schwierige Suche im Fels nach Flugschreiber

Schwierige Suche in unwegsamen Gelände.

Lufthansa wusste nach eigenen Angaben nichts von Erkrankung des Copiloten

Düsseldorf/Barcelona/Paris – Eine knappe Woche nach dem Absturz der Germanwings-Maschine ist die zweite Blackbox der Unglücksmaschine noch immer nicht gefunden. Für die französischen Gendarmen, die die Gebirgsregion bei Seyne-les-Alpes absuchen, ist das nichtFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) überraschend.

"Man muss schon hier vor Ort sein, um zu begreifen, worum es geht", sagt einer der Suchkräfte. "Wir haben eine Flugzeugturbine gefunden, die 400 Meter weit vom

Aufschlagspunkt der Maschine fortgeschleudert worden ist."

Trümmer auf zwei Hektar verstreut

Der Einsatzort ist eine Felswand, die Hänge sind 40 bis 60 Grad steil. Der Airbus A320 ist beim Aufprall zerschmettert worden, die Trümmer liegen über ein Gebiet von fast zwei Hektar Größe zerstreut. Rund 50 Experten sind täglich im Einsatz – um den Flugdatenschreiber, Flugzeugtrümmer und sterbliche Überreste der 150 Opfer zu suchen. Und nicht alle Ermittler sind in dem hochalpinen Gelände trittsicher. "Man muss sie also begleiten, dass dauert weitere Zeit", sagt Stéphane Laout von der Hochgebirgsgendarmerie aus Grenoble.

Den Flugdatenschreiber aufzuspüren, auf dem Flughöhe, Geschwindigkeit und Kurs gespeichert sind, gehört von Beginn an zu den Prioritäten. "Er ist für die weiteren Ermittlungen unersetzlich", erläutert Yves Naffrechoux von der Gendarmerie des Départements Alpes-de-Haute-Provence. Gleichzeitig versuche sein Team ebenso schnell und sorgfältig, weitere Leichenteile zu finden, damit sie ins Tal gebracht und identifiziert werden können.

"Wenn sie selbst nicht vollständig zerschmettert wurde, liegt die Blackbox unter Schutt oder Trümmerteilen", sagt Laout. "Aber es gibt kaum Trümmer, unter denen nicht eine Leiche liegt." "Und wenn das der Fall ist, müssen wir äußerst vorsichtig vorgehen, um sie einzuwickeln und so gut wie möglich zu erhalten", sagt Naffrechoux. "Das kostet zusätzliche Zeit."

Geschwindigkeit von 700 Stundenkilometern

Mit 700 Stundenkilometern ist die Maschine gegen den Fels gerast. Der Aufprall war so heftig, dass womöglich auch der Flugdatenschreiber zermalmt wurde. Er wiegt sieben bis zehn Kilogramm, hat eine leuchtend orangefarbene Hülle mit reflektierenden weißen Streifen."Vielleicht ist er irgendwo im Schutt verborgen, wir müssen das kleinste Trümmerteil anheben, unter den kleinsten Erdhügel schauen, um die winzigste Spur zu finden", sagt Laout.

Der Zufall kann helfen, den Flugdatenschreiber schnell zu finden. Die Experten vor Ort haben sich aber darauf eingestellt, noch viele Tage, wenn nicht wochenlang weiter zu suchen.

Copilot verheimlichte Krankschreibung

Die Behörde hatte bereits am Freitag erklärt, es seien in der Wohnung des Copiloten "zerrissene, aktuelle und auch den Tattag umfassende Krankschreibungen" gefunden worden. Der 27-Jährige aus Montabaur verheimlichte seinem Arbeitgeber nach Erkenntnissen der Ermittler eine Erkrankung.

Die Fahnder suchten nach Hinweisen auf ein psychisches Leiden. Sie fanden weder einen Abschiedsbrief noch ein Bekennerschreiben. Für Berichte, wonach der Copilot an starken psychischen Problemen und auch Sehstörungen gelitten haben soll, war bis Sonntag keine Bestätigung der Behörden zu erhalten.

Weiterhin auch Suche nach technischem Defekt

Der Copilot soll den Airbus A320 auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich in einen Sinkflug versetzt haben, als der Kapitän das Cockpit kurz verließ. Die französische Staatsanwaltschaft schloss aus den Aufzeichnungen des rasch gefundenen Sprachrekorders, dass der 27-Jährige den Piloten aus dem Cockpit aussperrte. Französische Ermittler untersuchen allerdings weiterhin auch die Möglichkeit eines technischen Defekts der Maschine.

Auch Australien verschärfte Cockpit-Regeln

Als Konsequenz hat auch Australien für seine Fluggesellschaften die ständige Anwesenheit von zwei Crew-Mitgliedern in den Cockpits angeordnet. Die Vorschrift "Rule of two" gelte ab sofort für alle Inlands- und Auslandsflüge, teilte Vize-Ministerpräsident Warren Truss am Montag mit. Betroffen sind unter anderem Qantas, Jetstar, Virgin Australia und Tigerair Australia.

In den vergangenen Tagen hatten bereits andere Länder und Airlines über die "rule of two" diskutiert beziehungsweise kurzfristig umgesetzt. In manchen Ländern wie den USA ist es schon länger Standard, dass niemand allein im Cockpit sein darf.

(APA/AFP, 30.3.2015)

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