Freiburg – Deutschland hat seine erste Grooming Gang: Die Polizei nahm einen zehnten Tatverdächtigen zwei Monate nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen in Freiburg fest. Es soll sich um einen polizeibekannten, 18-jährigen Algerien handeln. Der Tatverdächtig entkam am Mittwoch der Polizei kurzzeitig durch einen Sprung aus dem Fenster des Amtgerichts Freiburg.
Der 18-Jährige ohne festen Wohnsitz sei nahe einer Gemeinschaftsunterkunft in Emmendingen entdeckt worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft laut einerMerkur mitteilten. Als er einige Stunden später am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt wurde, sprang er aus einem Fenster im zweiten Stock des Freiburger Amtsgerichts. Nach intensiver Fahndung wurde der Algerier erneut festgenommen. Er sei polizeilich durch Eigentums- und Drogendelikte bekannt gewesen, hieß es weiter. Zeugen hatten Hinweise auf ihn gegeben.
Eine 18-Jährige war Mitte Oktober den Ermittlern zufolge in Freiburg nach einem Discobesuch von mindestens zehn Männern mehrfach vergewaltigt worden. Neun Verdächtige waren bereits festgenommen worden – die acht Syrer im Alter von 18 bis 29 Jahren und ein 25 Jahre alter Deutscher ohne Migrationshintergrund sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Die nach der Tat gegründete Ermittlungsgruppe „Club“ hatte nach dem zehnten Tatverdächtigen gesucht, da dessen Körperspuren an der Kleidung des Opfers gefunden worden waren. Von dem 18-jährigen Algerier wurde eine Speichelprobe genommen, so eine Polizeisprecherin einen Tag nach der Festnahme des Tatverdächtigen. Sollte die DNA nicht deckungsgleich sein, müsse man von einem elften Tatverdächtigen ausgehen. Unabhängig vom Ergebnis des Gentests seien die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, betonte die Sprecherin. (SB)
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