Vier Tage vor der Entscheidung über Frankreichs neuen Staatschef treffen die Kandidaten Marine Le Pen und Emmanuel Macron in einem TV-Duell aufeinander. Der verbale Schlagabtausch der Patriotin Le Pen mit ihrem sozialliberalen Widersacher am Mittwochabend (21.00 Uhr) könnte hart werden: Die beiden hatten sich in den vergangenen Tagen bereits scharf angegriffen.
Die Stichwahl am kommenden Sonntag gilt als Schicksalswahl für Europa. Le Pen will Frankreich im Falle eines Wahlsieges aus dem Euro führen und ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft Frankreichs ansetzen. Ihren Wahlgegner bezeichnete die Chefin des Front National unlängt als Kandidat „der Herrschaft des Geldes“.
Ex-Investmentbanker gilt als Favorit
Macron wird als Favorit für die Nachfolge des sozialistischen Staatspräsidenten François Hollande gehandelt. Der ehemalige Investmentbanker hatte den ersten Wahlgang vor eineinhalb Wochen mit 24 Prozent gewonnen, Le Pen kam mit 21,3 Prozent auf den zweiten Platz. Allerdings war Macrons deutlicher Vorsprung in den Umfragen zuletzt etwas geschrumpft, er lag im Duell mit Le Pen bei etwa 59 Prozent.
Merkel spricht sich für Macron aus
Wenige Tage vor der Stichwahl sprach sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) klar für den Kandidaten des Establishments, Emmanuel Macron, aus.
„Es ist und bleibt natürlich die Entscheidung der französischen Wähler, in die ich mich nicht einmische. Aber dass ich mich freuen würde, wenn Emmanuel Macron gewinnen sollte, weil er für eine konsequent pro-europäische Politik steht, das sage ich auch“,
sagte Merkel dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Merkel hatte den 39-jährigen Macron im März in Berlin empfangen; Le Pen übte im Wahlkampf deutliche Kritik an der deutschen Kanzlerin.
Beitragsbild: APA (AFP)
Quelle: InfoDirekt
