Freitag, April 26, 2024
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Jüngere und schlecht Erzogene sind wütender

Neue Erkenntnisse im internationalen Handbuch über Ärger zusammengefasst

Toronto/Marburg – Jüngere Menschen, Eltern und weniger Gebildete ärgeen sich öfters. Zu diesem Schluss kommen Untersuchungen verschiedener internationaler Experten, die sich mit einer der häufigsten negativen Emotionen der Gesellschaft beschäftigen. Unter der Leitung von Michael Potegal von der University of Minnesota in Minneapolis http://www.med.umn.edu werden Erkenntnisse im Jänner 2010 im “Internationalen Handbuch des Ärgers” publiziert.

Das Forscherteam, dem auch der Psychologe Gerhard Stemmler von der Universität Marburg http://www.uni-marburg.de angehört, hat Daten von mehr als 1.000 Amerikanern über 18 Jahre gesammelt und aufgearbeitet. Eines der Kernerkenntnisse ist, dass jüngere Menschen häufiger wütend sind als ältere. Die Experten führen das auf größeren Zeitdruck, wirtschaftliche Sorgen und zwischenmenschliche Konflikte im Arbeitsleben zurück. Diese drei Komponenten gehören zu den wichtigsten Faktoren, die Ärger steigern.

Höhere Bildung sorgt für weniger Ärger

Verglichen mit Menschen mit schlechterer Ausbildung, ärger sich jene, die eine höhere Schulbildung genossen haben, weniger oft. Wenn sie dennoch wütend sind, versuchen sie eher einzulenken oder die Situation zu ändern. “Jugendliche, die sich körperlich stark fühlen, denen es allerdings an Ressourcen und Macht fehlt, neigen häufiger zu aggressivem Verhalten”, so Stemmler im pressetext-Interview. Zudem gebe es einen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen.

“Frauen sind generell verträglicher”, so der Psychologe. Das sei ein Geschlechtsunterschied. Umgekehrt werde meist übersehen, dass Männer sehr oft auch selbst das Ziel von Aggressionen sind. Einen höheren Grad an Wut konnten die Forscher auch an Menschen feststellen, die größerem finanziellen Druck ausgesetzt waren. Dies war besonders bei Frauen und jüngeren Erwachsenen evident.

Handbuch für Fachpersonal und interessierte Laien

“Ärger gibt es überall auf der Welt, denn diese negative Emotion hat das Überleben gesichert”, so Stemmler. Die Art und Weise wie in einzelnen Kulturen damit umgegangen werde, sei allerdings verschieden. “Vielen dieser Fragen wird im neuen Handbuch auf den Grund gegangen”, erklärt der Psychologe. Darüber hinaus finden sich in den einzelnen Abschnitten neben den biologischen und genetischen Faktoren auch noch soziale Prozesse.

“Das Buch richtet sich an ein Fachpublikum, viele Inhalte sind allerdings auch für Laien interessant”, so Stemmler. Dazu gehöre zum Beispiel das erste Auftreten von Wutanfällen bei Kindern im Alter von rund drei Jahren oder das soziale Umfeld als Auslöser für aggressives Verhalten. (Ende)

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