Freitag, April 26, 2024
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Liebe per Mausklick – aber wo bleibt die Liebe

Das Geschäft im Internet boomt – aber wo bleibt die Liebe?

Lindau – Online-Partneragenturen wachsen seit etwa zehn Jahren rasant. In Deutschland wird ihre Zahl auf etwa 2500 geschätzt. Dazu kommen etwa 1800 Dating-Portale.

Die Medien suggerieren: Partnerwahl war noch nie so einfach via Knopfdruck. Auf dem Markt findet man ein Dutzend Bücher und “Gebrauchsanweisungen”, wie man in dieser fiktiven Welt am besten vorgeht. In den Werbetexten klingt das dann so: “Machen Sie sich zum Experten Ihrer Selbstvermarktung und das Internet zu Ihrem privaten Club. … Ein Konzept der Online-Verführung, das weltweit wohl einzigartig ist: es funktioniert. … Das Internet ist … eine unschlagbare Quelle, um unzählige Frauen aus der digitalen Welt im Handumdrehen live zu daten. Millionen Frauen sind via Internet in Deutschland auf Partnersuche. Nie waren Ihre Chancen besser, so viele Frauen zu verführen. Wann immer Sie wollen, wo immer Sie wollen. Die Autoren haben das erste strategische Online-Verführungssystem entwickelt, getestet und perfektioniert…”

Oder: “Step-by-Step-Anleitung vom Online-Chat zum Real-Life-Date mit Tipps für Frauen und Männer. Der Daten-Highway ins Glück. … Im Internet kommt jeder zum erträumten Ziel – man muss nur wissen, wo und wie.”

Na bitte! Warum zögern Sie noch?
Über Ulrike Bornscheins Buch (”Bei Anruf nackt. Meine Partnersuche im Internet.”) kann man lesen: “Am Anfang erstellt jeder paarungswillige Teilnehmer einer Partnerschaftsbörse ein Profil über sich. Je deutlicher es mit dem Profil eines anderen übereinstimmt, desto mehr Trefferpunkte gibt es. Und da kommt es immer mal wieder zu Missverständnissen. Ulrike Bornschein schreibt, dass es bei Männern aus dem Internet oft große Diskrepanzen gibt zwischen Selbstwahrnehmung und Realität.”

Da werden schon die ersten Fehleinschätzungen deutlich. Zum einen gilt das Prinzip “Gleich und Gleich gesellt sich gern” längst nicht für Liebe und Ehe. Da ziehen sich auch “Gegensätze an”. Zweitens wird kaum einer der potenziellen Partner eine schonungslose Selbstdarstellung ins Netz stellen. Drittens leidet jemand, der im Internet ernsthaft auf Partnersuche geht, in der Regel bereits an Vereinsamung, an Kommunikationsdefiziten. Das lässt sich im Netz gewiss nicht heilen.

Dennoch, die Sache boomt – aber sie kann nicht gut gehen. Denn beim Menschen läuft zwar sehr viel unbewusst ab, aber unsere Sozialstruktur ist äußerst komplex und unsere Sympathien und Animositäten sind uns selbst oft gar nicht bewusst – bis sie ausbrechen.

Eine britische Studie ergab, dass Frauen Männer mit femininer wirkenden Zügen als potenzielle Kindesväter bevorzugen, da sie ihnen mehr Fürsorge und emotionale Wärme unterstellen als Geschlechtsgenossen mit ausgeprägt männlichen Gesichtern. Für eine langfristige Beziehung wählten die Frauen daher bevorzugt Männer mit eher weicheren Zügen aus. Diese Damen hätten also den damals eher rundlichen Joschka Fischer dem kantigen Gerhard Schröder vorgezogen – verheiratet sind beide bereits zum vierten Mal.

Es kann also niemand ernsthaft glauben, dass ein einfacher Fototausch über das Internet und ein Datenabgleich den geeigneten Partner heraus filtert. Vielleicht will er es auch gar nicht. Vielleicht ist der Weg schon das Ziel.
Kommunikation ohne Verantwortung. Anonym stöbern, ein Wunschbild von sich zeichnen – und sich vom andern ein Wunschbild machen. Sich ja nicht festlegen. Den Traum immer weiter träumen – bis er platzt. Dann steht man vor dem Scherbenhaufen – und fängt von vorne an. Das kann sogar süchtig machen, aber niemals zu einer glücklichen Partnerschaft führen.

Wie zum Beweis steigen die Zahlen der Singles stetig an, die Zahl der Frustrierten noch viel viel mehr …

Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 5)Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 10)

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