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James Turk: Die FED in der Zwickmühle

James Turk im Gespräch mit Eric King von King World News,
veröffentlicht am 13.06.2016

James Turk: »Diese Woche ist wieder einmal ein Treffen der Federal Reserve, Eric. Wenn das Treffen am Mittwochnachmittag vorbei ist, wird die FED empfehlen was sie, wenn überhaupt irgendetwas, mit den Dollar-Zinsen machen werden.

Nach dem Treffen wird Janet Yellen eine Pressekonferenz abhalten. Sie wird die Sicht der FED über die Lage der Wirtschaft zusammenfassen und ihren wirtschaftlichen Ausblick auf den neusten Stand bringen. Weiter wird sie versuchen Gründe zu benennen, für was auch immer die FED entscheidet hinsichtlich der Zinsen zu unternehmen.

Dies bedeutet, dass die Märkte vor und nach dem FED-Treffen volatil sein könnten. Aber wir sollten uns durch diesen kurzfristigen Lärm nicht beirren lassen, denn er ist für das Große Ganze irrelevant, nämlich, was mit dem Dollar in den kommenden Wochen und Monaten geschehen wird.

Zunächst müssen wir erkennen, dass sich die US-Wirtschaft auf Stagflation zubewegt, genau wie es in den 1970ern gelaufen ist. Stagflation ist ein furchtbares Ergebnis, denn man hat sowohl eine stagnierende Wirtschaft, als auch steigende Inflation – was nicht nur in den USA geschieht, sondern in vielen anderen Teilen der Welt ebenfalls.

Wir befinden uns nicht länger in einem Umfeld fallender Rohstoffpreise. Rohöl ist zum Beispiel seit seinem Tief im Januar um 80 % gestiegen. Wenn man die zugrundeliegende, nie endende Inflation bei Dienstleistungen hinzurechnet, dann ist es nicht überraschend, dass – sogar gemäß den eigenen Zahlen der Regierung – die Inflation oberhalb der FED-Grenze von 2 % liegt, was wiederum signalisiert, dass sie die Zinsen anheben sollte.

Wenn die FED die Zinsen nicht anhebt, dann wird sich die Inflation nur verschlimmern. Wie wir aus den 1970ern wissen, schwächt eine höhere Inflation die Wirtschaftstätigkeit nur. Inflation verzerrt eine Wirtschaft und unterbricht den Kapitalfluss. Die FED hat also zwei alternative Wege, die sie beschreiten kann. Entweder erhöht sie die Zinsen, um zu zeigen, dass sie entschlossen ist, die Kaufkraft des Dollars zu schützen, was Paul Volcker getan hatte. Oder die FED sitzt auf ihren Händen und tut so, als wäre mit dem Dollar und der Wirtschaft allen in Ordnung, was ich persönlich erwarte.

Der Grund für ihr Scheitern beim Anheben der Zinsen ist natürlich, dass die FED ein Tier der Politik ist. Sie ist nicht unabhängig von der Regierung, also nimmt sie Befehle von den herrschenden Eliten entgegen. Und im Moment lauten diese Befehle die Zinsen unten zu halten, um die Illusion nicht zu zerstören, die US-Regierung sei solvent.

Mit anderen Worten, die US-Regierung hat eine derart hohe Schuldenlast, dass sie es sich nicht leisten kann, einen gerechten Zins dafür zu bezahlen. Höhere Zinsen würden die Bundesausgaben erhöhen, was im Gegenzug das Haushaltsdefizit des Bundes vergrößern würde und dazu führt, dass die Regierung noch mehr Geld leihen muss und dadurch seine Zinslast noch weiter erhöht wird.

Man kann an dieser Ereignis-Kette erkennen, dass die US-Schulden sich in die Höhe schrauben und das letztendliche Ergebnis wäre natürlich die Hyperinflation des Dollars – und niemand will das.

Es gibt noch eine weitere Beobachtung, Eric. In diesem Moment steht der Bitcoin bei $ 690. Er ist in den vergangenen drei Wochen sprunghaft um 60 % angestiegen. Also müssen wir uns die Frage stellen, ob der Bitcoin den Weg aufzeigt? Mit anderen Worten, flüchten Bitcoin-Käufer vor potenziellen Problemen wie den europäischen Banken, der chinesischen Wirtschaft, vor sich hin köchelnden geopolitischen Ereignissen, die jeden Moment überkochen könnten und anderen Unruheherden? Falls ja, dann wird es nicht mehr lange dauern, bevor Gold und Silber sich auf die selbe Bahn begeben wie der Bitcoin und im Preis explodieren und so den Aufwärtstrend wieder aufnehmen, der Anfang des Jahres begonnen hat.«

james_turk***

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