Samstag, April 27, 2024
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Leuchtende Atmosphäre: “Red Sprites” über Japan

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Faszinierende Aufnahmen sogenannter “Red Sprites”

kommen aus Japan.

Die von der Stadt Chiba aus mit hochwertiger Fototechnik aufgenommenen Bilder zeigen das optische Phänomen in bisher noch nicht beobachteter Intensität. Die zugehörigen, fernen Gewitterwolken stehen vermutlich deutlich unter dem Horizont.

In bisher nur selten erreichter Brillanz sind über Japan sogenannte “Red Sprites” fotografiert worden. Red Sprites zählen ebenso wie “Blue Jets” und “Kobolde” zu den bisher am wenigsten erforschten Begleiterscheinungen von Gewittern.

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Bei den Phänomenen handelt es sich um elektrische Entladungen über Gewitterwolken: Red Sprites (auf Deutsch „Rote Kobolde“) erscheinen als rötliche oder leuchtend rote Entladungen, die stramm aufwärts verlaufen und deren Blitzkanäle meist kurz nach Austritt aus der Wolkendecke in zahllose Verästelungen zerfallen, weshalb sie auch scherzhaft als „Karotten-Sprites“ bezeichnet werden.

Red Sprites treten in Höhen von bis zu 75 km auf und erreichen Längen von bis zu 20 km. Das sich zerteilende Kopfende der Entladung dehnt sich bis auf 50 km aus. In manchen Fällen entladen sich die Verzweigungen selbst ein weiteres Mal, diesmal jedoch nach unten, wobei eine bläuliche Färbung auftritt.

Da die Erscheinungen vom Boden aus kaum beobachtet werden können, wurde diese erst nach dem Beginn der Luftfahrt entdeckt. Lange Zeit wurden Sprites jedoch als Spinnerei von Piloten abgetan. Daher hatten Piloten, oft aus Angst vor Verspottung, ihre Beobachtungen verschwiegen.

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Aufgrund ihres Erscheinungsbildes werden solche Sprites als „angel sprites“ (auf Deutsch „Engelskobolde“) bezeichnet. Erste Aufnahmen von Red Sprites stammen aus dem Jahr 1989, ab 1991 wurden sie gezielt während verschiedener Space-Shuttle-Missionen aufgezeichnet. Die Beobachtungen durch Erkundungsflüge und Radarstationen am Boden ergaben, dass Red Sprites stets nur über der Wolkendecke von besonders heftigen Gewittern im Bereich der Mesosphäre (55–85 km Höhe) erscheinen.

Dabei können sie einzeln oder in Schwärmen auftreten. Eine Beobachtung mit bloßem Auge erweist sich nur dann als sinnvoll, wenn der Himmel im Hintergrund des Spektakels extrem dunkel ist, da Red Sprites, im Gegensatz zu sogenannten Blue Jets, deutlich lichtschwächer sind als herkömmliche Wolke-zu-Boden-Entladungen.

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