In der aktuellen Asyldebatte fordert die Grünen-Franktionschefin im EU-Parlament, Ska Keller, fordert die Ansiedelung ganzer syrischer Dörfer in Osteuropa. Dies würde die Integration von Asylwerbern erleichtern.
Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ schlägt Keller vor, beispielsweise ein ganzes Dorf aus Syrien nach Lettland umzusiedeln, um Syrern die Aufnahme in Europa zu erleichtern.
„Die Idee mit dem syrischen Dorf ist ja nur eine Möglichkeit, die man nutzen könnte. Zum Beispiel, wenn Flüchtlinge nicht alleine in ein Land gehen wollen, wo es sonst keine Flüchtlinge gibt. Menschen gehen gerne dahin, wo schon Landsleute leben, das macht die Integration und die Aufnahme einfacher“, ist sich die Grünen-Politikerin sicher.
Zur Not müsse man Staaten zwingen
Die Weigerung Tschechiens und anderer Staaten, Asylwerber aufzunehmen, verstöße nach Ansicht Kellers gegen EU-Recht. „Deshalb hat die EU-Kommission ja ein Verfahren gegen diese Länder wegen Verstoß gegen den EU-Vertrag eingeleitet“, so Keller weiter. Zur Not müsse man die betroffenen Länder also zur Aufnahme von Migranten zwingen.
Visegrad-Staaten verweigern sich dem EU-Diktat
Wie berichtet, hat die EU-Kommission letzte Woche ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die drei Visegrad-Staaten Tschechien, Polen und Ungarn beschlossen. Grund dafür ist ihre Weigerung, weitere (meist illegal eingereiste) Migranten aufzunehmen, so wie es der Umverteilungs-Plan der EU eigentlich vorsieht. Während Polen und Ungarn seit 2015 noch überhaupt keine Migranten aufgenommen haben, weigert sich Tschechien seit etwa einem Jahr, dem Diktat aus Brüssel nachzukommen.
Beitragsbild: EQUO [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons
Quelle: Info Direkt