Freitag, April 26, 2024
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Nazis raus! – Mein Dialog mit der verstockten Margarethe vom SPIEGEL (II)

Die verstockte Margarethe vom SPIEGEL hat wieder einen rausgehauen. Ich habe mich neulich schon mal mit ihr unterhalten. Anscheinend hat´s nichts genützt. Letztes Mal ging es um „Nazis raus!“ – und heute geht es indirekt schon wieder um „Nazis raus!“. Dieses Mal sinniert die verstockte Margarethe über „rechte Sprache“ und warum Rechte so gern „links / rotgrün versifft“ sagen. Die verstockte Margarethe meint, daß Rechte so eine Art Sexualneurose haben und sich vor schmutzigen, schleimigen Dingen ekeln. Sie beruft sich auf den alten Theweleit, Jahrgang ´42. Der gilt als Kulturtheoretiker, ist ein ultralinker Alt ´68er – und ist berühmt geworden durch sein Buch „Männerphantasien“, das ich vor über 25 Jahren mal gelesen habe, und das ich ihm heute am liebsten um die Ohren dreschen würde, weil ich seither noch viele andere und wesentlich bessere Bücher zum Thema gelesen habe. Wenn jemand wissen will, was selektive Wahrnehmung ist, soll er sich Theweleits „Männerphantasien“ zu Gemüte führen.

In linken und profeministischen Kreisen ist Theweleits „Männerphantasien“ Ende der Siebziger Jahre der Hit gewesen. Stark verkürzt könnte man sagen, Theweleit hat „bewiesen“, daß Faschismus und Männlichkeit zusammenhängen. Was sonst noch alles mit Männlichkeit zusammenhängt, hat er dabei glatt übersehen. Jedenfalls ist der alte Theweleit Kronzeuge in den Betrachtungen der verstockten Margarethe zum Thema „links/rotgrün versifft“.

In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert – man könnte fast sagen, eingereichsbürgert -, dass Rechte von ihren politischen Gegnerinnen und Gegnern als „linksgrün versifft“ oder „rotgrün versifft“ sprechen, so wie sie von „Lügenpresse“, „Gutmenschen“ und „Genderismus“ sprechen.

„Eingereichsbürgert“ -hahaha. Die verstockte Margarethe. So lustig. Rechte reden aber gar nicht von politischen Gegnerinnen und Gegnern, sondern nur von Gegnern. Weil Rechte vernünftige Leute sind (im Gegensatz zu den linken „die Menschen“) und deshalb politische Frauen nicht ernstnehmen. Sie würden höchstens von überflüssigen politischen Ärgernis*Innen reden und von politischen Gegnern. Von „linksgrün versifft“ oder „rotgrün versifft“ reden sie auch nicht nur so, wie sie von „Lügenpresse“, „Gutmenschen“ und „Genderismus“ sprechen, sondern auch genau so, wie sie von der SPIEGEL-Redaktion als von einem „Scheißhaus“ reden. Nur, um schon mal die Fronten zu klären. „Fronten“, Margarethe, – na? Ist das nicht wieder ein „gefundenes Fressen“ für dich und den alten Theweleit?

Ich habe mir über diese „Versifft“-Redeweise nie viele Gedanken gemacht, vielleicht auch, weil ich daran gewöhnt bin, dass Kritik an meiner Arbeit sich häufig im Genre der Frisurkritik niederschlägt, oder weil selbst Kritik von Konservativen oft auf eine mutmaßliche innere wie äußere Verlotterung von Linken abzielt.

Was wäre jetzt wohl diese „innere Verlotterung“, von der die verstockte Margarethe spricht? Daß die Gedärme nicht ordentlich gefaltet sind, vielleicht? Oder meint sie eine geistige Verlotterung? Wahrscheinlich nicht. Der Rechte meint die. Die verstockte Margarethe unterstellt wahrscheinlich mehr so eine diffuse emotionale Verlotterung, die der Rechte meinen könnte. Nein, nein, der Rechte meint schon die geistige Verlotterung. Aber bitte, nennen wir das Geistige eben das Innere, wenn es der Margarethe gefällt. Wir haben uns eh schon daran gewöhnt, daß es nicht wahnsinnig wichtig ist, was linke Frauen denken, sondern was ihnen gefällt. Seit ein paar Jahrzehnten hören wir ja kaum noch etwas anderes, als das, was Frauen fühlen und was ihnen gefällt. Und was wir denken und sagen sollen, damit es ihnen gefällt. Wer heute etwas sagt, das einer Frau nicht gefällt, der ist nämlich ein Frauenfeind. Sogar dann, wenn er ein Freund von Frauen ist, die ihm nicht dauernd erklären, was er sagen und denken soll. Was heute landläufig als „Frauenfeind“ bezeichnet wird, ist eigentlich ein Feministenfeind. Die Feministen glauben, daß sie „Frauenfeind“ verwenden dürfen, weil sie in dem Wahn leben, sie seien die legale Interessenvertretung aller Frauen. Auch die der normalgebliebenen Frauen. Das ist aber falsch. Ganz falsch ist das. Soooo falsch.

Die Formulierung „links-/rotgrün versifft“ setzt sich von allgemeinen Beleidigungen aber auffällig ab, weil das „versifft“ darin sehr konstant ist und sich immer wieder auch auf Leute bezieht, die von so tadelloser äußerer Erscheinung sind, dass damit nicht gemeint sein kann, jemand würde sich zu selten waschen oder zu wenig die Haare kämmen.

Ah, die verstockte Margarethe hat sich von den Rechten ein bißchen verwirren lassen, soweit das überhaupt noch möglich gewesen ist. Linke sind geistig, also „innerlich“ versifft. Weil Rechte aber durchschnittlich viel intelligenter sind als Linke, lassen sie sich nicht täuschen von einem innerlich Versifften, der äußerlich einen auf adrett macht. Womit wir  jetzt beim Punkt wären, Margarethe. Ein frisch gewaschener und gescheitelter Linksversiffter ist nichts weiter als ein Täuschungsmanöver. Wie eine frisch lackierte Schrottkarre auf dem Gebrauchtwagenmarkt, sozusagen, mit einer durchgebrannten Kopfdichtung.

Hast du schon mal über die Phrase von der „reinen Wahrheit“ nachgedacht, Margarethe? Reinheit ist das Gegenteil von Versifftheit. Es ist aber ein linkes Dogma, daß es die reine Wahrheit gar nicht gibt. Wahrheit ist ein Synonym für Realität. Und die konstruiert sich jeder selbst. So lautet das erste Axiom der soziologischen Sozialpsychologie, auf die alle Linksversifften schwören. Und jetzt kommt´s: Daß jeder sich seine individuelle Realität selber macht, sagen die Linken, sei die reine Wahrheit dazu. Merkst du was? Wenn sich jemand selbst widerspricht und alle anderen „Rechte“ und „Nazis“ schimpft, die ihm wegen seines Widerspruchs attestieren, er sei „linksversifft“, dann ist er total linksversifft. Weißt du, so schlau, daß bemerkt worden ist, wie sehr individuelle Interpretationen von Realität, also Wahrheit, voneinander abweichen können, waren die Leute schon vor weit mehr als zweitausend Jahren. Die haben sich damals überlegt: „Ja, was machen wir denn da?“ Und dann sind sie draufgekommen, daß sie Regeln brauchen.

Weil das damals aber sehr freiheitlich gestimmte Leute gewesen sind, haben sie diese Regeln nicht etwa als Verbote oder Gesetze bezeichnet, wie das heutige Linksversiffte machen, sondern als Gebote. Und zehn Stück davon reichen, haben sie sich außerdem gedacht. Und daß sie jemanden brauchen, von dem sie diese Gebote bekommen haben. Und daß das jemand sein muß, der ihrem Zugriff entzogen bleibt, so daß man ihn nicht mit Lobbyisten breitquatschen kann, seine Gebote alle naselang zu ändern. Außerdem haben sie sich überlegt, daß dieser Gebotegeber besser nicht Jean Jaques Rousseau heißen sollte, weil erstens der Name zu lang ist, und weil die meisten Linken eh schlecht französisch sprechen. „Otto“ wäre ein leicht zu merkender Name für den Gebotegeber gewesen. Na gut, sie haben sich dann für „Gott“ entschieden, was man sich auch leicht merken kann.

Sie hatten also Gott und seine zehn Gebote, und weil sie wussten, daß es gar nicht so leicht ist, immer alle zehn Gebote zu beachten, haben sie die Vergebung und die Gnade eingeführt. Schließlich wollten sie sich ja nicht unnötig selber das Leben schwer machen. Bereuen musste man halt und Besserung geloben, wenn man eine Sünde begangen hatte, also gegen eines oder mehrere dieser Gebote verstossen hat. Ansonsten war man damals ziemlich frei in dem, was man tun wollte. Daß diese Freiheit dann von der Kirche, jener irdischen Dependance Gottes, die natürlich von „die Menschen“ gemanagt worden ist, oft nicht optimal umgesetzt wurde, – das ist eine andere Geschichte, und die nennt sich „Kirchengeschichte“. Wußtest du eigentlich, daß du als Nachfahrin der ersten Frau, die übrigens Eva hieß, nichts weiter als eine getunte Rippe bist und daß mir wegen dir eine meiner Rippen fehlt?

Nun hatte ich vor Kurzem eine Podiumsdiskussion mit Klaus Theweleit zur Aktualität seines Werks „Männerphantasien“, das 1977/78 erschienen ist, und habe deshalb dieses Buch noch mal gelesen. Ein Klassiker, der untersucht, wie Faschisten denken und sprechen, wie sie mit Frauen umgehen und mit sich selbst; vor allem mit den eigenen Körpern. Eine zentrale These Theweleits ist, dass man Faschismus nur versteht, wenn man ihn nicht als Staatsform denkt, sondern als eine Art und Weise „die Realität zu produzieren“: Faschisten haben, wie Theweleit zeigt, immer wieder ähnliche Ideen im Umgang mit Körpern, mit Geschlechtern und letztlich mit allem Lebendigen.

Das ist eine total versiffte Überleitung von „Männerphantasien“ zu „Faschist“, Margarethe. Und diese ähnlichen Ideen, die Faschisten laut dem alten Theweleit, diesem linksversifften Schwätzer, im Umgang mit Körpern, mit Geschlechtern und letztlich mit allem Lebendigen haben, unterscheiden sich in nichts von den Ideen, die auch Linke haben. Frauenkörper vögeln, Männerkörper vögeln, Bäume fällen, Salatköpfe abschneiden und Tiere schlachten, – alles das machen die „Antifaschisten“ auch. Wenn auch oft auf einer Kolchose. Übrigens, verstockte Margarethe: Es gibt nicht nur Faschisten, die mit Frauen umgehen, sondern es gibt auch faschistische Frauen, stell´dir vor. Und dann gibt es Frauen, die anno dunnemals tropften wie die Kieslaster bei dem Gedanken, dem Duce einen blasen zu dürfen. Clara Petacci war so eine.

Dabei geht es nicht darum, Ideologien zu entpolitisieren und zu zeigen, dass am Ende alle Nazis einfach nur zurück in den Mutterschoß wollen, sondern darum, ihr Reden und Handeln so zu analysieren, dass man besser versteht, wie ihre Verbrechen zustande kommen. Die Abwehr von vermeintlichem Schmutz, Schlamm, Sumpf, Schleim und ähnlichem nimmt in „Männerphantasien“ mehrere Kapitel ein. Es gibt darin zahllose historische Beispiele dafür, wie Faschisten über Nichtfaschisten sprechen: „grade als die marxistischen Schlammwellen am höchsten gingen, bildete sich in München ein geistig bewußter Kern des deutschen Widerstandes.“ Oder: „Deutschland, versinkend im roten Sumpf“, und so weiter

Theweleits linksversiffter Scheißdreck, sozusagen. Lies mal das hier: „Versifft am Ende der Welt„. Heftig, wie unbedingt dieser Daniel Lingenhöhl in seiner Mutter Beckenhöhl zurück will, oder? Schau mal, es ist ganz einfach, verstockte Margarethe: Man sagt, jemand labert Müll. Man sagt auch: So ein Dreck! Linke zum Beispiel sagen oft „dieser Nazidreck!“. Warum geilst du dich ausgerechnet an dem Wort „versifft“ auf? Das heißt auch nichts anderes, als verdreckt, verschmutzt, unappettitlich. Daß es etymologisch von der „Syphillis“ kommt, muß man nicht weiter thematisieren, weil: es sind gerade Linke und linke Feministen, die permanent Begriffe mit neuen Inhalten füllen, um sie „nicht ohne Erfolg als Wurgeschosse gegen die bestehende Ordnung“ zu verwenden. (Franz Josef Strauß)

Das hat Strauß übrigens lange schon erkannt, bevor sich der erste „Kognitionspsychologe“ dazu aufgeschwungen hat, zu behaupten „Sprache ist Politik“. Es stimmt: Wenn ich einen Roten oder einen Grünen als „linksversifft“ bezeichne, dann deswegen, weil ich Politik mache. Strauß bezeichnete Linke übrigens bisweilen als „Ratten“. Und er sagte auch – ohne, daß damals jemand hyperventiliert hätte deswegen – , daß man sie in die Löcher zurückjagen soll, aus denen sie hervorgekrochen sind. Warum sich ausgerechnet Linksversiffte, die alle möglichen Kraftausdrücke für Nichtlinksversiffte gebrauchen, einen Kopf darüber machen, was der Rechte wohl meinen könnte und was für ein Drecksfaschist er ist, wenn er „linksversifft“ sagt, ist nur damit zu erklären, daß es sich bei heutigen Linksversifften um Mimöschen handelt. Womit wir dann auch wieder beim Thema Feminismus wären, mein verstocktes Margarethchen.

Nun ist aber die Abwehr des Lebendigen ein Kernanliegen von Faschisten. „Die Gefahr ist die Lebendigkeit selbst“, schreibt Theweleit.

Da kannst du mal sehen, was der olle Theweleit für ein entsetzlich rotlinksversiffter Dummschwaller ist, Margarethe. Und weil du ja ein bißchen weiter unten noch auf den Leibhaftigen, den ollen Hitler selbst, zurückgreifst, diesen größten unter den Braunlinksversifften: Als das mit den 10 Mio. Ungeborenenmorden losging vor gut fünfzig Jahren, euphemistisch verbrämt als „Abtreibungen“ und sogar „Schwangerschaftsunterbrechungen“, die von den Rotlinksversifften als „Befreiung der Frau“ gefeiert worden sind, war der olle Hitler schon lange tot. Es war aber der olle Hitler, der das Mutterkreuz für die Lebendigkeit erfunden hat, und nicht Alice Schwarzer. „Die Gefahr ist die Lebendigkeit selbst“, ist ganz im Gegenteil das Credo der „befreiten“ Feministin, also das Credo von deinesgleichen. Und komm´mir nicht mit: Ja, aber der olle Hitler wollte die Lebendigkeit bloß, damit er sie als Kanonenfutter verheizen kann. Wozu wollten eigentlich Stalin, Mao und PolPot die Lebendigkeit, nur mal so gefragt? – Na klar: Damit sie zu ihrer Gefahr werden können!

Weißt du, Margarethe, es ist ja nicht so schlimm, daß du dir ab und an mal Gedanken machst. Das passiert vielen Frauen und sie können allesamt nichts dafür, weil Frauen prinzipiell nie an irgendwas selber schuld sind. Aber du solltest wirklich aufhören damit, deine Gedanken im SPIEGEL niederzuschreiben, weil: Die Scheißhausredaktion dort hat es seit Relotius schon schwer genug. Denk´an das, was ich dir oben aufgeschrieben habe: Gnade. Sei einfach ein bißchen gnädig und halt´ deinen linksversifften Rand. Ich meine es ja nicht böse. Schließlich bin ich ein Rechter und kein Braunlinker oder ein Rotlinker.

@jouwatch

Quelle!:

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