Samstag, April 27, 2024
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Poroschenko lügt im ZDF-Interview über die geplante Eroberung Donezks

Der ukrainische Präsident Poroschenko im ZDF // Screenshot

Am 13. Mai war der ukrainische Präsident Petro Poroschenko im ZDF zu sehen, als er dem “heute-journal” Moderator Claus Kleber ein Interview gab. Währenddessen setzte Kleber auch mit kritischen Punkten an. So warf er Poroschenko vor “Öl ins Feuer”zu gießen, indem er auf Fortbestehen der sogenannten “Anti-Terror-Aktion” im Osten seines Landes setzt. Der Präsident tat das als russische Propaganda ab und empfahl Kleber weniger “russische Zeitungen” zu lesen. Doch die Behauptung Klebers war korrekt und der Abwehrreflex Poroschenkos reine

Propaganda.

Am Mittwoch war man offenbar froh im ZDF ein ausführliches Interview mit Poroschenko bekommen zu haben. Immerhin ist dieser aktuell in Berlin zugange. Der Moderator des “heute journals” vom 13.05.15 Claus Kleber widmete dem Gast viel

Sendezeit um einige Fragen bezüglich des Krieges im Osten der Ukraine zu beantworten. Im Verlauf kam es auch zu einem kurzen Eklat. Kleber fragt bezüglich einer Aussage Poroschenkos nach:

“Aber Herr Präsident, ich muss auch sagen, dass Sie auch Herr Präsident, Öl ins Feuer gießen, wenn Sie zum Beispiel erklären, dass Sie beabsichtigen, Donezk zurückzuerobern. Eine Äußerung, die auch die deutsche Regierung sehr irritiert hat.”

Poroschenko reagiert forsch:

“Herr Kleber, ich danke Ihnen für diesen Kommentar, aber ich rate Ihnen einfach: lesen Sie bitte keine russischen Zeitungen! Das ist die einzige Quelle, wo Sie solchen Unsinn finden konnten. Ich bin der Präsident des Friedens und die Ukraine ist feste Anhängerin der Minsker Abkommen. Wir haben definitiv die Waffenruhe eingehalten, die Waffen abgezogen und ich unterstreiche, wir sehen keine Lösung des Konflikts mithilfe von Waffen. Die einzige Möglichkeit, den Frieden zu gewährleisten, liegt in der Reintegration der besetzten Gebiete durch friedliche diplomatische Verhandlungen, dem Abzug von allen russischen Militärtruppen aus den ukrainischen Gebieten (…)”

Man sei hieran den Aufschrei erinnert, der durch die deutsche Presselandschaft ging, als der griechische Finanzminister Janis Varoufakis in der Talkshow von Günther Jauch behauptete, die dem Publikum präsentierte Filmsequenz, in der er vermeintlich “den Deutschen” den Mittelfinger zeigt, sei gefälscht, obwohl sie offenbar völlig Korrekt war, wenn auch in falschen Kontext gesetzt. Die “Bild” titelte “der Lügner” und warf ihm vorsätzliche Falschdarstellung vor.

Ähnliches scheint Poroschenko nicht zu widerfahren, obwohl der Vorfall offensichtlich ganz ähnlich, wenn auch weit dramatischer ist. Denn die Behauptung des ukrainischen Präsidenten, die von Kleber sinngemäß zitierte Aussage sei falsch und nur Produkt “russischer Zeitungen”, ist wohl ebenso gelogen. Zwar berichteten durchaus vorwiegend russische Zeitungen über die Aussage Poroschenkos, Donezk zurückzuerobern, doch dies ist eher ein Armutszeugnis westlicher Gazetten, die dies ausklammerten. So titelt die “Tass“, eine russische Nachrichtenagentur, “Poroshenko: the war will end when Donbas and Crimea are back in Ukraine” und bezieht sich auf ein Interview, das sogar auf der Homepage des Präsidentenhöchstpersönlich einzusehen ist. Konkret:“War will be finished only after Ukraine returns all the territories of Donbas and Crimea, as stated by President Petro Poroshenko in the interview to “STB” TV channel. “How much time will it take? As much as necessary,” the Head of State answered the question about his forecast when the military confrontation will be finished. “The issue of ensuring sovereignty, territorial integrity and independence of our Homeland is the top priority,” the President noted. Ukraine will be uncompromising in this issue, as stated by Petro Poroshenko. At the same time, Petro Poroshenko noted that the most optimal scenario for Ukraine “is to stop war and return Donbas (…)”

Verteiler: Neopresse

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