Mittwoch, Mai 1, 2024
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Premierministerin May: Weitere Anschläge sehr wahrscheinlich

Die britische Premierministerin Theresa May befürchtet einen weiteren Terroranschlag in Großbritannien. Die Behörden schätzten die Gefahr für die nationale Sicherheit weiterhin als „schwerwiegend“ ein, sagte May am Montag nach einem Krisentreffen mit Vertretern der wichtigen Sicherheitsbehörden in London. „Das bedeutet, dass ein terroristischer Angriff sehr wahrscheinlich ist.“

May verurteilte den Terroranschlag vom Samstagabend als Attacke auf die freie Welt. „Das war ein Angriff auf London und auf das Vereinigte Königreich. Aber es war auch ein Angriff auf die freie Welt.“ Es sei nun klar, dass es Opfer verschiedener Nationalitäten gebe. Nach derzeitigen Informationen sind keine Österreicher unter den Opfern.

Namen der Terroristen noch nicht veröffentlicht

Die Polizei konnte zu Beginn der Woche nach eigenen Angaben die drei Attentäter identifizieren. Die Namen würden veröffentlicht, „sobald es die Ermittlungen erlauben“, teilte die Londoner Polizei mit. Jetzt gehe es darum herauszufinden, ob die Männer weitere Helfer bei der Planung des Anschlags gehabt hätten, sagte Polizeichefin Cressida Dick.

Die Angreifer selbst waren nach ihrem Angriff von der Polizei erschossen worden. Drei Terroristen hatten am Samstagabend auf der London Bridge und am nahen Borough Market mindestens sieben Menschen getötet. Am Sonntag teilten die Gesundheitsbehörden mit, dass noch 36 Verletzte im Krankenhaus behandelt würden. 21 von ihnen schwebten demnach in Lebensgefahr.

Sicherheitsmaßnahmen erhöht

Auf mehreren Brücken im Zentrum Londons wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Fußgänger sollen dort nun unter anderem durch Betonblöcke geschützt werden. Die Terroristen hatten ihre Attacke mit einem weißen Lieferwagen begonnen, mit dem sie wahllos auf einer Brücke – der London Bridge – in Menschen hineingefahren waren.

Am Tatort ging die Spurensuche weiter, die London Bridge war aber in einer Richtung für den Verkehr sowie für Fußgänger geöffnet. Auch die U-Bahn-Station London Bridge, ein wichtiger Knotenpunkt, war wieder in Betrieb. Die Behörden betonten, in den Straßen würden mehr bewaffnete Polizisten patrouillieren.

IS hat sich bekannt

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hatte den Terroranschlag in London für sich reklamiert. Kämpfer des Islamischen Staates hätten die Tat ausgeführt, teilte das IS-Sprachrohr Amaq am Sonntagabend im Internet mit. Die Nachricht des IS-Sprachrohs Amaq konnte zunächst nicht auf Echtheit überprüft werden.

Auswirkungen auf Wahlkampf

Terrorabwehr steht auch immer mehr im Mittelpunkt des britischen Wahlkampfs. Premierministerin May demonstriert eine harte Haltung. Sie unterstütze die „Shoot to Kill“-Linie der Polizei, also gezielte Schüsse in Tötungsabsicht auf Angreifer, sagte May am Montag vor Journalisten.

„Die Polizisten haben innerhalb von acht Minuten die drei Angreifer erschossen und dies hat unzählige Menschenleben gerettet.“ May betonte: „Wir werden den Terroristen nicht erlauben, dass sie uns besiegen. Wir werden sie besiegen.“ Das Unterhaus wird an diesem Donnerstag neu gewählt.

Zugleich wies die Regierungschefin Vorwürfe der oppositionellen Labour-Partei zurück, dass sich ihre Regierung nicht ausreichend um Sicherheit kümmere. Sie verwies auf Aussagen von Scotland-Yard-Chefin Cressida Dick. Demnach sei die Polizei hinreichend ausgestattet.

„Wir können die Bevölkerung nicht billig beschützen“, sagte hingegen Labour-Chef Jeremy Corbyn und forderte 10.000 zusätzliche Stellen bei der Polizei. In Mays Zeit als Innenministerin waren Tausende Jobs bei den Sicherheitskräften abgebaut worden. Ihrerseits warf May ihrem Herausforderer vor, er verfüge über keine Führungsqualität. Corbyn habe zudem keinen Plan, wie er auf die Herausforderungen etwa durch den geplanten Brexit reagieren wolle.

Beitragsbild: APA

Quelle: Info Direkt

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