Freitag, April 26, 2024
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Realität in den USA: 60-Stunden-Woche, 3 Jobs und immer noch von der Hand in den Mund leben

Was kann man tun, wenn man 60 Stunden die Woche in drei Teilzeitjobs arbeitet und es immer noch nicht reicht? Im heutigen Amerika haben viele Menschen mehr als einen Job und versuchen verzweifelt über die Runden zu kommen, aber am Ende des Monats reicht es trotzdem nicht. Und jene die tatsächlich arbeiten, haben noch Glück, denn in jeder fünften Familie in den Vereinigten Staaten hat niemand eine Arbeitsstelle.

Es gibt mehr als 100 Millionen arbeitsfähige Amerikaner, die aktuell keine Arbeit haben (ja, das ist wahr) und verkündeten Stellenkürzungen bei großen Unternehmen liegen derzeit 24 Prozent über dem vergangenen Jahr. Aber Arbeitslosigkeit ist nur Teil des Gesamt-Problems. Denn dort draußen verbreitet sich die irrige Meinung, dass es einem gut gehen müsse, wenn man “einen Job hat“. Leider ist dies für die wachsende Zahl der Erwerbsarmen in Amerika fern jeglicher Wahrheit.

Nehmen wir nur den Fall der 55-jährigen Erlinda Delacruz. Sie hatte einmal einen guten Vollzeitarbeitsplatz in der Produktion, aber dann wurde der Betrieb geschlossen. Millionen anderer Amerikaner haben in den vergangenen Jahren gleichermaßen erlebt, wie ihre gut bezahlten Arbeitsplätze ins Ausland verlagert wurden und doch weigern sich unsere Politiker, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Heute arbeitet sie 60 Stunden in der Woche in drei verschiedenen Teilzeit-Anstellungen und verdient immer noch weniger, als sie bei ihrer Arbeitin der Fabrik verdient hatte:

Seit 15 Jahren hatte Erlinda Delacruz einen Vollzeitarbeitsplatz in der Produktion im ländlichen Winters in Texas. Durch den Arbeitsplatz war sie krankenversichert und hatte 4 Wochen bezahlten Urlaub und ihr Lohn ermöglichte ihr ein angenehmes Leben.

Dann wurde ihr 2009 der Boden unter den Füßen weggezogen, als die Fabrik geschlossen wurde. Seitdem war es für Delacruz ein Kampf ums Überleben. Sie arbeitete in einer Reihe Teilzeit-Anstellungen und vergangenen Sommer wurde sogar ihr Haus zwangsvollstreckt.

Die 55-jährige Delacruz arbeitet nach wie vor in Teilzeit, jedoch an drei verschiedenen Stellen. Montag bis Mittwoch serviert sie 8 Stunden lang Essen in einem Altersheim und Donnerstag bis Sonntag teilt sie ihre Zeit auf zwei weitere Stellen als Kassiererin bei Walmart und einem Wes-T-Go-Markt auf.

Sie sagte gegenüber CNN, dass sie »von der Hand in den Mund« lebt und wie das halbe Land ist sie praktisch vollkommen pleite.

Barack Obama hat versprochen der Held der Arbeiterklasse zu werden, wenn er gewählt wird, aber es macht den Anschein, als hätte alles was er getan hat die arbeitende Bevölkerung nur noch mehr geschädigt.

Nehmen wir beispielsweise Obamacare. Die Krankenversicherungsprämien sind durch die Decke gegangen, seit Obamacare eingeführt wurde und viele sich abstrampelnde Familien stellen nun fest, dass sie sich inzwischen überhaupt keine Krankenversicherung mehr leisten können.

Dazu kommt, dass viele von denen, die für Obamacare unterschrieben haben, oftmals feststellen müssen, dass viele Ärzte und Krankenhäuser ihre Versicherung nicht einmal akzeptieren. Dies kommt von der New York Times:

Amy Moses und ihr Kreis von selbstständigen Kleinunternehmern waren Unterstützer Präsident Obamas und des Affordable Care Acts [Obamacare]. Sie kauften Policen an der neu geschaffenen New York State-Exchange. Als sie jedoch Ärzte und Krankenhäuser in Manhattan anriefen um Termine zu machen, waren sie bestürzt darüber, immer und immer wieder mit den Worten abgewiesen zu werden: »Wir nehmen kein Obamacare» – das allgemeine Schimpfwort für hunderte Versicherungen, die aufgrund des vom Präsidenten unterschriebenen Gesundheitsgesetzes angeboten wurden.

»Jeder der eine solche Versicherung hat weiß, dass es ein Zweiklassensystem ist.«, sagte Amy Moses. »Wann immer einer von uns einen Arzt braucht, fragen wir: “Nimmt irgendjemand eine Mammografie oder Darmspiegelung an? Wer nimmt unsere Versicherung?“ Es ist ein echtes Problem.«

Leider werden die Dinge für die Arbeiterklasse nicht besser, denn wir sind jetzt in die frühe Phase des nächsten großen wirtschaftlichen Abschwungs eingetreten.

Heute früh erhielt ich eine e-Mail von jemandem, der für eine sehr große Firma arbeitet, die einige der größten Lebensmittelketten in Amerika beliefert. Laut ihm hat es einen dramatischen Rückgang bei den Aufträgen gegeben und vergleichbares geschah nicht einmal während der schlimmsten Zeit der letzten großen Rezession.

Warum in alles in der Welt würde so etwas also passieren, wenn die Wirtschaft doch in gutem Zustand ist? Ich habe ähnliche Berichte von Menschen aus ganz Amerika erhalten. Wir mögen noch keine ausgewachsene wirtschaftliche Implosion erleben, wie aktuell Venezuela, aber wir beginnen in diese Richtung zu schlittern.

Und genau wie in Venezuela und sonst wo in der Welt, wenn die wirtschaftlichen Bedingungen sich verschlechtern, dann geht die Gewalt-Kriminalität hoch. Ich habe immer wieder davor gewarnt, dass dies geschehen wird und es fängt in großen Städten im ganzen Land bereits an:

Laut neuen Berichten entwickelt sich 2016 zu einem noch mörderischen Jahr. In mehr als zwei Dutzend großen US-Städten steigt die Mordrate mit höchster Geschwindigkeit.

In Chicago, Los Angeles, Dallas und Las Vegas ist es am Schlimmsten. Sie alle erlebten eine Zunahme der Mordverbrechen im Jahr 2015, ein Trend, der durch die Zunahme an Morden in den ersten drei Monaten 2016 bestätigt wurde.

Die Strafverfolgungsbehörden und -experten sagen, die Zunahme im vergangenen Jahr habe an mehreren Faktoren gelegen, darunter eine Erhöhung der Banden- und Drogengewalt. Jedoch verhalten sich Polizisten und Bürger jetzt anders, da der Aufstieg der Black-Lives-Matter-Bewegung die Gesinnung in Richtung Misstrauen zur Polizei verändert hat.

Natürlich sind wir noch nicht beim Schlimmsten angekommen. Was wir bisher gesehen haben ist nur der Anfang des Chaos, welches auf Amerika zukommt. […] “Unter der Oberfläche“ passiert aktuell derart viel und ich bin überzeugt davon, dass es nicht mehr sehr lange “unter der Oberfläche“ bleiben wird.

Das globale Finanzsystem beginnt auseinanderzufallen während Sie diesen Artikel lesen und dies wird in den kommenden Jahren enorme Auswirkungen auf jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf dem Planeten haben. So schlimm wie die Dinge für die Arbeiterklasse in Amerika also im Moment stehen, die Wahrheit ist, es wird sehr bald noch sehr viel schlimmer werden.

Michael Snyder IMGVon Michael Snyder

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