Mitglieder der Bundesregierung setzen immer häufiger auf Einweg-Handys, die nach einem Auslandsaufenthalt vernichtet werden. Die Angst, ausspioniert zu werden und auch, dass Handys manipuliert werden könnten, ist Auslöser dieser Taktik. Die letzten Spionageskandale scheinen der Bundesregierung also doch tiefer in den Knochen zu stecken.
Wenn ein Mitglied der Bundesregierung bei Reisen ein Handy nutzt, dann ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das reguläre Smartphone, das diese Person sonst einsetzt. Denn Einweg-Handys kommen aus Sicherheitsgründen immer mehr in Mode (Foto: Symbolbild).
Die jüngsten Spionageangriffe auf die Bundesregierung scheinen tiefere
Als Grund wird genannt, dass die Regierungsmitglieder ihr Handy oft vor vertraulichen Gesprächen abgeben müssen. Was in der Zeit mit dem Smartphone passiert, wissen sie nicht. Es besteht also die Gefahr, dass man das Handy in der Zeit des Gesprächs
manipulieren könnte. Dieses Risiko will man nicht eingehen, weswegen man das Handy nach der Rückkehr am besten entsorgen möchte. Das ist mit billigen Einweg-Handys kein Problem und sorgt für mehr Sicherheit.
Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden Bundesminister, Staatssekretäre und weitere hochrangige Regierungsbeamte immer wieder davor gewarnt, ihre eigenen Smartphones mit auf Auslandsreisen zu nehmen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob man nach China, Russland, in die USA oder nach Großbritannien reisen muss. Die Gefahr, dass eine Spionagesoftware auf das Smartphone aufgespielt wird, bestehe immer. Angeblich nimmt man sich dies nach den jüngsten Spionageskandalen verstärkt zu Herzen, weswegen Regierungsmitglieder unbenutzte Handys mitnehmen, auf denen sich nur die absolut nötigsten Daten befinden, sodass dieses Smartphone nach der Rückkehr entsorgt werden kann.
Allerdings halten sich noch nicht alle Mitglieder der Bundesregierung daran, ratsam wäre es aber allemal.
Literatur:
Der NSA-Komplex: Edward Snowden und der Weg in die totale Überwachung von Marcel Rosenbach
Überwachtes Deutschland: Post- und Telefonüberwachung in der alten Bundesrepublik von Josef Foschepoth
Geheimsache NSU: Zehn Morde, von Aufklärung keine Spur von Frank Brunner
Die globale Überwachung: Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen von Glenn Greenwald
Quellen: PublicDomain/gulli.com vom 20.07.2015