Freitag, April 26, 2024
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Russland: Die seltsamen Megalithbauten im Kaukasus (Video)

Außerirdische, Riesen oder Sonnendiener als Baumeister? 3.000 Steinhäuser, Tausende von Jahren alt, deren Zweck bis heute niemand kennt: Die von zahlreichen Legenden umrankten Dolmen im Kaukasus bereiten Archäologen Kopfzerbrechen.

Mehr als 3.000 uralte Megalithbauten stehen in der unwirtlichen Bergregion im Westen des Kaukasus. Sie bestehen jeweils aus vier großen, aufrecht stehenden Steinen mit einer Deckplatte darüber. Erstaunlich ist aber nicht nur, dass es so viele sind.

Alle Bauwerke sind präzise zusammengebaut, die Steine sind glatt und passen genau zueinander. Manche wurden sogar im 90-Grad-Winkel geformt, um eine Ecke zu bilden. Viele Steine stehen so eng nebeneinander und sind so genau verarbeitet, dass nicht einmal eine Messerklinge dazwischenpasst.

Die Bauten sind sehr regelmäßig angeordnet und sehen aus wie kleine Häuser. Und alle haben auf der Vorderseite eine Öffnung, meist eine kreisrunde. Ein genau angepasster Stöpsel dient als Verschluss. Die einzelnen Blöcke wiegen im Schnitt zwischen 15 und 30 Tonnen.

Aber nirgendwo in der Umgebung gibt es Steinbrüche. Und in dem Hochgebirge zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer auf dem heutigen Gebiet von Russland, Georgien, Armenien und Aserbaidschan lebten auch nie viele Menschen.

Alle Häuser sind von steinernen Mauern umgeben. Innerhalb der Anlagen fand man Keramik aus der Bronze- und der Eisenzeit, aber auch menschliche Überreste, Werkzeuge sowie Silber- und Goldschmuck (Verbotene Archäologie: Unglaubliches Baalbek (Video)).

Wissenschaftler rätseln über die Dolmen

Dolmen werden diese Bauten genannt. Das Wort stammt aus dem Kornischen (eine keltische Sprache) und bedeutet Steintisch („tol“ – Tisch und „men“ – Stein). Die kaukasischen Dolmen stellen Wissenschaftler bis heute vor ein Rätsel: Wie konnten sie in solcher Perfektion errichtet werden – und zu welchem Zweck?

Wie transportierten die Menschen die gewaltigen Blöcke über lange Strecken? Sicher ist: Sie sind Tausende von Jahren alt. Doch die damaligen Menschen kannten keine ausgefeilten Werkzeuge. Zur Arbeit auf den Äckern nutzten sie primitive Hacken, Eisen war noch unbekannt.

Entdeckt wurden die ersten Dolmen in der Region 1818 in der Nähe der Küstenstadt Gelendschik. Dort stehen allein über 100 der Steinhäuser. Nach und nach wurden immer neue gefunden – auch heute noch.

Aus welcher Zeit die Dolmen stammen, weiß bis heute niemand so genau. Archäologen datieren ihr Alter auf 4.000 bis 6.000 Jahre. Allerdings ist das nur eine grobe Schätzung. Denn die Forscher orientieren sich an den Artefakten aus dem Umkreis.

Deren Alter kann zwar ungefähr bestimmt werden – aber was, wenn sie erst lange nach Entstehung der Bauten in der Gegend abgelegt wurden? Deshalb glauben andere Experten, dass die Häuser schon vor 10.000 bis 25.000 Jahren errichtet worden sein könnten (Verbotene Archäologie: Die Welt des Mythos – Brücke zum Ursprung des Menschen).

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(Die Karte zeigt alle Dolmen am Schwarzen Meer)

Die kaukasischen Dolmen sind einzigartig

Solche aufrecht stehenden Steine und Bauten finden sich in vielen Teilen der Welt, unter anderem in Frankreich, Tunesien, Indien, England, Irland und Spanien. Aber die Steinhäuser im Kaukasus besitzen einige einzigartige Elemente: Sie sind viel präziser gearbeitet, nicht von Erdhügeln umgeben und vorne geschlossen.

Entdeckt wurden die ersten Dolmen in der Region 1818 in der Nähe der Küstenstadt Gelendschik. Dort stehen allein über 100 der Steinhäuser. Nach und nach wurden immer neue gefunden – auch heute noch.

Aus welcher Zeit die Dolmen stammen, weiß bis heute niemand so genau. Archäologen datieren ihr Alter auf 4.000 bis 6.000 Jahre. Allerdings ist das nur eine grobe Schätzung. Denn die Forscher orientieren sich an den Artefakten aus dem Umkreis.

 

Deren Alter kann zwar ungefähr bestimmt werden – aber was, wenn sie erst lange nach Entstehung der Bauten in der Gegend abgelegt wurden? Deshalb glauben andere Experten, dass die Häuser schon vor 10.000 bis 25.000 Jahren errichtet worden sein könnten.

Archäologen gehen davon aus, dass Dolmen oft als Grabstätten genutzt wurden, auch die im Kaukasus. Allerdings handelt es sich dabei ebenfalls nur um Mutmaßungen, Beweise gibt es nicht.

Die Öffnung auf der Vorderseite war dann wahrscheinlich ein „Seelenloch“: Durch dieses konnten die Seelen der Verstorbenen ins Grab hinein- und wieder herausfahren. Vielleicht fanden in den Dolmen aber zugleich auch rituelle und religiöse Zeremonien statt, spekulieren manche Forscher (Die Erforschung prähistorischer Zivilisationen und ihrer weltweiten Zusammenhänge (Videos)).

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(Eine Dolmen-Pyramide im Mamed Canyon)

Außerirdische, Riesen oder Sonnendiener als Baumeister?

Weil es fast keine wissenschaftlich beweisbaren Fakten rund um die mysteriösen Dolmen gibt, ranken sich viele Legenden um sie.

Manche Leute glauben, dass Dolmen eine starke Energie in sich haben, Krankheiten heilen und die Weisheit des Altertums auf unsere Zivilisation übertragen. Andere sagen, dass Dolmen heimliche Kräfte, Talente und Fähigkeiten der Menschen erwecken.

Viele Pilger aus ganz Russland kommen zu diesem Ort. Sie suchen nach Möglichkeiten der Kommunikation mit Gott und die Dolmen sind, so heißt es, ein Mittel dafür. In der Nähe der Dolmengruppe gibt es einen Tempel, der zwar stark zerstört ist, aber die wichtigsten Elemente sind noch vorhanden: zwei Sessel aus Stein symbolisieren das männliche und weibliche Urbild.

Prä-Astronautiker sind zudem sicher: Außerirdische halfen dabei, die mysteriösen Bauten aufzustellen.

 

Die Einheimischen haben eine weitere Theorie. Sie erzählen sich eine Sage von Zwergen und Riesen, die einst in friedlicher Gemeinschaft in der Gegend lebten. Die Zwerge waren so winzig, dass sie sogar auf Hasen reiten konnten. Die Riesen errichteten die Dolmen als Wohnhäuser für ihre kleinen Freunde.

Doch die hatten keine Lust, sich für die Hilfe zu revanchieren und verabreichten den Riesen stattdessen bewusstseinsverändernde Kräuter.

Die Drogen verwirrten die Giganten so sehr, dass sie den Verstand verloren. Sie rotteten daraufhin nicht nur die Zwerge aus, sondern auch ihre eigene Art. Zurückgeblieben sind nur die Dolmen.

Literatur:

Kräfte, die es nicht geben dürfte: Irreale Phänomene und Erscheinungen aus aller Welt von Reinhard Habeck

Götter der Sterne: Bibel, Mythen und kosmische Besucher von Lars A. Fischinger

Steinzeit-Astronauten: Felsbildrätsel der Alpenwelt von Reinhard Habeck

Hier gibt es mehr Fotos.

Video:

https://youtu.be/V6zC4zNjbqI

Quellen: PublicDomain/web.de/old.mdz-moskau.eu am 08.11.2016

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