Freitag, April 26, 2024
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Saudi-Arabien bildet „muslimisches“ Militärbündnis

Foto: ISIS Way / Wasfi Akab / flickr / CC BY-NC-ND 2.0

Das Gründen einer großen militärischen Allianz hat nun doch Form angenommen und spricht auch für die von den USA geschmiedeten Pläne einer großen muslimischen Streitmacht, die auch mit Bodentruppen eine gewichtigeFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) Rolle im Nahen Osten, spezifisch im Irak, spielen soll.

Beobachter sprechen auch deutlich von der Sorge Saudi-Arabiens, seine Stärke als

Regionalmacht einzubüßen. Der stellvertretende saudische Kronprinz und Verteidigungsminister Mohammed bin Salman schnürte die aus 34 Ländern bestehende Allianz, die Kräfte bündeln soll und ausschließlich Partner beinhaltet, die eine muslimische Bevölkerungsmehrheit besitzen. Ob bin Salman tatsächlich Architekt und Wegbereiter dieses Bündnisses ist, bleibt eher zu bezweifeln.

Unter der Federführung Saudi-Arabiens werden sich die Mitglieder aus verschiedenen Kontinenten besonders dem „Kampf gegen den Terror“ widmen, wobei hierbei alle extremistischen Gruppierungen innerhalb des Islams zum Ziel der Allianz werden sollen. „Zurzeit kämpft jedes muslimische Land auf individuelle Weise gegen Terrorismus“, sagte Mohammed bin Salman auf einer Pressekonferenz. „Eine Koordinierung der Bemühungen ist sehr wichtig.“

 

Die Bemühungen beschränken sich damit nicht nur auf den Kampf gegen die Terrormiliz des Islamischen Staates. Saudi-Arabien solle hierbei die Führungsrolle übernehmen, die Operationszentrale sich in der saudischen Hauptstadt Riad befinden. Terrorismus müsse unter allen Umständen gemeinsam bekämpft und beseitigt werden. Der Islam verbiete Korruption und Zerstörung in der Welt und der Terror stelle eine ernsthafte Verletzung der menschlichen Würde und Rechte da, so die Gründungsbedingungen nach Darstellungen der saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA.

Zur Allianz gehören neben Saudi-Arabien u.a.: Türkei, Pakistan, Mali, Malaysia, Libanon, Ägypten, Vereinigte Arabischen Emirate, Libyen, Jemen, Bahrain, Katar, Kuwait, Tschad, Somalia und Nigeria. Bisher beteiligte sich Saudi-Arabien an Luftangriffen, der US-geführten Allianz gegen den „Islamischen Staat“ in Syrien.

Das in der Koalition Länder vertreten sind, die teilweise gar keine staatlichen Strukturen mehr aufweisen, wie z.B. Libyen und Somalia oder faktisch keinen effektiven Beitrag für das Bündnis leisten können, scheint das Königreich kaum zu stören. Außerdem gelten gerade die Saudis und ihre benachbarten Golfstaaten Katar und Bahrain als große Unterstützer des „IS“ oder auch anderer extremistischer Organisationen, die sie nun bekämpfen wollen. In einem Land, welches selbst wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht, weil es immer wieder harte Strafen für Regierungskritiker und Aktivisten gibt – bis hin zu Hinrichtungen, wirken Hinweise gegen die Verletzung der menschlichen Würde und entsprechend zustehende Rechte, schon etwas suspekt.

In jedem Fall dürfte das saudische Bündnis die Spannungen mit dem regionalen Gegenspieler Iran noch verschärfen. Aus Teheran und auch aus Russland gab es bislang noch keine Reaktionen auf das Bündnis. Bezüglich des Jemen finden gerade Waffenstillstandsverhandlungen zwischen den vom Iran unterstützen Huhti Rebellen, die die Hauptstadt Sanaa beherrschen, und der von Saudi-Arabien gestützten Regierung statt.

 

Bundesverteidigungsminiserin Ursula von der Leyen begrüßte in einem Gespräch mit der ARD die Gründung des Bündnisses. „Alle seien bedroht durch den IS – das eint uns!“, so die Ministerin. Nicht gerade verwunderlich, ist Saudi-Arabien doch nicht nur strategisch wichtiger Partner der USA, sondern auch dankbarer Großabnehmer deutscher Waffenexporte.

Verteiler: Neopresse

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