Ein schweres Erdbeben hat am Montag um 8.50 Uhr weite Teile von Zentralasien erschüttert. Nach ersten Angaben von Geofon und USGS erreichte es Magnitude
chinesischen Grenze entfernt.
Die Erschütterungen waren in allen umliegenden Ländern deutlich bis stark spürbar. Meldungen gibt es unter anderem aus den Hauptstädten Kabul (Afghanistan), Islamabad (Pakistan), Neu-Delhi (Indien), sowie weiten Teilen von Usbekistan, Kirgisistan und dem Süden von Kasachstan.
Die Epizentralregion in Tadschikistan ist sehr dünn besiedelt. Die wenigen Dörfer sind aber aufgrund der vermutlich sehr hohen Intensität stark gefährdet. Zudem besteht in der gebirgigen Region die Gefahr von Erdrutschen. An gleicher Stelle kam es im Februar 1911 zu einem Erdbeben der Stärke 7,4. Dabei wurden massive Erdrutsche verursacht und 90 Menschen getötet.
Der heutige Saressee (siehe Karte) direkt am Epizentrum wurde dadurch aufgestaut.
Ursprung beider Erdbeben ist eine Strike-Slip Störung. Entsprechend flach lag das Hypozentrum der Erdbeben.
In den vergangenen Monaten hatte es in Zentralasien eine Reihe starker bis schwerer Erdbeben gegeben. Begonnen hat die Aktivität mit einem Erdbeben der Stärke 7.5 in Afghanistan vor sechs Wochen, das auch in Tadschikistan zu Schäden geführt hat.
Nachtrag
Laut Behörden erreichte das Erdbeben rund ums Epizentrum Intensität 8 und damit schwächer als für das Erdbeben im Jahr 1911 angenommen wird. (9 bis 10) Über den Zustand des natürlichen Dammes, der den Saressee aufstaut, ist nichts bekannt.
Ein Dammbruch würde mehrere Dörfer am Unterlauf akut gefährden. Zur Zeit gibt es von dort keine Informationen über Schäden oder Opfer.
Im Westen der chinesischen Provinz Xinjiang, wo die Erschütterungen stark spürbar waren, begannen erste Notfallmaßnahmen. Eine Untersuchung aller Siedlungen auf Schäden wurde eingeleitet.
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In Islamabad und Almaty (Kasachstan) waren die Erschütterungen noch so stark, dass viele Menschen aus Angst ihre Häuser verlassen haben. Bewohner von Kirgisistan geben an, dass die Erschütterungen teilweise bis zu zwei Minuten anhielten.
In Städten in Usbekistan und Kasachstan wurden überwiegend Intensitäten zwischen 2 und 4 registriert. Schäden treten in der Regel erst ab Intensität 5 auf.
Hier alle gelisteten Beben der europäischen Erdbebenwarte EMSC ab 4.0 in der Magnitude. Der Erdstoß in Tadschikistan wurde auf 7.2 korrigiert, die Tiefe wird mit 30 Kilometern angegeben.
Literatur:
Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski
Im Fokus: Naturkatastrophen: Zerstörerische Gewalten und tickende Zeitbomben (Naturwissenschaften im Fokus) (German Edition) von Nadja Podbregar
Naturgewalten. Vulkane, Erdbeben, Wetterextreme von Robert Dinwiddie
Quellen: PublicDomain/Google/EMSC/juskis-erdbebennews.de vom 07.12.2015