Freitag, April 26, 2024
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Studie des Umweltbundesamts: Immer mehr Geräte gehen nach fünf Jahren kaputt

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Die Lebensspanne vieler Haushaltsgeräte hat sich laut Umweltbundesamt verkürzt. Der Anteil von Produkten, die nicht einmal fünf Jahre durchhalten, ist starkFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) gestiegen.

Das Verb obsolescere ist lateinisch und bedeutet veralten. Davon leitet sich die sogenannte geplante

Obsoleszenz ab, eine Theorie zu den Verkaufsstrategien von Unternehmen. Demnach verkürzen diese absichtlich die Lebensdauer ihrer Produkte, um den Kunden möglichst bald neue verkaufen zu können.

Der Verdacht steht schon länger im Raum; Beweise dafür aber fand bislang niemand. Nun haben sich das Umweltbundesamt, das Öko-Institut und die Universität Bonn in einer Studie dem Thema angenommen und erste Ergebnisse veröffentlicht.

Die Lebensdauer von großen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken hat sich demnach zwischen 2004 und 2012 im Schnitt um ein Jahr verkürzt – auf insgesamt noch 13 Jahre. Der Anteil der Geräte, die aufgrund eines Defekts schon innerhalb von fünf Jahren ersetzt werden mussten, stieg auffallend stark: von 3,5 Prozent auf 8,3 Prozent.

Bei anderen Geräteklassen waren vor allem Technologiesprünge für einen Neukauf entscheidend. Bei Flachbildfernsehern etwa war das ersetzte Gerät im Jahr 2012 im Durchschnitt nur 5,6 Jahre alt. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Erstnutzungsdauer von Röhrenfernsehern von 2005 bis 2012 zwischen 10 und 12 Jahren.

Bei einer Reihe von Elektrogeräten sei jedoch ein Trend zu sehen, so UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: “Der erste Käufer nutzt das Gerät kürzer als noch vor zehn Jahren. Anders gesagt, die Erstnutzungsdauer sinkt. Das hat unterschiedliche Ursachen.”

Die Grünen kritisieren das. “Unsere Wegwerfkultur führt zu einer immer größeren Verschwendung von Rohstoffen”, sagt Peter Meiwald, der umweltpolitische Sprecher der Partei. “Dabei leben wir schon heute über die natürlichen Grenzen unserer Erde hinweg.”

Bislang kann auch das Umweltbundesamt nicht beweisen, dass es gezielt eingebaute Schwachstellen in Produkten gibt, die dazu führen, dass die Geräte nach ein paar Jahren – vorzugsweise kurz nach Ablauf der Garantiezeit – kaputtgehen.

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Flachbildfernseher

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher und Verbraucherinnen heute schneller bereit sind, einwandfreie Flachbildfernseher gegen technische Neuheiten auszutauschen. So wurden im Jahr 2012 über 60 Prozent der noch funktionierenden Flachbildschirmfernseher durch ein noch besseres Gerät ersetzt. Ein Viertel tauschte sein Gerät wegen Defekten aus. Bei einem Neukauf war das ersetzte Gerät im Jahr 2012 im Durchschnitt nur 5,6 Jahre alt. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ von Röhrenfernsehern von 2005 bis 2012 zwischen zehn und rund zwölf Jahren.


Große Haushaltsgeräte

Auch bei Haushaltsgroßgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken hat sich laut Studie die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ im Untersuchungszeitraum um ein Jahr auf 13,0 Jahre verkürzt. Bei einem Drittel der Ersatzkäufe war das Gerät noch funktionstüchtig und der Wunsch nach einem besseren Gerät kaufentscheidend. Für rund zwei Drittel aller Ersatzkäufe waren technische Defekte ausschlaggebend (2004 zu 57,6 Prozent und 2012/2013 zu 55,6 Prozent). Der Anteil der Geräte, die aufgrund eines Defektes schon innerhalb von fünf Jahren ersetzt werden mussten, ist zwischen 2004 und 2012 von 3,5 Prozent auf 8,3 Prozent auffallend stark gestiegen.

Notebooks

Bei Notebooks ist die „Erst-Nutzungsdauer“ fast annähernd gleich geblieben und liegt im Durchschnitt bei fünf bis sechs Jahren. Die Gründe für einen Austausch haben sich bei Notebooks verändert: Wurden 2004 noch 70 Prozent der funktionsfähigen Geräte wegen einer technischen Neuheit und dem Wunsch nach einem besseren Gerät ausgetauscht, war dies 2012/2013 nur noch bei rund einem Viertel der Fälle so. Bei einem weiteren Viertel waren 2012 technische Defekte entscheidend für den Neukauf.

Nach der ersten Halbzeit der Studie lassen sich noch keine Belege für gezielt eingebaute Schwachstellen in Produkten liefern. Eine systematische Analyse für die Ursachen der Geräteausfälle und -defekte erfolgt nun in einem zweiten Teil der Studie. Die Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen.

Quellen: SPON/umweltbundesamt.de vom 01.03.2015

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