Freitag, April 26, 2024
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Swapper-App – das Tinder für Dinge

Mit der App Swapper wird Nutzern zum ersten Mal das ermöglicht, was auf anderen Online-Plattformen nicht vorgesehen ist: der Tausch gebrauchter Gegenstände. Die Tauschpartner finden sich in der App nach einem tinderähnlichen Matching-Prinzip.

Der Keller ist das Schwarze Loch des Haushalts: Was dort einmal landet, versinkt immer weiter in seinen Tiefen, verrottet und ist schließlich erst recht nicht mehr brauchbar. Es gibt zwar Gegenmittel: Auf Ebay Kleinanzeigen oder Shpock kann man ungenutzte Gegenstände einstellen und verkaufen. Doch für geringe Beträge Fotos hochstellen, Texte schreiben, die Sachen verpacken und zur Post bringen – lohnt sich für viele nicht. Und so schließt sich der Kreis und der Kram landet dennoch im Keller.

Joel Monaco, Mitgründer von Swapper, hatte zu dem Thema eigene Untersuchungen angestellt: „Ziemlich schnell ist mir aufgefallen, dass die Online-Flohmärkte in den letzten Jahren immer größer geworden sind.“ Eins fehlte aber bei all diesen Plattformen: „Komischerweise konnte ich keine einzige große Tauschbörse nennen. Konnte es sein, dass die Nutzer lieber Bares wollten, als Produkte zu tauschen?“ Eine Marktanalyse habe anderes ergeben: „Es liegt nicht an einem Mangel an Interesse oder an der bisherigen Umsetzung der Produkte liegt: Es ist extrem schwer, passende Tauschpartner zu finden.“

Dabei wäre der Anreiz viel größer als bei Kleinbeträgen, wenn man im Tausch gegen ein Produkt, das man definitiv nicht mehr braucht, etwas erhält, was für einen von Interesse ist. Und so kam Swapper ins Leben. Man stellt dort mit wenigen Klicks einen Gegenstand ein, bestimmt die eigenen Interessen und ein Algorithmus liefert Vorschläge, was man im Tausch erhalten könnte. Gefällt der Tauschvorschlag nicht, wischt man nach links und der nächste wird angeboten. Will man den Tausch eingehen, wischt man nach links, es kommt zu einem Match und man tritt in die Verhandlungsphase ein. Also im Grunde ein Tinder für Dinge.

Nicht nur die Keller könnten auf so eine Weise entlastet werden. „Dadurch können wir den Konsumwahn eindämmen: Nicht immer mehr kaufen und den Rest im Keller rumstehen lassen, sondern im Prinzip zu recyceln“, erläutert Monaco. Und auch über den Datenschutz brauche man sich keine Sorgen zu machen: „Wir halten die kompletten Nutzerdaten absolut privat. Wir haben natürlich eine unglaublich gute Auswertung dahinter, wir sehen, was dem Nutzer gefällt und was nicht. Aber an sich muss der Nutzer bei uns weder Kontodaten angeben, noch Adresse und Wohnort. Er muss sich lediglich einen Nutzernamen ausdenken, ein Passwort bestimmen und eine E-Mail-Adresse angeben. Schon ist er bei uns registriert. Die Nutzerdaten behalten wir alle nur für uns, damit der Algorithmus besser arbeiten kann und dem Nutzer noch bessere Vorschläge machen kann. Sie werden aber weder verkauft, noch an irgendwelche Werbefirmen abgegeben.

Das Feedback zu Swapper ist nach Monacos Worten „überragend“. Das liege vor allem daran, dass die App sehr intuitiv und einfach gehalten ist und dass man sich in kürzester Zeit dort registrieren kann. Es scheint, als hätte das Tinder-Prinzip nach langem Rumirren im Bereich Partnervermittlung nun seine eigentliche Bestimmung gefunden: Dinge, mit denen man nichts mehr anzufangen weiß, tauschen – statt Menschen, mit denen man erst lernen muss, etwas anzufangen. (Ende) Quelle: https://de.sputniknews.com/gesellschaft/

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