Freitag, April 26, 2024
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Troika – “Die 3 von der Tankstelle” …

Foto: Auf einem Treffen der Euro-Gruppe ... / dpa

Die Troika heißt nun: “Die Institution” / Raider heißt jetzt Twix – ändern tut sich nix / oder doch, vielleicht schon?!

Institution“ ist kein passender Name für die Troika, nee. Da stellt sich doch jeder was Vernünftiges und Substanzielles…, was Ideenreiches und Kreatives … darunter vor, nicht wahr? Troika – da weiß mittlerweile jeder was er hat. Auch wenn man nichts erwarten kann und auch wenn nichts geliefert wird.

Aber das sicher. Eben.

“Die 3 von der Tankstelle” . . . rationieren das Benzin für Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)Otto-Normalverbraucher und wundern sich, dass er weniger Auto fährt. Andererseits müllen sie die Dagobert Ducks mit „Silber-$“  zu und spielen auf empört, wenn die Raffkes ihre Silbermünzen in Steueroasen verbuddeln und keine

Steuern mehr zahlen.

Bitter. Sehr bitter.

1.) EZB – Trichet / Draghi: Die personifizierte 5. Gewalt.

Ja, ich weiß: nix Neues – es herrscht die 5. Gewalt, wir wissen`s eh längst alle nur sagen traut es sich niemand. Auch Geschriebenes findet man wenig darüber, glaubt man. Zuletzt aber – immer öfter.

So wurde ein Briefwechsel zwischen Trichet und Zapatero (ehemaliger Premier Spaniens, Sozialdemokrat) aus 2011 öffentlich gemacht. Nein, nicht freiwillig (Gott bewahre!) sondern auf Betreiben eines spanischen Juristen. O.K., Zapatero ist nach dem Ausscheiden aus der Regierung „g`scheiter“ geworden und hat diese Briefe gleich in seinem Buch veröffentlicht. Die Rente ist wohl zu gering bemessen, scheint es.

1.a.) Trichet: : Lohnerhöhungen wären „Torheit“.

„Das wäre das Dümmste, was man machen könnte”, warnt der EZB-Chef, die Währungshüter müssten Zweitrundeneffekte verhindern.

(Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung – derStandard um 17.35h).

Interessant ist, dass die Meldung des Standard (17.35h) damals sehr schnell wieder im Internetnebel verschwand – währenddem sie beiReuters (17.26h) immer noch zu lesen ist … Sonderbar. Ja.

Nun – das Argument Trichet`s erschließt sich vielen nicht wirklich, denn bei einer Inflation von 2,4 % (Mann o Mann … wie würde sich Draghi heute darüber freuen?) von einer am Horizont des Pluto … auftauchenden Lohn-Preis-Spirale zu reden, ist angesichts der praktizierten Lohndrückerei in Deutschland seit 2004 weder intelligent noch verständlich.

1.b.)  Draghi: Zockerbanker und Wunderwuzzi.

– Wunderwuzzi – und dies nur aufgrund eines Sagers, so en passant, 2012.  „Whatever it takes“ …

Das hat was. Ja – was denn? Leichtgläubiges, unrecherchierte Unkenntnis oder gar bewusstes Nebelgranatenproduzierendes um die Menschen (wie seit Jahrhunderten) einfach nur mit einem billigen „Schmäh“ … (Wienerisch – vergleichbar mit nordmittelhochdeutschem Humor, oder so was Ähnlichem) zu verdummen.

N o n a  – between the 2 of us – hat Draghi genau gewusst, dass es völlig egal ist, ob er 1000 Mrd. oder 10.000 Mrd. in die PC-Tasten klopfen wird, besser: klopfen lässt…, damit der Euro „gerettet“ wird.

Und – wurde er gerettet, der Euro?

Natürlich nicht, es ging ja nur darum, den südeuropäischen Staaten Geld zu geben, damit diese ihre Anleihen bezahlen können – womit vor allem die deutschen und französischen Banken gerettet wurden, die diese Wertpapiere en masse in ihren Büchern hatten. Wie – Sie meinen da müssten Mio. “Kick-Backs” … geflossen sein? Najo – der Gedanke ist nicht so abwegig, aber wo kein Kläger – da auch kein Richter.

Wir wissen ja, dass es keine Korrelatation/Kausaltität zwischen der Staatsverschuldung und dem Euro gibt.

*) „Das Sozialstaatsmodell hat ausgedient“ (Feber 2012)

Seine offensichtliche Unkenntnis der sozialen wie ökonomischen Zusammenhänge wird in die Geschichte eingehen – wie z.B.:

… Ein strikter Sparkurs gekoppelt mit Strukturreformen sei die einzige Option für eine wirtschaftliche Erneuerung in Europa.Wichtig für eine „gute Konsolidierung“ sei es, die Steuern zu senken und die niedrigeren Staatsausgaben auf Infrastruktur- und andere Investitionen zu konzentrieren.

… Kritisch äußerte sich der Notenbanker zum europäischen Wirtschafts- und Sozialmodell, das auf Sicherheit der Arbeitsplätze setze und mit einem großzügigen sozialen Netz ausgestattet sei. Das Beispiel einer   Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 50 Prozent in Spanien zeige, dass dieses Modell ausgedient habe.

… “Es gab mal eine Zeit, da sagte der (Ökonom) Paul Dornbusch,Europäer sind so reich, das sie es sich leisten können, jeden Einzelnen fürs Nichtstun zu bezahlen”‘ so Draghi. “Doch das ist vorbei.”

Ein kleiner Tipp:

Draghi hätte einfach nur statt nach Italien nach Norden reisen müssen. Aber da hätte er seine ideologisch-verbrämten Ansichten revidieren und überdies noch eingestehen müssen, dass Schweden in fast allen volkswirtschaftlichen Performance-Indikatoren besser als die Eurozone liegt – o h n e dieser anzugehören! Angesichts solcher, nordischen, Fakten ist eine Reise in den sonnigen Süden sicher angenehmer – schon klar. Und der Espresso soll auch besser schmecken.

* ) Seine Prognosen des Wachstums sind nichts wert:

trotz gegenteiliger Vorhersagen seinerseits landete die Eurozone in einer 2-jährigen Rezession (2012: – 0,7% und 2013: – 0,4%) und seine „Politik des Konsolidierens“ bombte ganz Südeuropa in eine Depression und die vwl. Produktion zurück auf das Niveau der 1970er/-80er Jahre. Fortschritt durch Rückschritt – so to say.

* ) Nominell = nicht gleich real: Die Löhne müssen runter – welche Lüge!

Ich weiß, es ist sehr, sehr mühsam, immer wieder auf dieselben Lügen und verquere Ideologie hinzuweisen.

Aber – es muss sein:  immer, immer wieder!

Wenn jemand, so wie Draghi, nicht mal zwischen nominell und real beim Vergleich zwischen der Produktivität und den Löhnen unterscheiden kann, dann hat man es mit welchem „Kapazunder“ zu tun? Genau dies tat der EZB-Chef 2013 in einem Meeting des EU-Rates, wie die FAZ dann stolz verkündete.http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/eurozone-die-gespaltene-waehrungsunion-12121034.html

Abbildung 1:    Die Schere zwischen Produktivität und Löhnen

Nun – es mag ja sein, dass man als normaler Leser, hin und wieder auch der FAZ, so nicht ganz all dem Glauben schenkt, was man an”ökonomischer Restlverwertung” … vor die Nase gesetzt bekommt.

Wenn man einige Erfahrung hat oder sich elementare Zusammenhänge (wie eben jenen, dass sich Deutschland aufgrund seiner Dumpinglöhne Wettbewerbsvorteile verschaffte) einfach merkt, dann sticht der Fehler in den Grafiken der FAZ gleich doppelt ins Auge. Die folgende Grafik rückt das Bild wieder ins korrekte Licht:

2. Abbildung: Nettolöhne – Produktivität/h – Gewinne und Vermögenseinkommen der Unternehmen

Das konnte ich nicht so stehen lassen, zumal solch eine Vorgehensweise in die Kategorie der arglistigen Täuschung – ja, der LÜGE – gehört. Hier meine Richtigstellung seiner kruden Thesen. Dass die Korrektur zu ganz anderen ökonomisch und sozialen Schlussfolgerungen führt, ist allen klar!

DAS ist also das simple Mantra . . .  auf dem die Lohnsenkungspolitik der „3 von der Tankstelle“ beruht. Dass dies nun auch die Franzosen nachmachen,  ändert nichts an der Tatsache, dass diese Politik mit den wahren Zusammenhängen nichts zu tun hat.

Abbildung 3: Löhne und BIP: real – nominell   –   Frankreich/Deutschland

(Es berichtet auch der Tagesspiegel am 14.4. 2013 darüber – ein sehr interessanter Bericht von Harald Schumann, der auch die ARTE-Doku:  Troika – Macht ohne Kontrolle! machte.)

” Das war ein Fehler. Draghis Grafiken waren ein plumper Trick, und Hollande hätte allen Grund gehabt, zu widersprechen. Der vermeintlich unpolitische Zentralbanker hatte Äpfel mit Birnen verglichen”.

Der Ökonom Andrew Watt vom Düsseldorfer Institut für Makroökonomie erkannte den „schwerwiegenden Fehler“ beim Blick auf die von der EZB veröffentlichten Grafiken sofort. Da waren die Werte für die Produktivität real berechnet, also nach Abzug der Inflation. Die Daten für die Lohnentwicklung dagegen hatte sich Draghi nominal auftragen lassen, ohne die Geldentwertung zu berechnen – ein grober Schnitzer, mit dem jeder Wirtschaftsstudent durchs Examen fallen würde.”)

Wenn man – so wie Draghi – die Löhne nominell und das BIP real (also bereinigt um die Inflation) darstellt, dann explodiert natürlich die Lohnkurve wie die linke Abbildung zeigt. Werden beide auf nomineller Basis gegenübergestellt, zeigt sich eine (fast) deckungsgleiche Entwicklung für Frankreich.

Für Deutschland ergibt sich die allseits bekannte Entwicklung – d.h. die Löhne liegen u n t e r der Produktivität = Lohndumping!

2.) IWF – Lagarde: “ We violated all the rules” …

In einem Interview am 8. Dezember 2010, gestand die damalige französische Finanzministerin, Christine Lagarde, dass die Euroländer vorsätzlich a l l e „Regeln“ (expressis verbis Art § 125 NO-Bail-Out Gebot im  Verfassungsrang) brachen! Was danach mit Hilfe der Medien inszeniert wurde, wissen wir alle nur zu genau. Einen  Verfassungsbruch auch noch öffentlich anzukündigen, dürfte wohl zum normalen Verhalten „der 3 von der Tankstelle“ gehören . . .

“We violated all the rules because we wanted to close ranks and really rescue the euro zone,” Lagarde was quoted as saying. “The Treaty of Lisbon was very straight-forward. No bailout.”

2.a.)  IEO – Independent Evaluation Office bestätigt die Unfähigkeit des IWF.

Es ist schon ein Hammer, wenn man das Versagen durch die eigene Innenrevision (IEO) so schwarz auf weiß bestätigt bekommt. Das Resumee zeigt ein erschütterndes Bild der Ökonomenzunft auf:

  • Die Fähigkeit die Risiken korrekt zu identifizieren wurde durch einen hohen Grad an Gruppendenken untergraben,
  • die Grundannahme, dass finanzielle Krisen in großen Volkswirtschaften unwahrscheinlich sind, herrschte vor
  • als auch intellektuelle Befangenheit eine große Rolle spielte.
  • Die Notwendigkeit stärkerer Regulierung wurde heruntergespielt und die Kultur des IMF war darauf ausgelegt, abweichende Meinungen zu entmutigen.

Noch Fragen … ?

Es wundert nur mehr die letzten „Aufrechten“, dass Argentinien, nachdem der IWF das Land zerstörte, eine vernichtende Spur von Armut und Arbeitslosigkeit hinterließ, von der Bevölkerung und der neuen Regierung Kirchner aus dem Lande gejagt wurde. Seit damals ist mir das Sprichwort vom „nassen Fetzen … dem Teeren & Federn … am Marktplatz zur Schau stellen” usw. …  in Erinnerung geblieben.

2.b.)  Die Austeritätspolitik beruht auf einem schwerer „Rechnungsfehler“  . . . des IWF!

Alle, die die Dokumentation von Harald Schumann: Troika – Macht ohne Kontrolle,  sahen, werden sich erinnern, dass schon 2013 der IWF eingestehen musste, dass er sich in seinen Empfehlungen zum Spardiktat fundamental geirrt hatte. In einem wissenschaftlichen Berichtwurde dies nun veröffentlicht.

  • “Es war ein folgenschwerer Fehler, dass der IWF ab dem Jahr 2010 in der gesamten Eurozone eine Politik der Staatausgabenkürzungen und Steuererhöhungen vorantrieb.
  • Die Erwartungen des IWF bezüglich des Wirtschaftswachstums waren in den Jahren 2010-2014 systematisch zu optimistisch. Der Grund dafür ist die Fehleinschätzung über das Ausmaß der negativen Effekte der Austeritätspolitik auf Wachstum und Beschäftigung.
  • In der Eurozone herrschten in den letzten Jahren institutionelle und makroökonomische Rahmenbedingungen vor, unter denen Austeritätspolitik besonders ausgeprägte negative Konsequenzen hatte. Angesichts hoher wirtschaftlicher Unterauslastung, eingeschränkter Effektivität geldpolitischer Maßnahmen und der fortgesetzten Entschuldungsbemühungen von privaten Haushalten und Unternehmen hätte der IWF, insbesondere in Ländern mit größerem fiskalpolitischem Handlungsspielraum, auf ausgeweitete Konjunkturprogramme drängen müssen, statt Austeritätspolitik zu fordern.”

Es ist mir völlig unbegreiflich, wieso sich Frau Lagarde und der Chefökonom Blanchard,  trotz alledem nicht öffentlich hinstellen, diesen Irrtum via TV auf allen Kanälen verkünden – und SOFORT eine Schubumkehr dieser falschen Politik verlangen?  Die diametral-fehlerhaften Prognosen seit 2010 sind ein Geständnis der eigenen Inkompetenz.

Abbildung 4: IWF-Prognosen zur BIP-Entwicklung der Eurozone

3.) Die dritten im Bunde – das Paar: Merkel/Schäuble.

Nun – ich weiß ja nicht wie es Ihnen geht, aber nachdem

  • Trichet wie Draghi nur 1 im Sinn haben: nämlich die Löhne zu kürzen – dass damit die Gewinne automatisch explodieren wissen sie … wir aber auch!
  • Draghi als erster “Geld_aus_dem_Nichts”-Buchungszeilen_Manager” derart gelobt wird, ist nicht nur mir unverständlich, zumal seine Aussagen

… zum europäischen Sozial- und Wohlfahrtsstaat

… der Wettervohersage, pardon der Wachstumsprognosen

… der unwahren und naiven “Verwechlsung” bei nominell – real-Löhnen zur Produktivität –  usw.

mehr auf arglistige Täuschung und offene Lüge hinweisen, als man diese als Wirtschafts-Kompetenz auslegen kann.

Ja – die Eingeweihten wussten spätestens seit dem Rauswurf aus Argentinien, welche Politik der IWF verfolgt.

Aber dass die EU (allen voran Merkel, die Eiserne Kanzlerin ohne nachweisbarer Wirtschaftskompetenz), den längst falsifizierten Thesen mit wehender Fahne nacheifert und diese knallhart bis zur sozialen Verelendung von Mio. Menschen in Südeuropa mit einer nie gesehenen Sturheit und einem dikatorischen Gehabe umsetzt . . . d a s ist wahrlich schwer zu begreifen!

Zu Merkel/Schäuble fällt mir nix mehr ein – Ihnen vielleicht?

Verteiler: Neopresse

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