Freitag, April 26, 2024
StartMedienTrump ist noch mehr ein „wilder Löwe“ als angenommen

Trump ist noch mehr ein „wilder Löwe“ als angenommen

Das von Prinz Harry beim Ex-Präsidenten der USA, Barack Obama, genommene Interview, das BBC jüngst ausgestrahlt hat, weckt ein Gefühl der Nostalgie. Darüber schreibt der stellvertretende Chef der spanischen Tageszeitung „El País“, Lluís Bassets, in seinem Artikel für dieses Blatt.

„Ein Jahr mit Trump ist mehr als genug. Der Löwe erwies sich noch als viel wilder, als man ihn dargestellt hatte. Und in dieser Zeit hat der Magnat nichts Gutes für sich erfahren. Das System der Zügelung und Gegengewichte funktioniert in seinem Staat, allerdings erwies sich, dass sie fast immer unzureichend sind“, hebt der Autor in seinem Artikel hervor.

Letztendlich habe sich herausgestellt, dass Trump in der Tat sogar schlimmer sei als angenommen, und es werde schwierig sein, ihn zu entmachten, egal wie gut und umsichtig der Sonderstaatsanwalt Robert Mueller zu Werke gehe, der in Sachen eines möglichen Komplotts Trumps mit dem russischen Geheimdienst ermittelt.

Manche der vom US-Präsidenten beschlossenen Maßnahmen – z. B. der Mauerbau an der Grenze zu Mexiko – seien bislang ergebnislos geblieben, doch  die Folgen würden nicht ausbleiben, meint Bassets. Es gebe viele solche Schritte Trumps: darunter sind der Austritt aus der transpazifischen Partnerschaft und der Pariser Klimavereinbarung, der Verzicht auf die Teilnahme in der UNESCO, die Versuche, den Atom-Deal mit dem Iran und die Politik der Offenheit gegenüber Kuba zunichte zu machen, die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt.

Zudem seien in seiner bisherigen Amtszeit Ausländer aus den USA nicht nur abgeschoben worden, sondern es habe auch ein Einreiseverbot für Bürger aus sieben muslimischen Ländern gegeben. Zudem seien die Steuern gesenkt worden, was zu einer noch größeren Bereicherung der Reichsten und zur Aufhebung vieler sozialer Programme Obamas geführt habe, besonders im Gesundheitswesen.

Die tiefste Spur seiner bisherigen Amtszeit habe Trump jedoch bei der Ernennung konservativ gestimmter Richter hinterlassen, schreibt der Autor. Unter den ernannten Richtern handele es sich zu 90 Prozent um Weiße.

Der Autor sieht in Präsident Trump wohl das schlechteste Beispiel zum Nachahmen. Dies motiviert er mit dessen Umgangsmanier, mit dem hochmütigen und bedrohlichen Verhaltensstil, dem chaotischen Leitungsstil, der schreienden Unwissenheit und der Geringschätzung Frauen gegenüber. Trump habe nicht den Wunsch und die Fähigkeit, seine Schritte zu überdenken, ihm fehle das Verantwortungsgefühl.  Der US-Präsident sehe nicht die langfristigen Folgen seiner Entscheidungen, ist der Autor überzeugt.

Zudem „spricht Obama nie über Trump, wogegen Trump nicht müde wird, seinen Vorgänger anzugreifen und dessen Namen in Misskredit zu bringen. Obamas Erbe ist für Trump unerträglich, und deshalb will er von diesem Erbe nicht einmal Asche übrig lassen“, schließt der Vize-Chef der spanischen Zeitung „El País“ Lluís Bassets.

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