Ein Jahr nach der US-Präsidentschaftswahl sieht sich die damals unterlegene Kandidatin Hillary Clinton mit neuen Vorwürfen aus den eigenen Reihen konfrontiert. Trump meinte dazu: Jeder frage sich, warum Justizministerium und FBI nicht all der Unehrlichkeit bei den Demokraten nachgingen.
Ein Jahr nach der US-Präsidentschaftswahl sieht sich die damals unterlegene Kandidatin Hillary Clinton mit neuen Vorwürfen aus den eigenen Reihen konfrontiert, sie habe die Nominierung ihrer Partei mit unfairen Methoden erlangt.
Brazile schildert in einem Buch, aus dem die Website „Politico“ vorab Auszüge veröffentlichte, dass Clinton im Rahmen einer Absprache mit der damaligen Parteichefin Debbie Wasserman Schultz dem finanziell klammen Parteiapparat hohe Summen aus ihrer Wahlkampfkasse zugeschossen habe. Im Gegenzug habe sie eine fast vollständige Kontrolle über Strategie, Finanzen und Personalbesetzungen in der Parteizentrale erlangt.
Vorwahlen waren „manipuliert“
Die Senatorin Elizabeth Warren, eine führende Vertreterin des linken Parteiflügels, stimmte Braziles Darstellung zu, dass dies eine Einflussnahme zu Lasten von Sanders gewesen sei. Die Vorwahlen seien „manipuliert“ gewesen, sagte Warren auf Nachfrage im Sender CNN.
Warum ermittelt das FBI nicht?
Die „gaunerhafte Hillary“ habe die Parteizentrale „gekauft“ und dann die Vorwahlen „vom verrückten Bernie gestohlen“, schrieb Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Jeder frage sich, warum Justizministerium und FBI nicht all der Unehrlichkeit bei den Demokraten nachgingen.
Clinton hat die „Integrität“ der Partei kompromittiert
Brazile schrieb, dass wenn es einen fairen Kampf um die Präsidentschaftskandidatur gegeben hätte, hätte nicht ein Lager die Partei kontrolliert, „bevor die Wähler entschieden haben, welches sie in der Führungsrolle sehen wollen“. Die „Integrität“ der Partei sei durch Clintons Vorgehen kompromittiert worden.
Brazile hatte die Parteiführung im Juli 2016 vorübergehend übernommen, nachdem Wasserman Schultz zurückgetreten war. Wasserman Schultz trat ab, nachdem interne E-Mails ans Licht gekommen waren, die sie als voreingenommen gegenüber Sanders erscheinen ließen. Die Mails waren von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht worden.
Clinton selber wie auch Sanders äußerten sich zu den von Brazile erhobenen Vorwürfen zunächst nicht. (afp)
Beitragsbild: Drew Angerer/Getty Images