Freitag, April 26, 2024
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UN-Kommission: Syrien für Idlib-Giftgasattacke nicht verantwortlich?

Die unabhängige UN-Kommission zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen in Syrien hat laut ihrem Chef Paulo Sergio Pinheiro bislang keinen Zusammenhang zwischen Luftangriffen der syrischen Armee und der vermutlichen Giftgasattacke in der Provinz Idlib gefunden.

„Wir haben keinen Zusammenhang zwischen den Luftangriffen und der Zerstreuung (des Gases – Anm. d. Red.) gefunden“, sagte Pinheiro gegenüber Journalisten im Anschluss an die internen Besprechungen im UN-Sicherheitsrates zur Situation in Syrien. „Es gibt mehrere Versionen, wir sind jedoch noch zu keinem Ergebnis gekommen.“

Die Kommission konnte auch nicht herausfinden, wessen Flugzeuge die Angriffe letztlich konkret geflogen hätten. Bislang konnte nur festgestellt werden, dass die Luftattacken überhaupt stattfanden, so Pinheiro.Unter Berufung auf den OPCW-Bericht sagte der Kommissionleiter außerdem, dass die ersten Luftangriffe auf Chan Scheichun am 4. April um etwa 7 Uhr Ortszeit versetzt wurden. „Dies fiel zeitlich mit dem Ausstoß von einem Sarin ähnlichen Chemiestoff zusammen, wie gestern die OPCW bestätigte. Die zweite Attacke auf den gleichen Ort erfolgte zwischen 11 Uhr und 12 Uhr. Angegriffen wurde eine Gesundheitseinrichtung, wo die Opfer der Chemieattacke behandelt wurden“, so Pinheiro.

Angeblicher Giftgasangriff in der Nähe der Ortschaft Chan Scheichun in der syrischen Provinz Idlib
© REUTERS/ SOCIAL MEDIA WEBSITE VIA REUTERS TV

„Die Kommission ermittelt zu allen Umständen weiter und prüft (die Aktivitäten von – Anm. d. Red.) Terroristen im Zusammenhang mit dem Ausstoß dieses nervenschädigenden Stoffes sowie alle anderen Vorfälle in Chan Scheichun an jenem Tag“, so der Kommissionleiter abschließend.Wie ein Mitglied der Kommission gegenüber Journalisten mitteilte, wird auch Russlands Version überprüft, wonach das C-Waffenlager von Terroristen angegriffen worden sei.

Beitragsbild: © AP Photo/ Frank Franklin II

Quelle: Sputnik Deutschland

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