Die Massen gingen am Sonntag in Paris für die Redefreiheit auf die Strasse – auch etliche Staatschefs waren dabei. Doch unter ihnen befanden sich einige schwarze Schafe.
Paris stand am Sonntag ganz im Zeichen der «Je suis Charlie»-Bewegung.
gingen für die Redefreiheit und gegen den Terror auf die Strasse. Daneben zeigten sich auch viele Staatsoberhäupter oder Repräsentanten ihrer Länder beim Gedenkmarsch.
Unter den Spitzenpolitikern befanden sich bekannte Gesichter wie der italienische Regierungschef Metteo Renzi und der britische Premierminister David Cameron. Auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga liess es sich nicht nehmen, in der ersten Reihe mit zu laufen und ging zwischen Jordaniens König Abdullah und dem türkischen Minister Ahmet Davutoglu die Strasse entlang.
Vorwurf: Heuchelei
Rund um den Gedenkmarsch trafen auch Regierungsvertreter aufeinander, die sonst eher auf Abstand gehen, wie etwa Israels Premier Benjamin Netanjahu und Palästinas Präsident Mahmoud Abbas oder Russlands Aussenminister Sergei Lawrow und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko. Der französische Staatspräsident François Hollande führte die Reihe der Crème de la Crème der Weltpolitik neben Bundeskanzlerin Angela Merkel an.
Die Spitzenpolitiker bildeten eine breite Reihe und liefen Arm in Arm mehrere Meter ab dem Place de la République die Demonstrationsroute entlang. Alle mit demselben Ziel: Sie sprachen sich für die Redefreiheit und gegen den Terrorismus aus. Doch wer genau hinsah, dem fielen einige Unstimmigkeiten auf.
Denn einige dieser Regierungschefs oder Minister gelten als schwarze Schafe, wenn es um die Umsetzung der Redefreiheit im eigenen Land geht. Dies ist auch Twitter-Nutzer Daniel Wickham aufgefallen. Der junge Londoner hat auf Twitter eine Liste der Staatsoberhäuptern oder Repräsentanten veröffentlicht, die zeigt, dass viele der Spitzenpolitiker Feinde des freien Wortes sind.
Die gesamte Liste finden sie hier.
Eine kleine Auswahl:
Jordaniens König Abdullah: Verurteilte im Februar 2014 einen Journalisten zu 15 Jahre Arbeitslager, nachdem dieser schwere Vorwürfe gegen ihn erhob, wie die «Jerusalem Post» berichtete.
Ahmet Davutoglu: Der türkische Minister lief am Sonntag an vorderster Front der «Je suis Charlie»-Bewegung, doch in keinem anderen Land wurden 2013 mehr Journalisten gefangen genommen wie in der Türkei, berichtet der «Guardian».
Ägyptischer Minister Sameh Shoukry: In Ägypten werden mehrere Journalisten im Gefängnis festgehalten. Ein Reporter aus Australien und zwei Kollegen vom TV-Sender Al-Jazeera sitzen seit einer Reportage im Gefängnis. Sie wurden zu sieben, beziehungsweise zehn Jahren Haft verurteilt.
Israels Premier Netanjahu: Die israelischen Streitkräfte töteten letztes Jahr sieben Journalisten im palästinenser Gebiet. Nur Syrien, kommt mit 15 toten Journalisten auf einen höheren Wert.
Reaktionen auf Twitter
Auf sozialen Netzwerken sorgte die Diskussion um die Teilnehmer der Demonstration zum Teil für heftige Reaktionen.
Fazit: Denken Sie daran, wenn Politiker von Freiheit sprechen, ist die totale Überwachung gemeint, wenn Sie von Freiden sprechen, ist es Krieg und wenn sie von Wohlstand für alle sprechen, dann ist es die größer werdende Spanne zwischen der reichen Elite und dem armen Bürger.
Sehen Sie hier, hier und hier Karikaturen der Heuchler.
Noch eine Anmerkung zum Titelfoto, es soll wohl suggerieren, die Heuchler marschieren vorne weg und dahinter die Bürger. Glauben Sie das wirklich?