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Unser Wohlstand ist eine Fata Morgana

 

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Schuldenberge als auch Ausbeutung – keine nachhaltige Strategie.

Europa und Nordamerika zählen zu den reichsten Regionen der Welt. Doch der Reichtum einer kleinen Oberschicht geht mit der massiven Verschuldung der Staaten, einer Ausbeutung von Ressourcen und Arbeitskräften auf dem ganzen Globus einher.

Wirft man einen Blick auf die Wohlstandsstatistiken, so führen dort vor allem die…

sogenannten Industrieländer. Sicher, wir haben eine vergleichsweise gute Infrastruktur, die Arbeitseinkommen liegen global gesehen in einem sehr hohen Bereich, und die Finanzvermögen konzentrieren sich weitestgehend hier im Norden.

Allerdings hat unser gesamter Wohlstand auch seinen Preis. Sämtliche Staaten haben – bis auf wenige Ausnahmen – weit über ihre Verhältnisse gelebt und unglaubliche Schuldenberge angehäuft. Die Völker schulden den Finanzeliten Billionen an Euros und Dollars, weil die Regierungen jedes Jahr mehr Geld ausgaben als sie überhaupt zur Ver-fügung hatten. Um diese drückende Last etwas zu mildern, mussten sie nach und nach ihr Tafelsilber in Form von Staatsunternehmen und Firmenbeteiligungen verkaufen.

Vielleicht besäßen wir heute nicht dieses Wohlstandsniveau, wenn wir nach dem „Reset“ 1945 ein nachhaltiges Wachstum ohne Schulden angestrebt hätten. Vielleicht. Aber wir hätten wohl deutlich mehr Spielräume bei den Staatsfinanzen und bei weitem nicht so hohe. Immerhin nähern sich die Zinskosten für viele Industriestaaten schon der Marke von 20 Prozent der gesamten Ausgaben – und das trotz des niedrigen Zinsniveaus.

So manche Leute werden vielleicht sagen: „Ich habe nicht über meine Verhältnisse gelebt, sondern mir in den Jahrzehnten meines Lebens ein kleines Plus geschaffen!“ Doch dies ist nur eine Seite der Medaille. Denn jeder von uns nutzt die öffentliche Infrastruktur, zum Beispiel in Form von Schulen, Straßen oder dem öffentlichen Gesundheitssystem. Selbst die Existenz von Polizei und Justiz fällt in diesen Bereich, obwohl wir froh sind, wenn wir sie nicht in Anspruch nehmen müssen. Hinzu kommt das soziale Netz, welches trotz aller Diskussionen über dessen Effizienz und Kosten unabdingbar ist. Und so haben wir vielleicht ein Plus auf dem Bankkonto, doch zusätzlich ein Minus auf dem öffentlichen Konto.

Dann gibt es noch die Ausbeutung. Angefangen von den Billiglöhnern hierzulande, die trotz Vollzeitstelle kaum über die Runden kommen, bis hin zu den Arbeitern in den Schwellen- und Entwicklungsländern, die uns mit möglichst billigen Waren versorgen sollen. Würde man den Menschen in den armen Ländern jene Löhne und Gehälter zu-gestehen, die wir in den wohlhabenderen Ländern Europas für uns beanspruchen, wäre Schluss mit der gnadenlosen Ausbeutung von Menschen und Ressourcen auf unserem Planeten, zugunsten einer Minderheit der Weltbevölkerung.

Wir plündern diesen Planeten für kurzlebige Konsumgüter, die oftmals von Menschen produziert werden, die sich diese Dinge mit ihren mageren Löhnen ohnehin nicht leisten können. Gleichzeitig akzeptieren wir seit Jahrzehnten Regierungen, die unsere Heimat-länder für ein paar Wählerstimmen in den Schuldensumpf schicken. Politiker, die nicht in der Lage sind, über den eigenen Gartenzaun hinaus zu blicken und gemeinsam mit den Vertretern von anderen Ländern an einer Welt mit Zukunft zu arbeiten.

In wenigen Jahren werden die Menschen hier in den globalen „Wohlstandsinseln“ zwangsläufig erkennen müssen, dass dies alles nur eine Fata Morgana war. Ein Trugbild, welches wir mit einer schier unglaublichen Menge an Finanzkapital aufrecht erhielten.

Quelle: Marco Maier für buergerstimme.com vom 24.02.2014

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