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“Untote“ Wirtschaft am Tropf der verzwickmühlten Banken

Das Thema Nullzinspolitik erhitzte bereits bei seiner Einführung die kritischen Gemüter, denn diese prognostizierten zielsicher, dass dadurch nur finanzielle Lücken bei angeschlagenen Unternehmen und Staaten mit kostenlosem Geld gestopft werden würden, anstatt den Markt seiner selbstregulierenden Tätigkeit nachgehen zu lassen. Die anhängige Kreditblase ist seitdem um ein Vielfaches angewachsen und nicht nur Staaten hängen am Tropf der Zentralbanken, wie unrentable Unternehmen an dem der Geschäfts- und Lokalbanken.

Für die überschuldeten Staaten ist dies wundersamerweise immer noch kein Problem, werden doch innerhalb der EU, wie auch in Übersee, die Geldschleusen weiterhin ungehemmt offengehalten und dem Zinsniveau nicht gestattet, sich auf einem marktgerechten Niveau zu etablieren. Allerdings ist dies auch durchaus verständlich, würde doch ein Verschließen der Schleusen oder eine Anhebung der Zinsen schon einzeln ausreichen, um die meisten Staaten der westlichen Welt in den Bankrott zu treiben. Beides zusammen würde zu einem noch nie dagewesenen finanz- und staatspolitischen Doomsday führen, was nun einmal so lange wie möglich und mit allen Mitteln verhindert werden muss.

Also lautet das Motto einfach “weiter so“, denn solange die Staaten flüssig sind, können die weiter wachsenden Schulden fleißig umgerollt werden … zumindest bis zu dem nicht mehr fernen Zeitpunkt, an dem die Mathematik mit ihrer erbarmungslosen Exponentialfunktion den Stecker zieht und der einzige Ausweg, die Inflationierung, für jedermann offenkundig wird – siehe Venezuela.

Wie bereits erwähnt geht es nicht nur Staaten so, sondern auch vielen Unternehmen, welche aufgrund ihrer Unrentabilität seit Langem am seidenen Faden der Geschäftsbankengnade hängen. Für den geneigten Beobachter, mit wenigstens oberflächlichem Hintergrundwissen und gesunden Menschenverstand, ist dies schon lange klar, dass jedoch nun sogar eins der führenden BRD-LeiDmedien klare Worte für die völlig groteske Situation in Teilen der Wirtschaft und Bankenwelt findet, lässt aufhorchen!

So titelte N-TV am gestrigen Dienstag, dem 28. November 2017:

Untote bedrohen die Wirtschaft
Schwache Banken ernähren Zombie-Firmen

Banken halten immer mehr Unternehmen, die wirtschaftlich gesehen längst tot sein müssten, mit Krediten am Leben. Damit gefährden sie sich selbst und die gesamte europäische Wirtschaft. Wissenschaftler haben untersucht, warum Banken so etwas tun.

Eine wachsende Zahl untoter Unternehmen bedroht Europas Wirtschaft. Seit Monaten schon warnen Experten, dass immer mehr unprofitable Firmen, die nach den Gesetzen der Marktwirtschaft längst insolvent und abgewickelt sein müssten, künstlich am Leben gehalten werden. Laut einer Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beträgt der Anteil solcher Firmen in der Eurozone inzwischen zehn Prozent. Anfang des Jahrhunderts, vor der Weltwirtschaftskrise, lag diese Quote noch bei weniger als fünf Prozent.

Dass Unternehmen trotz Verlusten dauerhaft am Leben erhalten werden, verhindert zwar, dass viele Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren. Dennoch sind die Zombie-Firmen ein Grund zur Sorge. Denn zum einen behindern diese unproduktiven Unternehmen die gesamte Wirtschaftsentwicklung, in dem sie Kapital, Arbeitskräfte und Marktanteile binden, die unter fairen Wettbewerbsbedingungen an Konkurrenten gehen müssten.

Zudem stellen die Wirtschafts-Zombies, dadurch, dass sie stetig immer mehr Schulden anhäufen, ein Risiko für die Finanzstabilität dar. Aufgrund der historisch niedrigen Zinsen und der riesigen Mengen an Kapital, für die Investoren derzeit Anlagemöglichkeiten suchen, können sich auch eigentlich unprofitable Firmen vergleichsweise leicht mit Geld versorgen, um die Löcher in der Bilanz immer wieder zu stopfen.

Weiter offenbart der Autor, Max Borowski, seine erstaunlich klare Erkenntnis, dass steigende Zinsen diese Blase selbstverständlich zum Platzen bringen werden und “Investoren – Banken etwa – mit in den Abgrund reißen“. Er stellt weiter fest, dass “besonders Banken, die bereits auf einem großen Berg fauler Kredite sitzen, geneigt sind, auch unprofitablen Unternehmen unter ihren Kunden weitere Kredite einzuräumen“.

Dadurch fallen die Schulden des betreffenden Unternehmens formell nicht unter die Rubrik “notleidend“ und Abschreibungen werden so auf die lange Bank geschoben, bis das verschuldete Unternehmen am Nimmerseinstag in die Pleite geht. Abhängig vom Umfang der gewährten Kredite, darf damit gerechnet werden, dass die eine oder andere Bank in der Folge untergeht.

Kommentator “Magnus“ kennt die von Herrn Borowski so offen besprochene Problematik aus eigener Erfahrung und seine Einschätzung ist ebenso klar, wie vernichtend:

Ich fand dies [den N-TV-Artikel] allein schon von der Überschrift her recht ungewöhnlich, da dies doch einmal in ungeahnter Ehrlichkeit aufzeigt, dass in diesem „Besten aller Deutschlands“ irgendwie nicht alles so unglaublich hervorragend läuft, wie es uns sonst immer so dargestellt wird.

Da anzunehmen ist, dass auch die hier genannten Zahlen vermutlich nicht ganz der Wahrheit entsprechen, ist es vermutlich um unsere Wirtschaft noch viel schlechter bestellt und der vermutete Abbruch dieses Theaters nur noch eine Frage der Zeit.

Wie ich zu dieser Annahme komme? Ich habe viele Jahre in der Branche der erneuerbaren Energien gearbeitet und weiß aus dieser Tätigkeit heraus, dass es selbst in dieser hoch subventionierten Branche eine Vielzahl „Untoter“ gibt.

Von den ca. 9.300 Biogasanlagen in Deutschland laufen zwischen 30 und 50% nicht rentabel und stellen auch bei vielen Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen und anderen deutschen Kreditinstituten gravierende Bilanzprobleme dar. Es gibt Anlagen, die seit vielen Jahren nur noch am Leben gehalten werden, da Zins und Tilgung ausgesetzt sind, denn sonst wären diese Anlagen – trotz der immensen Einspeisevergütung – schon lange geschlossen worden, was ja bisher nur vereinzelt vorgekommen ist.

Das Kreditrisiko der Banken beträgt zwischen 3 und 7 Mrd. €! Und dies in einem künstlichen „Markt“, mit hohen Subventionen und überwiegend bei regionalen Banken. Wenn dies öffentlich gemacht werden würde, gäbe es reihenweise Bankpleiten und glauben Sie ja nicht, es wäre in den Bereichen der Wind- und Solarindustrie besser.

Der “Markt“ für erneuerbare Energien steht schon lange unter massivem Druck von Kritikern, nicht nur wegen der ursächlichen Anweisung aus dem BRD-Politbüro zur Klimarettung mittels Ausweichen auf “grüne Energie“, sondern auch wegen der Verstrickungen der unrentablen Projekte und Unternehmen mit den Banken, welche der PB-Vorsitzenden artig ihren unbedingten Gehorsam leisten. Dass sie Letzterer dabei am Ende in den Untergang folgen, wird wohl einst zum Treppenwitz der Geschichte werden.

Alles läuft nach Plan …

Beitragsbild: Der Nachtwächter

Quelle: http://n8waechter.info/2017/11/untote-wirtschaft-am-tropf-der-verzwickmuehlten-banken/

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