Freitag, April 26, 2024
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Wahlticker Österreich: Bundeskanzler Kern warnt vor einem Rechtsruck bei der morgigen Wahl

Morgen wählen 6,4 Millionen Österreicher ein neues Parlament. SPÖ-Chef Christian Kern warnt vor einem Rechtsruck des Landes. Klarer Favorit ist die ÖVP mit Außenminister Sebastian Kurz, aber auch Heinz-Christian Strache (FPÖ) wird ein Ergebnis auf Rekordniveau zugetraut.

Auf der Abschlusskundgebung vor der Parlamentswahl in Österreich hat der Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern vor einem Rechtsruck in seinem Land gewarnt. „Wir stehen vor einer Weggabelung“, sagte Kern am Samstag in Wien. Österreich dürfe nicht von einer Koalition aus konservativer ÖVP und rechtspopulistischer FPÖ regiert werden.

So würden ÖVP und FPÖ großen Unternehmen teure Steuergeschenke versprechen, die Rechnung dafür müssten jedoch die kleinen Leute begleichen, warnte er. Seine Partei stehe hingegen für soziale Verantwortung. Laut Umfragen droht der SPÖ, die in den vergangenen zehn Jahren mit der ÖVP regierte, der Gang in die Opposition.

Favorit: ÖVP mit Sebastian Kurz

Klarer Favorit ist die ÖVP mit ihrem Spitzenkandidaten und Außenminister Sebastian Kurz, während die SPÖ mit den Freiheitlichen um Platz zwei konkurriert. Eine Neuauflage der großen Koalition, diesmal unter Führung der ÖVP, gilt jedoch als unwahrscheinlich.

Sebastian Kurz (31) wäre im Fall einer erfolgreichen Regierungsbildung der jüngste Regierungschef Europas.

FPÖ mit HC Strache: Überraschungen möglich

Die Österreicher drohten in Teilen der Gesellschaft zur Minderheit im eigenen Land zu werden, sagte der FPÖ-Chef. Dies müsse sich ändern.

Der FPÖ mit Parteichef Heinz-Christian Strache wird ein Ergebnis auf Rekordniveau zugetraut. Die FPÖ hatte 1999 mit 26,9 Prozent ihr bisher bestes Resultat erzielt.

Viele Beobachter halten eine Rechtskoalition von ÖVP und FPÖ unter Führung von Kurz für wahrscheinlich.

Vor 17 Jahren hatte der Regierungseintritt der FPÖ unter Jörg Haider massive Proteste in Europa ausgelöst. Die übrigen damals 14 EU-Mitglieder sanktionierten die österreichische Regierung und schränkten ihre bilateralen Beziehungen zu Wien ein.

6,4 Millionen Wahlberechtigte, 16 Parteien

Angesichts des Wahlkampffinales mit einer Schmutzkampagne aus der Reihen der SPÖ gegen Kurz sowie heftigen Vorwürfen auch an die Adresse der konservativen ÖVP gelten überraschende Entwicklungen aber als nicht ausgeschlossen.

Das stark zerstrittene rot-schwarze Bündnis aus SPÖ und ÖVP war im Mai zerbrochen. Grund war gegenseitiges Misstrauen und damit die Blockade von Sachpolitik. Regulärer Wahltermin wäre erst im Herbst 2018 gewesen.

Die Wahllokale sind von 7:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Wahlkarten müssen bis 17 Uhr bei den Wahlbehörden eingegangen sein. Mit ersten Hochrechnungen ist ab 17 Uhr zu rechnen. Das vorläufige Endergebnis ist noch am Sonntag Abend zu erwarten. Das amtliche Wahlergebnis folgt, wenn die Briefwahlstimmen ausgezählt wurden. Am Donnerstag, dem 19. Oktober 2017, wird mit dem offiziellen Endergebnis gerechnet.

In Österreich müssen die Parteien eine Hürde von 4 Prozent der Wählerstimmen nehmen, um im Parlament vertreten zu sein.

Die Vier-Prozent-Hürde bei der Wahl dürften neben den drei großen Parteien auch die liberalen Neos überspringen – genauso wie die Grünen und die Liste des Ex-Grünen Peter Pilz, der sich im Streit von seiner alten Partei getrennt hatte. (ks, mit Material von dpa und afp)

Beitragsbild: JOE KLAMAR/AFP/Getty Images

Quelle: http://www.epochtimes.de/politik/europa/oesterreichnationalratswahl-wahlergebnis-wahlticker-kern-kurz-strache-spoe-oevp-fdoe-bundeskanzler-parlamentswahl-a2240627.html

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