Freitag, April 26, 2024
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Washingtons neue Initiative: US-Diplomaten sollen Waffendeals an Land ziehen

US-Präsident Donald Trump will die US-Waffenproduktion und den -export antreiben, allerdings mit ungewöhnlichen Mitteln. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters will er US-Diplomaten und Attachés dazu bewegen, auf dem Weltmarkt aktiv für amerikanische Waffen zu werben. Damit könne die US-Waffenindustrie Milliarden verdienen.

Erneut scheint sich die Politik von Trump deutlich von der seiner Vorgänger abzuheben und vor allem die Interessen der Großindustrie aktiv zu unterstützen – nun im Bereich der Waffenproduktion.

Während Trumps Vorgänger, Barack Obama, durchaus auf eine Begrenzung und Kontrolle der amerikanischen Waffenverkäufe setzte, will der amtierende Präsident die amerikanische Waffenindustrie weitaus energischer unterstützen.

Konkret sollen laut Reuters Mitarbeiter des Außenministeriums und des Pentagons, also vor allem Militärattachés und Diplomaten, im Rahmen des aktualisierten Konzepts „Buy American“ (deutsch: Kauf Amerikanisches) den US-Waffenherstellern aktiv bei Großverträgen mit ausländischen Partnern helfen und so Milliarden in die Kassen der Waffenindustrie bringen.

Wie die Agentur berichtet, könnte das Weiße Haus bereits im Februar die Beschränkungen für den Waffenexport erheblich lockern. Die Initiative werde vermutlich verschiedenste Rüstungsbereiche betreffen, angefangen bei Kampfjets über Kampfdrohnen bis hin zu Artillerie und Kampfschiffen.

Im Prinzip könnte somit die Arbeit der amerikanischen Botschaften rund um die Welt darauf hinauslaufen, nationale Waffenexporteure zu unterstützen und die US-Diplomatie in ihrem Interesse zu gestalten.

Eine hochranginge Kontaktperson aus dem Weißen Haus soll gegenüber Reuters die neue Strategie als einen „Schwenk um 180 Grad“ gegenüber der Politik von Obama beschrieben haben.

Das Ziel dieser Initiative sei dabei die Schaffung neuer Arbeitsplätze in den USA durch die Förderung amerikanischer Exporte und Dienstleistungen und die Verringerung des gewaltigen Handelsdefizits.

Ein weiterer Grund für diese Umkehr der Politik könnte außerdem der Druck der Waffenlobby sein, die sich mit einer zunehmenden Konkurrenz auf dem Weltmarkt seitens Chinas und Russlands konfrontiert sehe, unterstreicht die Nachrichtenagentur.

Dass der Einfluss der Waffenlobby in den USA gewaltig sei, könne allein an ihren Aktienwerten abgelesen werden.

So wird betont, dass der Aktienwert der fünf größten amerikanischen Waffenproduzenten – Lockheed, Boeing, Raytheon Co, General Dynamics Corp und Northrop Grumman – in den letzten fünf Jahren um das Dreifache gestiegen sei.

Kritiker der Initiative warnen unterdessen, dass die Lockerung der Beschränkungen für den Waffenexport die Gefahr signifikant erhöhen würde, dass diese Waffen nicht nur in die Hände von US-Verbündeten, sondern auch von Terroristen gelangen könnten, die diese gegen Zivilisten in der gesamten Welt einsetzen würden.

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