Samstag, April 27, 2024
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Wieder Konflikt um Obdachlose im Wiener Stadtpark

Schlafender Obdachloser im Wiener Stadtpark Freitagfrüh

Räumungsankündigung und Runder Tisch wegen Handvoll Kampierender

Wien – Im Oktober 2013 erregte die polizeiliche Vertreibung von rund 25 Obdachlosen aus dem Wiener Stadtpark Aufmerksamkeit – und entfachte eine Diskussion über die soziale Verträglichkeit von derlei Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)Räumungsaktionen. Nun, eineinhalb Jahre später, herrscht erneut Aufregung um Wohnungslose, die ihre Schlafsäcke sowie zwei Zelte am Rand der Parkanlage ausgebreitet und aufgebaut haben. Nur, dass es sich diesmal lediglich um "fünf bis

acht Personen" handelt, wie bei der Wiener Caritas und bei der Polizei zu erfahren ist.

Die Vertreibung dieser Handvoll Menschen stehe kurz bevor, warnten Helfer Donnerstagabend. Eine Polizeiaktion sei für Freitagmorgen geplant – doch als sich dann rund zehn Unterstützer und ein Standard-Fotograf vor Ort einfanden, war kein Polizist zu sehen. Die Obdachlosen – eine Frau und mehrere Männer aus Österreich und der Slowakei – lagen eingemummelt auf Bänken oder saßen vor ihrem Zelt.

"Sozialarbeiter hinschicken"

Statt einer Räumung fand Freitagvormittag in Räumlichkeiten der Wiener Polizei ein Runder Tisch statt. Polizei-, Fonds Soziales Wien-, Büro für Sofortmaßnahmen-, Stadtgartenamt- sowie Caritasvertreter berieten, wie die Obdachlosen zum Gehen überredet werden könnten. "Wir werden Sozialarbeiter hinschicken und ihnen Alternativen vorschlagen. Unterbringungsplätze für Wohnungslose gibt es in Wien dank der noch bis 30. April geltenden Winterhilfe derzeit zum Glück genug", sagt Klaus Schwertner, Generalsekretär der Wiener Caritas.

Dass die Obdachlosen aus dem Stadtpark verschwinden müssten, ist laut Polizeisprecher Roman Hahslinger klar: "Anrainer haben sich beschwert." Auch werde das Stadtgartenamt im Stadtpark demnächst Baumrückschnitte durchführen, was für die Wohnungslosen gefährlich sein könne. Außerdem untersage die Wiener Kampierverordnung das Nutzen von Schlafsäcken und Zelten außerhalb von Campingplätzen.

"Es ist lächerlich"

Auf besagte Kampierverordnung, die schon 2013 Vertreibungsgrundlage war, nimmt auch eine Anfrage der VP-Gemeinderäte Wolfgang Ulm und Barbara Fedmann vom 20. Februar Bezug. Von Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SP) verlangen sie Auskunft über das "Zeltlager im Wiener Stadtpark". "Das ist Vorwahlkampf auf Kosten der sozial Schwächsten", ärgert sich Schwertner: "Und angesichts der wenigen Obdachlosen im Stadtpark ist es lächerlich."

(Irene Brickner, 28.3.2015)

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