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Wiederkehr der Hasardeure: Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute

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Die Entwicklung, welche zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte, wird heute zumeist an den Bündnisverpflichtungen innerhalb Europas festgemacht, hinzu kommen Fehlurteile sowie Selbstüberschätzung bei den Mächtigen, allen voran bei Kaiser Wilhelm II. Das jedoch ist zu kurz gegriffen.

Die Lunte für das explosive Gemisch wurde schon Jahre zuvor an anderer Stelle gelegt. Das vorliegende Buch beschreibt den Weg in die Katastrophe, identifiziert die Kriegstreiber und erläutert deren Motive und Ziele. Dabei wird deutlich, dass es sich keineswegs um Schlafwandler, sondern um kühl kalkulierende, machtbesesseneFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) Hasardeure handelte.

Sie finden sich unter Politikern, Militärs, Unternehmern und Bankiers, die ihren Einfluss häufig aus zweiter Reihe ausüben. Völlig unterschätzt wird das Wirken verdeckter Netzwerke, deren Wurzeln in die Zeit vor dem

Ersten Weltkrieg zurückreichen.

Heute, ein Jahrhundert später, wird erneut ein Konflikt der Großmächte heraufbeschworen, und die Massenmedien stimmen wie seinerzeit in den Kriegskanon ein.

Wolfgang Effenberger zeigt anhand einer Vielzahl an Quellen, wie sich die Muster gestern und heute gleichen, ja dass heute sogar noch perfider vorgegangen wird. Besondere Betrachtung finden der Aufstieg der USA zur Weltmacht und die Aushebelung des Völkerrechts seit 1999.

Willy Wimmer ergänzt den primär historischen ersten Teil durch seine Überlegungen sowie eine Einschätzung der aktuellen Lage, welche er aus einer Vielzahl an Gesprächen und Besuchen während seiner aktiven politischen Zeit gewonnen hat. Eine der zentralen Fragen lautet dabei, wer in Deutschland künftig über Bundeswehreinsätze zu entscheiden hat. Wimmers biografische Notizen machen das vorliegende Werk zu einem Dokument der Zeitgeschichte.

Damit man die „Wiederkehr der Hasardeure“ nicht etwa (auch) auf die Wiederkehr deutscher Großmannssucht, das Streben deutscher Politiker und Kapitalvertreter nach weltweiter Geltung und mehr „Verantwortung“ beziehe, prangt vorne auf dem Schutzumschlag eine Karikatur des britischen „Imperialisten und Unternehmers“ Cecil Rhodes (1853-1902). Die Erläuterung dazu auf der Impressum-Seite: „Die Ausbeutung der Rohstoffe Afrikas stellte für ihn den ersten Schritt zur Vorbereitung der Weltherrschaft der ‚angelsächsischen Rasse‘ dar. Die von Rhodes mitinitiierten Burenkriege (1880/81 sowie 1899-1902) sollten den Masterplan für viele spätere Kriege bilden.“

Eigentlich scheint jetzt bereits alles klar zu sein: Die Hasardeure – das waren und sind die imperialistischen Briten und US-Amerikaner. Sie bereiten schon wieder einen Krieg um die Weltherrschaft vor – wie 1914.

Aber die beiden als Motto dem Buch vorangestellten Zitate tun ein Übriges. Zuerst eine Stelle aus der Antigone von Sophokles, in der von der verderblichen Wirkung des Geldes die Rede ist: „Es wandelt auch die redliche Gesinnung um und lehrt sie (die Männer – R.D.) hässlichen Geschäften nachzugehn; es unterweist die Menschen in Verschlagenheit, und auch Verbrechen nicht zu scheun bei ihrem Tun.“

Das zweite Motto stammt von Winston Churchill. 1945 hatte er nicht nur bedauernd festgestellt: „Wir haben das falsche Schwein geschlachtet“, sondern auch, wie hier zitiert wird, gemeint, der Zweite Weltkrieg sei nur ausgebrochen, weil man „unter dem Druck der Amerikaner und neumodischer Gedankengänge die Habsburger aus Österreich-Ungarn und die Hohenzollern aus Deutschland“ vertrieben hatte. Das so entstandene Vakuum habe es Hitler ermöglicht, „aus der Tiefe der Gosse zum leeren Thron zu kriechen“.

Halten wir also schon einmal fest: Geschichte erscheint in diesem Buch immer noch oder immer wieder als Sache großer Männer – von Cecil Rhodes bis zu Hitler und Churchill. An den beiden Weltkriegen hatte Deutschland offenbar deutlich weniger Schuld, als Schulbücher und Medien es uns erzählen. Am Ende waren es die Angelsachsen und ihre Masterpläne, die auch das 3. Reich auf ihrem Gewissen haben. Und immer ging es ums Geld und um „hässliche Geschäfte“ – wie schon seit den Zeiten der antiken Geldwirtschaft im alten Rom.

 Dem angelsächsischen ‚Finanzadel‘ war es im Verlauf der letzten 400 Jahre also gelungen, der ganzen Welt sein Währungs- und Geldsystem ‚überzustülpen‘. Dieses System stellt sich – auf einen simplen Nenner gebracht – wie folgt dar: Je mehr Kredite Staat und Wirtschaft aufnehmen, desto größer deren Abhängigkeit vom Kapitalgeber. Heutzutage mischen die durch und durch angelsächsisch geprägten Ratingagenturen zusätzlich als ‚Steuergröße‘ mit, die mit einer drohenden Herabstufung der Bonität ganze Länder erzittern lassen können.

Ganz im Sinne der Plutokraten ist es, stets neue Spekulationsblasen entstehen zu lassen, die sobald sie platzen, von ihnen genutzt werden können, um gigantische Realvermögen umzuverteilen. Zu ihren Gunsten, versteht sich – zuletzt in der Finanzkrise 2007. Und doch bleibt dieses System für den Nichteingeweihten völlig intransparent. Henry Kissinger spricht in diesem Zusammenhang überraschend deutliche Worte: ‚Wer das Öl kontrolliert, der beherrscht die Staaten – wer die Nahrungsmittel kontrolliert, der beherrscht die Völker – und wer das Geld kontrolliert, der beherrscht die Welt!‘

Der Unternehmer Henry Ford fand es gut, ‚dass die Menschen der Nation unser Geld- und Bankwesen nicht verstehen. Würden sie es nämlich, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.‘ Doch diese Gefahr hatten die Gebrüder Rothschild schon am 28. Juni 1863 für vernachlässigbar gehalten: ‚Die Wenigen, die das System verstehen, werden dermaßen an seinen Profiten interessiert oder so abhängig von seinen Vorzügen sein, dass aus ihren Reihen niemals eine Opposition hervorgehen wird. Die große Masse der Leute aber, geistig unfähig zu begreifen, wird ihre Last ohne Murren tragen, vielleicht sogar ohne Verdacht zu schöpfen, dass das System ihnen feindlich ist.‘

Video: https://youtu.be/c5j0V2NgBrM

Um die politischen Machtverhältnisse um 1900 verständlich zu machen, rekapituliert Effenberger knapp die europäische Geschichte seit der Reformation im 16. Jahrhundert, schildert die Ereignisse bis zum Kriegsausbruch und „Amerikas Griff zur Weltmacht“.

Er beleuchtet die Rolle des 1858 geborenen Charles Richard Cane, eines schwerreichen US-Unternehmers mit Wirtschaftsinteressen auf dem Balkan, der das Unabhängigkeitsbestreben der slawischen Völker von Österreich-Ungarn unterstützte.

Die Parallelen zu George Soros oder Warren Buffett in der Gegenwart springen ins Auge.

Auch das Attentat als Mittel der Politik findet seit Sarajewo immer noch Anwendung. 1914 diente es als Initialzündung für den Krieg, dasselbe gelte für den New Yorker Anschlag am 11. September 2001. Für den Autor lenken mächtige wirtschaftliche Interessen die politischen Entscheidungsprozesse in ihrem Sinne, 1914 ebenso wie 2014.

Video: https://youtu.be/E8CVUCTfVTY

Im zweiten Teil resümiert der CDU-Politiker Wimmer die weltpolitische Entwicklung seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Er kritisiert die westlichen Interventionen in Serbien, im Nahen und Mittleren Osten sowie in der Ukraine. Für ihn stehen hinter den Kriegen der Gegenwart dieselben Interessengruppen, die schon für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verantwortlich waren. Leider gelingt es ihm nicht, diese Kreise mit unanfechtbaren Belegen zu benennen.

„Die gleichen Kreise, die vor hundert Jahren nationale Konflikte für ihre Interessen instrumentalisierten, sind heute wieder am Werk“.

Literatur:

Wiederkehr der Hasardeure: Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute von Wolfgang Effenberger und Willy Wimmer

Wir sind die Guten.: Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulierenvon Mathias Broeckers, Paul Schreyer

Wall Street und der Aufstieg Hitlers von Antony C. Sutton

Die deutschen Katastrophen 1914 bis 1918 und 1933 bis 1945 im Großen Spiel der Mächtevon Andreas von Bülow

Quellen: PublicDomain/freitag.de/zuerst.de/zeitgeist-online.de vom 18.06.2015

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