Donnerstag, April 25, 2024
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Immer mehr Flüchtlinge gelangen über Polen und Weißrussland nach Deutschland

Mehr als 4300 Flüchtlinge sind seit August unerlaubt nach Deutschland über Weißrussland und Polen eingereist. Das teilte die Bundespolizei am Mittwoch mit. Sie stammen vorrangig aus dem Irak, Syrien, Jemen und dem Iran. Betroffen sind die Bundesländer Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.In den Monaten Januar bis Juli 2021 seien insgesamt 26 Personen mit Bezug auf die neue Fluchtroute registriert worden. Im August seien es hingegen 474 und im September bereits 1914 Personen gewesen. In diesem Monat wurde diese Zahl schon jetzt übertroffen: Mit Stand 11. Oktober erfassten Bundespolizisten 1934 Menschen, die unerlaubt über Weißrussland und Polen nach Deutschland eingereist waren.Vor allem in Brandenburg füllen sich die Asylzentren. Derzeit beherberge man 2600 Menschen an diversen Standorten, sagte Olaf Jansen, Leiter der Zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die übliche Kapazität von 3500 Plätzen sei mittels beheizter Zelte kurzfristig auf 4600 aufgestockt worden. Wahrscheinlich werde man auf 5000 Plätze hochgehen.

Überfüllt seien die Einrichtungen aber nicht. „Es ist keine dramatische Lage, aber es ist eine harte Situation“, sagte Jansen. Die große Herausforderung sei die Covid-Quarantäne für alle Ankömmlinge, um eine Verbreitung des Virus zu unterbinden. Jansen rechnet mit einem weiteren Anstieg der Ankünfte. „Wir sehen keine Bemühungen, das zu stoppen“, sagte er.

Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte Ende Mai als Reaktion auf die westlichen Sanktionen angekündigt, Flüchtlinge aus Kriegsgebieten auf ihrem Weg in die EU passieren zu lassen. Seit Anfang Juli melden Polen und baltische Nachbarländer einen erhöhten Zustrom illegaler Migranten. Sie haben die Grenzsicherung verschärft. Tausende kommen trotzdem durch, teils mit Hilfe von Schleppern. Lukaschenko sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen und die Staatengemeinschaft so destabilisieren zu wollen. Aus Minsk verlauten Gegenvorwürfe, dass Litauen, Polen und Lettland Migranten gewaltsam auf weißrussisches Territorium abgeschoben haben.

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