Samstag, April 27, 2024
StartWissenschaftBildung„F*ck dich ins Knie“ vor Deutschland-Fahne? Werbespot zum Weltklimagipfel sorgt für Aufsehen

„F*ck dich ins Knie“ vor Deutschland-Fahne? Werbespot zum Weltklimagipfel sorgt für Aufsehen

Die G20-Staaten treffen sich am Wochenende in Rom, um neue Versprechen für mehr Klimaschutz abzugeben. Parallel beginnt am Sonntag der 26. Weltklimagipfel COP26 in Glasgow. Doch mit konkreten Plänen sieht es eher vage aus. Ein australisches Medienunternehmen bringt dies in einem viralen Video satirisch auf den Punkt.Es wird als „ehrlicher“ Werbespot der australischen Regierung dargestellt, der einen Überblick über die australische Politik und den geplanten Auftritt des Ministerpräsidenten Scott Morrison auf dem Klimatreffen in Glasgow sein soll. Es geht aber nicht ohne Sticheleien in Richtung Deutschland.

„Ich bin von der australischen Regierung mit der Botschaft an die Welt, wenn wir uns in Glasgow auf diesem entscheidenden Gipfel treffen: F*ckt euch!“, sagt da eine Moderatorin von „The Juice Media“ auf Englisch in die Kamera. „In den kommenden Tagen wird unser Premierminister da sein und versuchen, viele Hände zu schütteln und viel bla bla bla zu sagen, wie etwa, wir würden Emissionen auf Netto-Null bis 2050 reduzieren.

„Aber an diejenigen unter euch, die fließend Kantonesisch, die Amtssprache der australischen Regierung, sprechen (Anm. d. Red. – eigentlich wird die kantonesische Sprache vor allem in Südchina gesprochen): was er sagt, ist: F*ckt euch! Wir werden weiterhin fossile Brennstoffe gewinnen, verbrennen und exportieren, lassen euch die harte Arbeit machen und nehmen dann all die Ehre.“Und dem Gesagten noch mehr Nachdruck zu verleihen, sagt sie dann noch auf gebrochenem Deutsch mit Deutschland-Fahne im Hintergrund: „Fick dich ins Knie!“ – und weiteres in der Art. Inzwischen wurde das Video von Tausenden Personen auf Twitter geteilt, darunter von Greta Thunberg. Einzelne Nutzer verweisen dazu darauf, dass Australien etwa einen der niedrigsten finanziellen Beiträge zum Klimaschutz in Entwicklungsländern leiste.

Wer will für den Klimaschutz zahlen?

„Urkomisch. Und ins Schwarze getroffen“, kommentierte auch Laurence Tubiana, Chefin der „European Climate Foundation“, der europäischen Klimastiftung bei der EU. Parallel zeigen sich mehrere Klimaschutz-Experten auch skeptisch und befürchten, dass der Klimagipfel keine Schritte für eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad schon ab den 2020er Jahren definieren würde. Das Euro-Mittelmeer-Forschungszentrum für Klimawandel (CMCC) warnt neulich in einer Studie für die europäische Klimastiftung, dass ohne eine schnelle Verringerung der Treibhausgase Deutschland und anderen G20-Staaten weitere Hitzewellen, Dürren, Waldbrände und Überschwemmungen drohen würden. Sollte gegen die Erderwärmung nichts unternommen werden, müsste Deutschland nach den Berechnungen des Zentrums 2050 auf 1,85 Prozent Wirtschaftsleistung jährlich verzichten – bis 2100 dann auf 2,95 Prozent.

Auch im Entwurf des Abschlusskommuniqués für den kommenden Weltklimagipfel wird zu „sofortigem Handeln“ aufgerufen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Wir brauchen ein starkes Signal der G20, damit die Klimakonferenz auf das richtige Gleis kommt und nicht gleich in einer Sackgasse endet“, sagte etwa Jörn Kalinski, der Leiter Lobby- und Kampagnenarbeit beim Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen Oxfam in Deutschland, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Laut dem jüngsten UN-Bericht reichen die aktuellen Klima-Versprechen für das Netto-Null bis 2050 nicht aus. Mit diesen würden die Treibhausgase weltweit bis 2030 nur um 7,5 Prozent verringert. Man brauche aber schon 55 Prozent Prozent Reduktion. Dazu kommen noch die typischen Klimasünder wie China, das erst 2060 CO2-neutral werden will und nicht schon 2050. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin hat neulich 2060 als Ziel genannt.Selbst US-Präsident Joe Biden, dem viele Klimaaktivisten eine Vorbildrolle zutrauen, reist an diesem Donnerstag ohne einen Plan zur Bekämpfung des Klimawandels nach Europa. Es hätten sich die Chancen verringert, dass die tief gespaltenen Demokraten im Kongress am Mittwoch einem breiteren Ausgaben-Deal jemals zustimmen würden, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters.

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