Donnerstag, April 25, 2024
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Starker Tobak! „Bild“-Zeitung schaltet für Orbán EU-kritische Anzeige – und wird aufs Korn genommen

Ein komischer Zufall? Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat am Montag in der „Bild“-Zeitung seine Vorschläge für die Zukunft der EU als Anzeige geschaltet – und wurde am selben Tag als erster EU-Regierungschef überhaupt von „Reporter ohne Grenzen“ als „Feind der Pressefreiheit“ eingestuft. Die Tatsache bringt die Zeitung in Bedrängnis.Die Inhalte der Anzeige sprechen schon für sich. „Brüssel errichtet einen Superstaat, zu dem niemand die Ermächtigung gegeben hat. Wir sagen nein zu dem europäischen Imperium“, schreibt etwa Orbán. Oder auch: Die massenhafte Migration sei eine „gefährliche Herausforderung“, vor der man „europäische Menschen schützen müsse“. Um die europäische Demokratie wiederherzustellen, müsse man die Rolle der nationalen Parlamente vergrößern, auch weil das EU-Parlament sich als „Sackgasse“ erwiesen habe. Auf die „Vorschläge“ wies auf Twitter unter anderem die Deutsche Welle kritisch hin.

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DW Politik

@dw_politik


Ungarns Premier Viktor Orbán hat diese ganzseitige europakritische Anzeige in der Bild-Zeitung geschaltet. Am selben Tag führt @ReporterOG Orbán in der Liste der „Feinde der Pressefreiheit“ auf – als ersten EU-Regierungschef überhaupt.
👉http://dw.com/p/3w2G6

Dabei hat die Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ (RSF), die sich weltweit gegen Medienzensur einsetzt, gerade am Montag mit Orbán erstmals einen EU-Regierungschef auf ihre Liste der „Feinde der Pressefreiheit“ gesetzt. Seit seiner Rückkehr an die Macht im Jahr 2010 greife er Pluralismus und Unabhängigkeit der Medien in Ungarn an, teilte die Organisation mit. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender seien etwa in der staatlichen Medienholding MTVA zentralisiert, zu der auch Ungarns einzige Nachrichtenagentur MTI gehöre. Die regionale Presse sei dabei seit dem Sommer 2017 vollständig im Besitz Orbán-freundlicher Unternehmer, hieß der weitere Vorwurf.

Orbán und „Bild“-Zeitung im Kreuzfeuer der Kritik

Vor diesem Hintergrund wollen nun viele Twitter-Nutzer von der „Bild“-Zeitung wissen, wie es zu solch einer Anzeige gekommen ist. „Warum eigentlich dürfen Antisemiten und Europafeinde ihre Staatspropaganda bei Euch veröffentlichen?“, fragte etwa der Journalist und Musiker Stephan Anpalagan. Schon länger wird Orbans Regierung vorgeworfen, dass er immer wieder Antisemiten toleriere oder Ungarns Rolle im Holocaust relativiere.

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Daniel Freund

@daniel_freund
Märchenstunde mit Viktor Orban – heute ganzseitig in einer dt. Tageszeitung:
▶️Brüssel = Imperium
▶️NGOs ziehen die Fäden
▶️Europaparlament als Sackgasse Wer so schreibt, der leitet sein Weltbild aus gefährlichen Verschwörungen ab!

Auf die Fragen ist die „Bild“-Zeitung noch nicht eingegangen. Parallel am Tag hat sie aber auch keinen Hehl daraus gemacht, dass die „Reporter ohne Grenzen“ Orbán als „Feind der Pressefreiheit“ einstufte oder dass der 58-Jährige im EU-Parlament „Bündnis mit rechtsextremer Le Pen“ schmiede oder generell „den Schulterschluss mit den Rechtsextremen sucht“.

Quelle!:

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