Erzbischof Desmond Tutu, Veteran des Kampfes gegen die Apartheid in Südafrika, ist am Sonntag im Alter von 90 Jahren gestorben. In einem Beileidsschreiben an Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Tutu als einen der „international markantesten Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte“ gewürdigt.„Sein unerschütterliches Engagement gegen Apartheid soll uns allen ein Vorbild sein, uns unablässig gegen Rassismus und Ungleichbehandlung zu engagieren“, betonte der deutsche Politiker am Sonntag in dem Schreiben. „Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Friedensnobelpreis und das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, unterstreichen Tutus Platz in der Zeitgeschichte.“„Er wird in Deutschland unvergessen bleiben als Christ und politischer Priester, als Versöhner und als unabhängiger Geist“, schrieb Steinmeier abschließend.In den 1990er Jahren war bei Tutu Prostatakrebs diagnostiziert worden. In letzter Zeit musste er wegen seines Krebsleidens mehrmals zur Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die genaue Todesursache des Nobelpreisträgers ist jedoch bislang unbekannt.
Tutu wurde sowohl von der schwarzen als auch von der weißen Bevölkerung als „Gewissen der Nation“ angesehen, der zum Symbol der Versöhnung einer gespalteten Nation geworden ist. Im Jahr 1984 erhielt Tutu laut Reuters einen Friedensnobelpreis für seinen gewaltlosen Widerstand gegen die Apartheid.
