Samstag, April 27, 2024
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Aktuelle Studien kommen zum Schluss: Bei einem Wechsel auf Billigstmedizin gäbe es nur Verlierer

Intergenerika-Chef Peter Huber

Patienten, Ärzte, Apotheker sprechen sich allesamt gegen die Einführung von Festbeträgen bei Medikamenten aus.Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)

– Kurzfristigen Senkungen der Medikamentenpreise stehen eine Verschlechterung der Versorgungsqualität und erhebliche 

Mehrkosten von Seiten der Leistungserbringer gegenüber.

Im Kampf gegen steigende Gesundheitskosten hält der Druck auf die Medikamentenpreise unvermindert an, obwohl diese seit Jahren sinken und nur einen Bruchteil der Gesundheitskosten ausmachen; aktuell hat das EDI ein Festbetragssystem für patentfreie Arzneimittel angekündigt.

Neueste Studien belegen jedoch, dass der Wechsel zu einem Festbetragssystem allen Beteiligten Nachteile bringen würden, allen voran Patienten.

Ein Medikament ist mehr als nur ein Wirkstoff – und nur eine zuverlässige Einnahme garantiert den Therapieerfolg

Schon in der repräsentativen GfK-Studie 2013 haben sich die Befragten gegen eine erzwungene Verordnung von Medikamenten nach dem Billigstprinzip ausgesprochen. Aus guten Gründen pocht das Schweizer Volk bei Medikamenten auf die Wahlfreiheit. "Ein Medikament ist weit mehr als nur ein Wirkstoff. Eine wesentliche Rolle für den Therapieerfolg SPIELEN auch die patientenfreundliche Darreichungsform, die verwechslungssichere Verpackung, Zusatzinformationen und ergänzende Massnahmen zur Verbesserung der Therapietreue (Compliance)", sagt Dr. Peter Huber, Geschäftsführer Intergenerika. "Der Patient braucht das Vertrauen zu einem Produkt, das er kennt und dessen Wirkung er versteht. Ständige aufoktroyierte Medikamentenwechsel sind Gift für die Therapietreue." Schon heute landen Medikamente für mehr als 600 Millionen Schweizer Franken im Abfall.

Sorgen um schlechtere Qualität und Patientenversorgung bei Ärzten und Apothekern

Gemäss einer bis anhin unveröffentlichten Studie der Dichter Research AG, Zürich von 2014 steht eine klare Mehrheit der befragten Ärzte und Apotheker dem Festbetragssystem skeptisch gegenüber und befürchtet vorwiegend negative Auswirkungen. Die Leiterin der Studie Beatrice Rudolf: "Apotheker fürchten in erster Linie um die Qualität der Generika im Sinne einer schlechteren Individualisierung und in der Folge um die Gesundheit der Patienten. Die Ärzte sehen einen hohen Mehraufwand an Erklärungen für ihre Patienten wie auch vermehrte Konsultationen."

Krankenversicherer: Unerwünschte Nebenfolgen durch "künstlich" bewirkte Medikamentenwechsel

Ähnlich argumentiert die Krankenkasse Helsana. Im Arzneimittelreport 2014 ist man bezüglich Festbeträgen sehr kritisch und macht darauf aufmerksam, dass nach einem Vertrauensverlust mit fehlender Compliance hohe Zusatzkosten durch unnötige Konsultationen und Hospitalisierungen drohen: "Bei einem Zwang zum Wechsel auf das günstigste Generikum, wie das beispielsweise in Deutschland unter dem Begriff der 'Festbetragsregelung' praktiziert wird, nimmt man unter Umständen in Kauf, dass Patienten die Übersicht über ihre medikamentöse Therapie verlieren, wenn sie bei einer Dauertherapie immer wieder ein anderes Generikum erhalten, nur weil dieses momentan gerade ein wenig kostengünstiger ist als das ihnen bereits bekannte Produkt. Wenn ein Patient vom selben Wirkstoff mehrere Präparate mit unterschiedlichen Namen und Packungen zuhause hat und dann gleichzeitig mehrmals dasselbe Produkt einnimmt, im Glauben verschiedene Produkte einzunehmen, kann es zu schwerwiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Überdosierungen kommen." Der Bericht beleuchtet auch die Kostenseite und hält fest, dass auch indirekt verursachte Kosten (Arztbesuche, Spitalaufenthalte u.a.) in die Gesamtbetrachtung miteinbezogen werden müssten.

Gesundheitsökonomie: Mehr Spitaleinweisungen und verschlechterte Versorgungssicherheit

Auch aus gesundheitsökonomischer Perspektive werden gegenüber Festbeträgen Vorbehalte laut. In einer Expertise zur geplanten Einführung von Referenzpreisen kommt Prof. emer. Dr. Peter Zweifel (Universität Zürich) unter anderem zum Schluss, dass Festbeträge praxisrelevante kleinere Innovationen verhindern, dass sie zu Mengenausweitungen und zu vermehrten Spitaleinweisungen führen und so Mehrkosten ausserhalb der Medikamentenkosten verursachen und schliesslich, dass sie zu einer Marktverengung mit der Gefahr von Oligo- oder Monopolen und damit zu einer potentiellen Verschlechterung der Versorgungssicherheit führen können.

"Generika leisten schon heute einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten – rund eine Milliarde Franken pro Jahr – und die Preise sinken weiter", resümiert Dr. Peter Huber. "An einem Systemwechsel dürfte niemandem, der das Wohl der Patienten vertritt, gelegen sein. Zudem hat sich das System des differenzierten Selbstbehalts als eine faire und für Patienten finanziell tragbare Lösung bewährt."

(Ende)

Aussender: Intergenerika
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