Mittwoch, März 27, 2024
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Alles für den Klima-Hype? Warum ein Berliner Radiosender nun über 54.000 Bäume pflanzen soll

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat in einer Aktion einen Baum pro Retweet versprochen. In Windeseile verbreitete sich die Nachricht, die bereits über 54.000 Mal geteilt wurde. In einer heftigen Diskussion fragen die Nutzer nun, ob die Initiative aus dem bb-Haushalt finanziert und wo man die Fläche dafür hernehmen würde.

„Sieben Wörter und drei Emojis reichen aus, um zu verdeutlichen, welche Ausmaße der Hype ums Klima annehmen kann <…> Der Gebührenzahler finanziert neben dem Programm künftig womöglich noch einen Wald“, schrieb der Publizist Gabor Steingart in seinem Morning Briefing. Die Initiative des rbb vom 27. November war eigentlich ein einziger Tweet – „Für jeden Retweet pflanzen wir einen Baum!“ – aus dem jetzt etwas Größeres kommen kann. Mit dem aktuellen Stand der Retweets – fast 55.000 – wäre dies schon ein beeindruckender Wald.

Logischerweise drängten sich sofort mehrere Fragen zum Vorstoß auf. So wollte etwa der FDP-Abgeordnete im Bundestag, Alexander Graf Lambsdorff, wissen, ob das „Aufforsten“ in der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) angemeldet sei. Der rbb versicherte, dass der radioeins-Etat nicht angerührt werde, wie auch die Rundfunkbeiträge (der GEZ-Topf).

Die Nutzerin AußenLeise_InnenLaut kam mit einer Liste von Fragen, darunter zur Größe der Fläche und ob es ein Naturwald sein würde. „Werden wir alles in den nächsten Wochen und Monaten berichten“, antwortete das rbb-Team.

Viele äußerten sich ziemlich positiv zur Initiative. „Bitte aber auch Belegen: Der erste Twitterhain in Deutschland hat das Zeug zum Kulturgut“, so der Nutzer Christos_muc. „Dann wären aber meinen Rundfunkgebühren immerhin gut investiert“, meinte der Nutzer Felix trotz der Versicherungen des Senders. „Bei der Aktion würde ich mal 1.000 EUR in 10.000 Retweets bei einer Retweet-Maschine stecken. So billig kriegt Ihr Bäume nie wieder“, kommentierte der Nutzer Mark König unter Verweis auf die deutsche Greenpeace-Organisation.  

Bevor der rbb sich den Vorstoß zu einem Wald erst gründlich überlegt, beteiligen sich jugendliche Initiativen ständig unter anderem an der Bepflanzung der Waldränder auf ehemaliger Waldbrandfläche. Mitte November setzten die Jugendgruppen des Technischen Hilfswerkes 600 junge Bäume und Sträucher auf der ehemaligen Waldbrandfläche in Klausdorf im Landkreis Vorpommern-Rügen. Die ökologische Suchmaschine mit Sitz in Berlin, Ecosia, spendet dabei nach eigenen Angaben 80 Prozent seines Einnahmeüberschusses für gemeinnützige Naturschutzorganisationen, darunter für die Bepflanzung.

lk/ae

Quelle!:

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