Mittwoch, Mai 1, 2024
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Anjem Choudary – Großbritanniens gefährlichster Dschihadist ist wieder frei

Anjem Choudary, Großbritanniens gefährlichster islamischer „Hassprediger“ ist seit heute wieder auf freien Fuß – obwohl er sich während seines Gefängnisaufenthalts noch weiter radikalisiert haben soll. Den britischen Steuerzahler kostet die nun anstehende Überwachung des Dschihadisten Millionen.

2016 war Anjem Choudary zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem er in sozialen Medien die Terrororganisation Islamischer Staat beworben und so Nachwuchs-Kämpfer angeworben hatte. Nach weniger als der Hälfte seiner Haftzeit ist es soweit, Choudary marschierte heute als freier Mann aus dem Gefängnis, der Rest der Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt.

Während seiner Haft seien seine militanten Ansichten laut MailOnline noch „weit extremer und aggressiver“ geworden. Er selbst betrachte sich nun als „Märtyrer“berichten diejenigen, die ihn im Gefängnis getroffen haben. Er plane auch, die strengen Kontrollen zu „umgehen“, die ihn davon abhalten sollen, seine islamische Botschaft zu verbreiten, so Zeugen. Hunderte von unzufriedenen jungen Muslimen seien durch ihn bereits radikalisiert worden, seine Worte hätten zu Dutzenden von Morden geführt.

Choudary, der dem IS Treue geschworen hat, wird wieder an seiner alten Wirkungsstätte London leben – trotz aller Sicherheitswarnungen, die besagen, dass der „Rattenfänger des Dschihad“ Auslöser für  weitere Terroranschläge sein wird.

Nach seiner Freilassung wird ein riesiger Sicherheitsapparat in Gang gesetzt, einschließlich Überwachungsteams, Überwachungsgeräten und bis zu 25 Regeln, die er einhalten muss und die seine Aktivitäten kontrollieren sollen. Unter anderem sollen Reisen verhindert und sein Vermögen beschlagnahmt werden. Theresa May gab gestern bekannt, dass extra Sicherheitspersonal die Bevölkerung vor ihm schützen soll.

Der 51-Jährige britische Staatsbürger, frühere Rechtsanwalt und Kleriker Choudary, der verheiratet und fünffacher Vater ist, hat pakistanische Wurzeln und gilt als notorischer islamischer Brandstifter. Er sei nach wie vor „Großbritanniens gefährlichster Extremist“und soll mit über 120 islamischen Terroristen in Verbindung stehen. 

 (screenshot MailOnline)
Terrorverbindungen Choudarys (screenshot MailOnline)

Die Sicherheitsmaßnahmen werden den britischen Steuerzahler voraussichtlich fast 2,3 Millionen Euro pro Jahr kosten – im Vergleich zu knapp 57.000 Euro, die sein Gefängnisaufenthalt gekostet hatte. Mit der Haft hatten die Behörden auch die Hoffnung verbunden, den Imam zu „deradikalisieren“. Auf die Frage, ob das funktioniert hat, gibt Fiyaz Mughal, Mitglied der Anti-Extremisten Gruppe Faith Matters, der mit Choudary im Gefängnis Gespräche geführt hat, eine klare Antwort: “ Nein, es wird schlechter. Er ist jetzt noch härter. Er sieht sich selbst als Märtyrer, den der Staat versucht zum Schweigen zu bringen.“

Choudary plane nicht, die Bedingungen seiner Freilassung direkt in Frage zu stellen, sondern versuche, Wege zu finden, sie zu umgehen, so Mughal. Er habe z.B. geäußert, wenn jemand seine Videos hochladen möchte, werde er ihn nicht aufhalten.“Er hätte die volle Strafe absitzen müssen. Es ist ein schrecklicher Tag für die Opfer der Angriffe, für die er mitverantwortlich ist“, so Mughal. Er fordert eine Gesetzesänderung nach der jeder, der bei zwei Terroranschlägen als Anstifter gilt, automatisch die volle Strafe verbüssen muss.

Dr. Michael Kenney von der Universität von Pittsburgh, der die extremistische Gruppe Al-Muhajiroun fünf Jahre lang erforscht hat, gab an, Choudarys Anhänger seien „sehr aufgeregt“ angesichts seiner Freilassung. Sie seien nun dabei  das Netzwerk wieder aufzubauen und zu revitalisieren, erklärte Kenney.

Zu den Anhängern Choudarys gehören unter anderem die Mörder des jungen Soldaten Lee Rigby, Michael Adebolajo und Michael Adebowale, sowie der Islam-Terrorist Khuram Butt, der am London Bridge Anschlag im vergangenen Jahr beteiligt war. (MS)

Quelle!:

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