Samstag, April 20, 2024
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Antisemitische Klischees lösen Skandal beim Karneval in Belgien aus

Judenfeindliche Darstellungen beim Karneval im belgischen Aalst haben erneut für massive Empörung gesorgt. Auch die EU-Kommission kritisierte die Provokation, viel dagegen kann sie aber nicht tun.

Solche Bilder sollten 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz nicht gezeigt werden, erklärten Kommissionssprecher am Montag in Brüssel. Es sei aber Aufgabe der belgischen Behörden, gegebenenfalls dagegen vorzugehen. „Rechtlich können wir nicht aktiv werden“, sagte Behördensprecherin Dana Spinant. „Politisch ist unsere Position sehr klar“, fügte sie hinzu. Solche Dinge sollten nicht geschehen.

​Im Internet kursieren Fotos von verkleideten Karnevalisten, die Juden als Ungeziefer zeigen. Sie zeigen auch Karikaturen orthodoxer Juden, zwischen denen Goldbarren liegen. Unter anderem waren Männer in schwarzer SS-Uniform zu sehen.

Schon im vergangenen Jahr gab es Kritik an der Parade wegen der Verbreitung antisemitischer Klischees, wie etwa auf Geldsäcken sitzende Figuren mit Schläfenlocken und Hakennasen. Die Unesco, die den Karneval in Aalst seit 2010 zum immateriellen Welterbe zählte, entzog der Veranstaltung im vergangenen Dezember den Weltkulturerbe-Status. Am Sonntag waren auch Karnevalisten zu sehen, die als „UNESCO“ verkleidet den Umzug begleiteten.

Der Bürgermeister der Stadt, Christoph D’Haese, lehnte aber die Kritik ab. „Dies ist keine antisemitische Parade, Aalst ist keine antisemitische Stadt“, sagte er laut deutschen Medien vor Beginn der Parade.

Aalst zählt etwa 86.000 Einwohner.

om/ae/dpa

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