Donnerstag, April 18, 2024
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Arabisches Parlament fordert strafrechtliche Ahndung von Mohammed-Beleidigung

Im Streit über Mohammed-Karikaturen in Frankreich hat das Arabische Parlament an die Weltgemeinschaft appelliert, eine strafrechtliche Verantwortung für die Beleidung des Religionsstifters des Islam vorzusehen. Auch die Beleidung der Muslime solle strafrechtlich geahndet werden, forderte die Einrichtung der Arabischen Liga am Donnerstag in Kairo.

„Das Arabische Parlament ruft die internationale Gemeinschaft, die UN (…) dazu auf, sich den böswilligen Kampagnen gegen den großen Gesandten Mohammed zu widersetzen und strafrechtliche Verantwortung für die Beleidigung des Propheten des Islam, des Islam und der Muslime einzuführen“, erklärte das Gremium nach Angaben des Onlineportals Al-Ahram.

Zuvor hatte bereits der Scheich der Al-Azhar-Universität in Kairo, einer der angesehensten islamischen Bildungseinrichtungen der Welt, strafrechtliche Konsequenzen für „die Beleidigung des Propheten Mohammed, des Islam und der Muslime“ gefordert.

Brutale Morde in Frankreich

In Frankreich hatte ein mutmaßlicher Islamist am 16. Oktober Geschichtslehrer Samuel Paty in dem Pariser Vorort Conflans Sainte Honorine auf offener Straße mit einem Messer enthauptet. Der Lehrer hatte im Unterricht zur Meinungsfreiheit umstrittene Mohammed-Karikaturen aus dem Satiremagazin Charlie Hebdo gezeigt.

Staatspräsident Emmanuel Macron verteidigte die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen als Meinungsfreiheit und stellte Maßnahmen im Kampf gegen „islamistischen Separatismus“ vor. Es gehe darum, einen „Islam der Aufklärung“ aufzubauen und ihn von ausländischem Einfluss zu befreien. Auch die Finanzierung von Moscheen soll stärker kontrolliert werden.

Am gestrigen Donnerstag wurde in Frankreich erneut ein Mensch von einem mutmaßlichen Islamisten geköpft. Bei einer Messerattacke in einer Kirche in Nizza wurden zudem zwei weitere Menschen getötet. Der Angreifer soll „Allahu Akbar“ (arabisch für „Gott ist groß“) gerufen haben. Mit den Ermittlungen wurde eine Anti-Terror-Abteilung der Staatsanwaltschaft beauftragt.

leo/ae

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