Freitag, Mai 3, 2024
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Arbeitgeberpräsident: Fachkräftemangel durch Zuwanderung bewältigen

Kurz vor Weihnachten haben die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft ihr Engagement zu dem geplanten Fachkräfteeinwanderungsgesetz bekräftigt. In einem samstägigen dpa-Interview erklärte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer, warum er Deutschland als auf die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte angewiesen sieht.

Angesichts des neuen Gesetzes, das im März 2020 in Kraft treten soll, sagte Kramer der Deutschen Presse-Agentur:

„Der Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung für die Wirtschaft. Wenn wir unsere volkswirtschaftliche Leistung erhalten wollen, müssen wir ihn auch durch Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland bewältigen.” In den 2030er Jahren werde es aufgrund des demografischen Wandels sechs Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter weniger geben, mahnte er.

Kramer lobte die Tatsache, dass politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Kreise gemeinsam eine Strategie zur Fachkräfteeinwanderung entwickelt hätten, unterstrich aber, dass „die Bevölkerung auch mitgehen” müsse:

„Wenn man auch künftig im Krankenhaus versorgt werden will, dann brauchen wir Zuwanderung, von Ärzten bis zum Pflegepersonal. Wenn künftig das Haus renoviert werden muss, werden das nicht nur gebürtige deutsche Handwerker machen.”

Der Arbeitgeberpräsident verwies darauf, dass Zuwanderung von Fachkräften alle Regionen in Deutschland betreffe – im Gegensatz zu der Einwanderung von Gastarbeitern in den 50er und 60er Jahren, die sich auf große Industrieregionen wie damals das Ruhrgebiet konzentrierte.

„Die Zuwanderung muss deswegen auch dort akzeptiert werden, wo bisher wenig Ausländer leben und wo man das nicht gewohnt ist. Dort aber haben wir derzeit die größten Schwierigkeiten. Der Fremde, das Unbekannte macht manchen Menschen Angst, und die Angst müssen wir ihnen nehmen. Das Wichtigste ist, dass die Menschen, die zu uns kommen, schnell gut Deutsch sprechen lernen.”

Leichterer Weg nach Deutschland für Fachkundige

Anfang März 2020 tritt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Es soll qualifizierten Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten den Weg nach Deutschland erleichtern. Wirtschaftsverbände, Bundesregierung und Gewerkschaften hatten vor Weihnachten bei einem Spitzentreffen eine Absichtserklärung unterzeichnet, damit das Gesetz schnell wirken kann. So sollen Visaverfahren beschleunigt und die Möglichkeiten verbessert werden, dass Fachkräfte Deutsch lernen.

msch/sb/dpa

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