Montag, Mai 6, 2024
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Astrazeneca-Stopp: Vorteile der Impfung überwiegen Nebenwirkung – Neurologen

Der Impfstopp richtet mehr Schaden an als die gegenwärtig untersuchten Fälle von Hirnthrombosen. Diese Abwägung hat die Deutsche Gesellschaft für Neurologie im Fall des Astrazeneca-Impfstopps vorgenommen. Neben Todesfällen argumentiert die Stellungnahme auch mit neurologischen Folgen von Covid-19.In der Frage, ob der Astrazeneca-Impfstopp, dem sich Deutschland angeschlossen hat, eine gute Entscheidung war, scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite müssen und werden die berichteten Vorfälle aus verschiedenen Ländern untersucht. Auf der anderen Seite fällt ein Teil des Impfstoffs weg, weniger Menschen können geimpft werden und es erkranken in der Folge mehr an Covid-19.Die Ursache hinter dem Impfstopp, sieben Fälle von CSVT – cerebralen Sinus- und Venenthrombosen – sind sicherlich ein sehr bewegender Grund für einen Stopp, denn es geht hier schließlich um den Sitz des Bewusstseins, das menschliche Gehirn, das betroffen ist. Dennoch hat sich die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), deren Fachgebiet das menschliche Nervensystem ist, am Dienstag tendenziell gegen den Impfstopp ausgesprochen. Bei den Hirnthrombosen handelt sich aus Sicht der DNG um eine „extrem seltene Nebenwirkung, die durch die Vorteile der Impfung bei weitem aufgewogen wird“.Wie entdeckt man Hirnthrombosen nach einer Impfung?

Ob infolge einer Impfung oder zufällig im Zeitraum danach – cerebralen Sinus- und Venenthrombosen (CSVT) können an Symptomen festgestellt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) empfiehlt eine neurologische Untersuchung von Menschen, „die in den ersten zwei bis drei Wochen nach der Impfung über einen Zeitraum von mehreren Tagen neuartige und ungewöhnlich starke Kopfschmerzen bemerken, welche auf die üblichen, frei verkäuflichen Analgetika (Anm.d.Red.: Schmerzmittel) nicht oder nur unzureichend ansprechen“. Das gilt insbesondere dann, wenn noch weitere Symptome hinzukommen wie halbseitige Lähmungen, Gefühlsstörungen, Sprachstörungen oder epileptische Anfälle. Auch auf kleine Einblutungen in die Haut soll man achten, da diese auf eine Gerinnungsstörung hindeuten können, die bei einem Teil der Thrombosefälle vorlag. Vorübergehende Kopfschmerzen dagegen reichen laut DGN als Symptom nicht aus, denn sie können auch eine folgenlose Nebenwirkung der Impfung sein.

Expandieren

Begründet werden die überwiegenden Vorteile nicht nur gegenüber den höheren Todesfällen durch Covid-19, sondern auch gegenüber neurologischen Spätfolgen der Erkrankung. Zu diesen gehört unter anderem eine monatelange Erschöpfung, die die Lebensqualität der Betroffenen stark in Mitleidenschaft ziehen kann.

Dagegen halten die Neurologen die vorliegenden Zahlen zu Venenthrombosen: Bei etwa 1,22 Millionen Impfungen sei es sechs bis 16 Tage nach der Impfung bei sechs Frauen im Alter zwischen 22 und 48 Jahren zu solchen Thrombosen gekommen. Drei dieser Frauen sowie ein männlicher Patient sind in der Folge verstorben, letzterer an einer Hirnblutung „mit einer ungewöhnlichen Gerinnungsstörung“. Das natürliche Auftreten von CSVT liegt in Deutschland laut der Gesellschaft bei einer bis zwei von 100000 Personen pro Jahr und betrifft mehrheitlich Frauen. Von dieser Warte aus besehen sind sieben Fälle auf 1,22 Millionen in einem recht kurzen Zeitraum definitiv erhöht.

Allerdings gibt die DGN auch zu bedenken: „In vier Fällen lagen Erkrankungen vor, die teilweise auch das Blutgerinnungssystem betrafen.“ Es könnte also sein, dass über die Hälfte der Fälle eine zufällige Häufung darstellen. Zahlen aus Großritannien, wo auf elf Millionen Geimpfte nur drei Thrombosefälle gemeldet wurden, machen diese Deutung wahrscheinlich.

Quelle!:

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