Donnerstag, Mai 2, 2024
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Auf Anti-Flüchtlings-Demo: Rechtsextreme in Athen attackieren deutschen Journalisten

Auf einer Demonstration von Rechtsextremen in Athen ist am Sonntag ein deutscher Journalist heftig angegriffen worden. Reporter Thomas Jacobi wurde dabei blutig geschlagen, wie internationale Medien berichten. Die Rechten-Demo richtete sich gegen die griechische Flüchtlingspolitik. Die Regierung in Athen hat den Vorfall verurteilt.

Am Sonntag haben in Athen Rechtsextreme auf einer Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik der griechischen Regierung einen deutschen Journalisten angegriffen und blutig geprügelt. Über vier Minuten lang hätten die Rechtsextremen „auf mich eingeschlagen“, sagte der Reporter Thomas Jacobi dem griechischen Nachrichtenportal „To Proto Thema“ nach dem Überfall. Der Journalist arbeitet vor Ort für die „Deutsche Welle“ und für französische Medien.

„Ein Video zeigt, wie Jacobi mit blutendem Gesicht am Boden liegt“, berichtete die Berliner Zeitung „Tagesspiegel“ am Montagmorgen. Auf der Demonstration auf dem Syntagma-Platz in Athen hatten am Sonntag nach Angaben der Polizei rund 500 Menschen gegen die griechische Flüchtlingspolitik protestiert. Darunter viele Rechtsextreme, auch Mitglieder der Neonazi-Partei „Goldene Morgenröte“ (Chrysi Avgi). Die rechtsextremen Angreifer hätten ihn erkannt, weil Jacobi einst einen Dokumentarfilm über die rechtsradikale griechische Partei gedreht habe, sagte er später.

Der Journalist hatte laut dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ 2016 an einer kritischen Dokumentation über die griechische Neonazi-Partei „Goldene Morgenröte“ mitgearbeitet. Jacobi gehe davon aus, dass er während der Demonstration am Sonntag angegriffen wurde, weil Teilnehmer ihn als Filmemacher erkannten. Er war bereits vor einem Jahr während einer Demonstration der Neonazi-Partei in Athen körperlich attackiert worden. Damals wurden auch ein Kameramann und ein Fotoreporter tätlich angegriffen.

Jacobi sagte, dass die Polizei bei dem aktuellen Zwischenfall zunächst nicht eingegriffen habe, als auf ihn eingeschlagen wurde. Dass erst nach viereinhalb Minuten Beamte erschienen seien, sei für ihn „sehr schockierend“ an dem Vorfall gewesen.

Laut Informationen der Nachrichtenagentur DPA hat die griechische Regierung den „faschistischen Angriff“ auf den deutschen Journalisten bereits verurteilt. Die Behörden würden die Tat nun untersuchen, heißt es aus Athen.

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