Samstag, Mai 4, 2024
StartPolitikEUBamf-Chef warnt vor Dauerarmut von Flüchtlingen – Integration braucht Jahre

Bamf-Chef warnt vor Dauerarmut von Flüchtlingen – Integration braucht Jahre

Auch wenn viele der Flüchtlinge, die 2015 und 2016 nach Deutschland gekommen seien, inzwischen Arbeit haben, könnten sie dauerhaft in Armut leben, warnt der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Hans-Eckhard Sommer. Nach seiner Einschätzung braucht es Jahre, um die Migranten zu integrieren.

Die allermeisten der beschäftigten Flüchtlinge seien im Niedriglohnsektor tätig, sagte Sommer den Funke-Zeitungen vom Mittwoch.

„Das kann nicht gut für die Gesellschaft sein, wenn die Menschen dauerhaft in Deutschland bleiben sollen“, zitiert „Zeit Online“ den Bamf-Chef.

Schließlich drohe die Gefahr, dass die Menschen in prekären Verhältnissen bleiben und später in Altersarmut gelangen. Hier müsse der Staat handeln und die „Migration in den Niedriglohnsektor in Deutschland künftig deutlich reduzieren“, forderte der Bamf-Präsident.

Die Flüchtlingskrise von 2015 sieht Sommer endgültig vorbei. „Deutschland hat Hunderttausende Schutzsuchende innerhalb weniger Monate aufgenommen. Allerdings gehörte eine ganz erhebliche Kraftanstrengung dazu und eine massive Belastung aller betroffenen Behörden und Kommunen.“ Nun gehe es um die Integration. Diese werde noch Jahre dauern.

Mehr Sammelabschiebungen

In der vergangenen Woche hatte sich Sommer für mehr Sammelabschiebungen von ausreisepflichtigen Ausländern eingesetzt. Es sei „immer problematisch, Personen auf regulären Linienflügen abzuschieben“, sagte der Bamf-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut dem „Spiegel Online“.

„Häufig weigern sich die Piloten, der Verwaltungsaufwand ist hoch, Polizisten müssen diese Flüge begleiten. Die Sammelabschiebungen sind hier die Lösung.“

Sommer nannte es „nicht hinnehmbar“, dass im vergangenen Jahr rund 30.000 Abschiebungen gescheitert sind.

Ende Juni 2019 hielten sich in Deutschland den Angaben zufolge rund 246.700 ausreisepflichtige Ausländer auf. Unter den Ausreisepflichtigen waren allerdings nur 145.000 mit abgelehntem Asylantrag. Von den abgelehnten Asylsuchenden waren 119.000 im Besitz einer Duldung und werden derzeit nicht abgeschoben. Im ersten Halbjahr 2019 schoben die deutschen Behörden rund 11.500 Menschen ab.

leo/ae

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